Posts Tagged ‘Smartphone-Nutzung’

Noch nie verbrachten Deutsche so viel Zeit am Smartphone

17. Juli 2024

Es kommen wieder die Mahner vor der Smartphone-Nutzung. Noch nie verbrachten Deutsche so viel Zeit am Smartphone. Das ist mit Sicherheit richtig, denn das Smartphone ist kein Telefon, sondern ein Werkzeug im Alltag im Privaten und für die Arbeit.

Ihre intensive Smartphone-Nutzung sehen immer mehr Deutsche kritisch – dennoch nimmt der Konsum weiter zu. Das zeigt eine von Deloitte durchgeführte repräsentative Befragung von 2.000 Konsumenten aus dem Mai 2024.

Quelle: Deloitte / Weiterer Text über ots und http://www.presseportal.de/nr/60247 / Die Verwendung dieses Bildes für redaktionelle Zwecke ist unter Beachtung aller mitgeteilten Nutzungsbedingungen zulässig und dann auch honorarfrei. Veröffentlichung ausschließlich mit Bildrechte-Hinweis.

Fast die Hälfte der Befragten (48%) schätzt, dass der eigene Smartphone-Konsum in den vergangenen zwölf Monaten weiter gestiegen ist. Gleichzeitig hinterfragen immer mehr Menschen ihr Verhalten: Ebenfalls knapp jeder Zweite (49%) verbringt nach eigener Einschätzung zu viel Zeit am Smartphone-Bildschirm (im Vergleich 2019: 38%). Sogar acht von zehn Befragten (84%) unter 35 Jahren finden, dass sie zu viel Zeit am Handy verbringen.

„Die Verbraucherinnen und Verbraucher senden ambivalente Signale. Zwar ist das Smartphone populär wie noch nie, doch immer mehr Menschen sehen ihre lange Bildschirmzeit kritisch. Das wirkt sich zwar aktuell noch nicht auf die Umsätze aus, Netzbetreiber, Hardwarehersteller und Content-Provider sollten diese Stimmungslage aber ernst nehmen“, ordnet Dr. Andreas Gentner, Partner und Leiter des Branchensektors Technology, Media & Telecommunications bei Deloitte, die Ergebnisse ein

Quelle: Deloitte / Weiterer Text über ots und http://www.presseportal.de/nr/60247 / Die Verwendung dieses Bildes für redaktionelle Zwecke ist unter Beachtung aller mitgeteilten Nutzungsbedingungen zulässig und dann auch honorarfrei. Veröffentlichung ausschließlich mit Bildrechte-Hinweis.

Der erste Blick am Morgen
Im Jahr 2024 besitzen nicht nur 92 Prozent der Deutschen ein Smartphone, viele können gar nicht mehr ohne. Das zeigt ein Blick auf die Nutzungsfrequenz der beliebtesten Messaging- und Social-Media-Anwendungen: WhatsApp wird altersübergreifend von mehr als einem Viertel der Befragten (26%) mindestens einmal pro Stunde aufgerufen. Heavy User gibt es auch bei Instagram und YouTube: zehn bzw. acht Prozent loggen sich dort stündlich ein. Zudem sehen 46 Prozent der Deutschen sofort nach dem Aufwachen auf ihr Smartphone. Nicht mitgezählt sind hierbei diejenigen, die lediglich den Handywecker ausschalten. Da fällt mir ein, ich habe gar keinen regulären Wecker mehr. Auch beim Essen nutzen drei von zehn Befragten (30%) den digitalen Alleskönner. Jüngere sogar noch häufiger – unter den 18- bis 25-Jährigen sind es über 60 Prozent.

Fast jeder Fünfte unter 25 führt Schmerzen auf Handynutzung zurück
Exzessives Verhalten kann die physische und psychische Gesundheit, aber auch soziale Fähigkeiten beeinträchtigen. Über alle Altersgruppen hinweg haben 56 Prozent der Befragten bei sich schon solche Nebenwirkungen infolge ihres Smartphone-Konsums beobachtet. Besonders verbreitet sind Einschlafprobleme (48%), Ablenkung von anderen Aufgaben (40%) oder der Zwang, regelmäßig das Smartphone zu checken (36%). Da junge Menschen das Handy am intensivsten nutzen, sind sie auch von den Begleiterscheinungen besonders betroffen: In der Altersgruppe unter 25 nehmen 93 Prozent negative Auswirkungen ihres Konsums bei sich wahr. Fast jeder Fünfte zwischen 18 und 24 Jahren führt physische Beschwerden wie etwa Kopfschmerzen auf das Smartphone zurück (19%).

„Diese Zahlen belegen die gravierenden Folgen eines extremen Nutzungsverhaltens. Im Sinne ihrer unternehmerischen Verantwortung sollten Anbieter den Fokus auf die Qualität der Dienste legen, anstatt die reine Bildschirmzeit weiter in die Höhe zu treiben. So ergeben sich sogar zusätzliche Möglichkeiten der Monetarisierung“, so Dr. Andreas Gentner.

