Posts Tagged ‘Stühle’

gamescom 2018: Richtig sitzen beim Zocken

5. September 2018
Gamerinnen und Gamer brauchen bessere Stühle zum Sitzen.

Gamerinnen und Gamer brauchen bessere Stühle zum Sitzen.

Wir Gamer brauchen gute Stühle, die auf unsere speziellen Bedürfnisse abgestimmt sind. Über einem spannenden Spiel vergessen wir gerne mal die Zeit und sitzen viele Stunden mehr oder weniger regungslos vor dem Bildschirm. Daher war es an der Zeit, sich auf der gamescom 2018 über die richtigen Sitzmöbel zu informieren, denn als spielender Papa mit spielenden K1/2 sollte ich das Thema nicht auf die leichte Schulter nehmen. 

Sieht zwar nett aus, ist aber nicht sinnvoll für ernsthaftes Gaming.

Sieht zwar nett aus, ist aber nicht sinnvoll für ernsthaftes Gaming.

Falsches Sitzen hat Folgen, das wollen meine Kinder nicht so gerne hören, aber das Thema ist wichtig. Kurzfristige Folgen können Rücken- und Nackenschmerzen oder Muskelverspannungen sein, langfristig leiden die Bandscheiben durch eine verschlechterte Durchblutung. Seit einigen Jahren gibt es etliche Anbieter, die sich auf Gaming-Stühle spezialisiert haben, und Stühle in den unterschiedlichsten Preissegmenten auf den Markt gebracht haben. Bei der gamescom 2018 fielen meiner Frau und mir zwei deutsche Anbieter als Newcomer in diesem Segment auf, deren Namen dem Besucher aus anderen Bereichen geläufig sind: Sitness RS von Topstar und Recaro eGaming. Beide Unternehmen entwickeln und fertigen ihre Produktlinie für Gamer in Deutschland.

Sitness RS der Topstar GmbH

Seit 2017 ist der innovative Sitzmöbelhersteller Topstar auch im Markt für Gamer present. 2018 ist das bayerisch-schwäbische Unternehmen erstmals als Aussteller auf der gamescom vertreten. Ich hab sogar einen Bürostuhl von der Marke und bin zufrieden. 

Mit der Sitness RS Serie präsentiert Topstar nun Games Chairs mit einer offenen Lehnenbauweise, die körperliche Belastung reduzieren und somit gegen Ermüdung, Schmerzen und Schädigungen vorbeugen sollen. Diese Vorteile der Sitness RS Stühle wurden durch Tests mit der E-Sports-Hochschulmannschaft der Deutschen Sporthochschule Köln von Dr. Frank Emrich als wissenschaftlichem Berater bestätigt. Durch ein von Topstar patentiertes Gelenk unter der Sitzfläche wird dreidimensionales Sitzen ermöglicht. Dies soll einer Mangelversorgung der Bandscheiben und muskulärer Ermüdung entgegenwirken. Während bei manch anderem Gamerstuhl am Markt außer der Optik in der Entwicklung wohl keine anderen Kriterien eine Rolle spielten, legt Topstar nach eigenen Aussagen größten Wert auf multifunktionale Verstellbarkeit und somit optimale Anpassung an die individuellen Bedürfnisse.

Preislich liegen die verschiedenen Modelle in einem Bereich von circa 300 bis 600 Euro. Sie werden sowohl über stationäre Händler als auch online vertrieben.

 

Recaro eGaming

Mit der Beta-Version eines Stuhls für Gamer geht Recaro eGaming bei der gamescom an den Start. Der Sitzexperte aus Stuttgart hat sich Anfang des Jahres mit einem von Gamern gegründeten Start up das Know how aus der Branche ins Haus geholt. Als Unternehmen, das für auf Sicherheit ausgelegte Schalensitze bekannt ist, setzt Recaro auch im Bereich des Gaming auf die Schalenform. Probegesessen auf den Beta-Stühlen habe ich leider nicht, da mir die Warteschlange zu lange war. Mit einer stufenlos einstellbaren Rückenlehne, integrierter Lordoseunterstützung und ausgeprägter Seitenführung wird für ergonomischen Halt gesorgt. Speziell entwickelte Sitzkissen sollen für optimale Sitzdruckverteilung sorgen. Bei der gamescom 2018 können ausgewählte Besucher die Beta-Version testen. Anfang 2019 sollen die ersten Seriensitze im Online-Direktvertrieb erhältlich sein, der Preis wird voraussichtlich bei rund 600 Euro liegen.

Hinweis: Dieser Text entstand ursprünglich im Rahmen eines Bloggerseminars für das Arbeitnehmer-Zentrum Königswinter (AZK) in Königswinter.

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Folter in Bayreuth: Die Sache mit den Stühlen

9. August 2015
Einmal im Jahr: Bayreuther Festspiele

Einmal im Jahr: Bayreuther Festspiele

Einmal im Jahr pilgere ich nach Bayreuth, um Richard Wagner zu genießen. Dieses Mal bekam ich Karten für Siegfried. Die Inszenierung von Frank Castorf fand ich wie das Jahr zuvor die Götterdämmerung grausam, aber die Musik war wieder wunderbar.

Ein Konzertsaal aus Holz - und die Stühle freilich auch.

Ein Konzertsaal aus Holz – und die Stühle freilich auch.

Natürlich steht die Musik von Wagner im Mittelpunkt. Gesellschaftlich ging es dieses Jahr eher um Stühle. Bei der Premiere ging das Gerücht, Bundeskanzlerin Angela Merkel sei vom Stuhl gefallen. Später kam die Entwarnung, nicht die Kanzlerin sei eingebrochen, vielmehr der Stuhl, auf den sie Platz nehmen wollte. Irgendwie verständlich, wenn man die Restauration um das Festspielhaus anschaut. Es hat alles schon bessere Zeiten gesehen. Das Ambiente lebt vom Glanz vergangener Tage. Kein Wunder, dass der Stuhl von Angela Merkel zusammengebrochen ist. Von Horst Seehofer hörte man, dass er wegen eines Schwächeanfalls die Festspiele verlassen musste. Ich hoffe, es lag bei ihm nicht am Stuhl, an dem Markus Söder sägt.


Naja, die Stühle in Bayreuth sind schon so eine Sache. In einem Restaurant muss man den Stuhl samt Tisch vorbestellen, um etwas zu essen zu bekommen. Im anderen Restaurant drängt sich eine Mensa-Atmosphäre auf. Nicht gerade Orte, bei denen man ein Bühnenweihespiel genießen will.

IMG_3466Ich nahm ein wenig im Park unterhalb des Festspielhauses auf einer Bank Platz. Vor einem Denkmal von Franz Liszt ließ sich entspannen und über die Musik nachdenken. Wir Wagnerianer wissen ja, Wagner hatte 1865 etwas Liszts Tochter Cosima angefangen, wovon der Vater nicht begeistert war. Franz Liszt ist übrigens auch auf dem Bayreuther Stadtfriedhof begraben. Der Besuch des Grabes ist empfehlenswert.

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Dieses Jahr waren die Stühle im Festspielhaus für mich eine Qual. Bisher hatte ich es immer gut ausgehalten, aber dieses Mal tat mir einfach nur der Rücken weh. Ich bin zwar immer wieder fasziniert von dem 1974 Plätze fassenden Zuschauerraum. Er ist schlicht eingerichtet und besteht aus gleichmäßig ansteigenden Sitzreihen nach Vorbild antiker Amphitheater. Die Akustik in dem Konzertsaal aus Holz ist genial.


Die hartem Holzklappstühle wie in alten Kinos soll eine Idee von Wagner selbst gewesen sein. Kein Zuschauer sollte einschlafen, denn bequem sind die Holzteile wirklich nicht und die Reihen sind eng, also ist mit Beine ausstrecken auch nicht viel her. Siegfried dauerte von 16 bis 22 Uhr mit zwei Pausen, da kann das Sitzen zur Folter werden. Die Pausen sind dringend nötig, um sich zu strecken und spazieren zu gehen. Drei Plätze nehmen mir saß ein äußerst korpulenter Herr, der ist schlichtweg bei Siegfried gestorben.

Dieser arme Mann tat mir echt leid.

Dieser arme Mann tat mir echt leid.

Einige Besucher haben ein Sitzkissen dabei und auch eine Marktlücke für Kissen hat sich aufgetan, dass die findige Unternehmerin Stephanie von Keller die Festspieltasche erfand. Die Festspieltasche ist eine Tasche zum Sitzen und ein Kissen als Tasche. Ich habe darüber gebloggt.