Bislang haben sieben von zehn Befragten (70%) Maßnahmen ergriffen, um die eigene Nutzung einzuschränken. Häufig ist das Ausschalten von Tönen und Benachrichtigungen (32%; 20%). Ein radikales „Digital Detox“ legen jedoch nur 15 Prozent der Befragten ein. Vollständig auf das Smartphone zu verzichten könnten sich nur gut drei Prozent der Deutschen vorstellen.

Kommentar: digitale Spaltung wird vertieft

27. Juni 2017

Ein eher seltenes Bild: Android und ich

Ein eher seltenes Bild: Android und ich

Und wieder wird gejammert. Fast sieben Stunden am Tag verbringen junge Erwachsene im Alter von 21 bis 30 Jahren im Internet. Ich habe eine Studie von Ernst & Young gelesen und ich werde den Verdacht nicht los, die Herrschaften haben es nicht verstanden, was da passiert. Übrigens bei mir läuft das Internet eigentlich immer. Schaltet ihr den Browser oder Mail oder soziale Netzwerke aus? Das mache ich nur, wenn ich hoch konzentriert an etwas arbeite oder mich auf Freunde, Musik oder einen Film konzentriere. Aber in der Regel unterscheide ich nicht in eine Welt mit und ohne Internet.
Die Studie erklärt, dass die junge Altersgruppe das Internet größtenteils über ihr Smartphone nutzt. Knapp drei Stunden sind sie über das Gerät online, vor allem in Messengerdiensten wie WhatsApp. Gut, dass mit WA halte ich für gefährlich, aber hauptsächlich aufgrund des Verlustes der digitalen Daten wie Adressbücher.

Twitter in der Buchstabensuppe.

Twitter in der Buchstabensuppe.

Jugendliche seien viereinhalb Mal so lange mit dem Handy online, wie die Altersgruppe 60 plus. Sagt mal, wundert ihr euch wirklich darüber? Deswegen fordert die Studie Politik und Unternehmen auf, einer – so wörtlich – „digitalen Spaltung“ entgegenzuwirken und bei der Entwicklung neuer Angebote, die Bedürfnisse der älteren Generation nicht zu vergessen.
Wenn ich solche Studien und vor allem die Empfehlung von Ernst & Young lese, hab ich Angst um die digitale Entwicklung dieses Landes. Immer wieder kommt da durch: Früher war alles besser. Und ich werde das Gefühl nicht los, dass für diese Typen die digitale Entwicklung besser nicht voranschreiten sollte. Stillstand ist für sie der neue Fortschritt, ein bisschen wie der Heizer auf der E-Lok.
Studie um Studie: Der durchschnittliche Nutzer greift pro Woche 1.500 Mal zu seinem Smartphone, das heißt 214 Mal pro Tag, so eine Studie der britischen Marketing-Agentur Tecmark. Das Smartphone wird den PC als wichtigsten Zugang zum Internet bis 2021 ablösen. Das geht aus der aktuellen Ausgabe des CISCO VNI Forecast hervor. Der Desktop-Anteil wird beim IP-Internet-Traffics von heute über 40 Prozen in vier Jahren auf 25 Prozent fallen. Gleichzeitig wird der Smartphone-Anteil am weltweiten IP-Traffic auf 33 Prozent steigen. Mehr dazu im Blog meines Kollegen René Hesse.


Liebe Leute, macht einfach Platz für etwas neues. Macht Platz für Innovationen und Fortschritt. Das Smartphone ist kein Telefon. Wer glaubt, dass das iOS-, Android- oder Windows-Device ein Telefon zum Telefonieren ist, der irrt sich gewaltig. In meinem Seminaren in Schulen zur Medienkompetenz frage ich immer gerne die Schülerinnen und Schüler: Was macht ihr mit eurem Smartphone? Die Antworten lauten etwa so: Chatten, YouTube, Fotos, Videos, Musik hören, Spielen, Taschenrechner, Lesen, Einkaufen, Navigation und und und – irgendwann kommt auch Telefonieren. Wer glaubt, das Smartphone sei ein Telefon, der hat schon längst verloren. Smartphones haben heute so viele Funktionen übernommen, für die wir bisher mehrere verschiedene Geräte benötigten. Dennoch benötigt es klare Regeln im Umgang mit dem Smartphone. Medienkompetenz steht dabei im Vordergrund und nicht die Verteufelung eines Geräts.
Wir leben zu Beginn eines Post-PC-Zeitalters und das Smartphone ist im Moment für eine ganze Generation das Zentrum ihres digitalen Lebens geworden. Natürlich ergibt sich dadurch längere Nutzungszeiten.
Natürlich muss die digitale Spaltung überwunden werden. Aber durch solche Studien überwinden wir nicht, sondern der Graben wird immer tiefer. Wir sprechen nicht mehr miteinander, sondern übereinander. „Ihr mit eurem doofen Smartphone – ihr könnt ja gar nicht mehr anders“, höre ich in Seminaren immer wieder. Gegenseitiges Verständnis und ein klarer Blick für die Chancen der digitalen Zukunft ohne die Gefahren zu leugnen – das ist das Gebot der Stunde.

Houston, wir haben ein Problem,

Houston, wir haben ein Problem,

Vielfältige Nutzung von Smartphones

17. Juli 2014

Apple Werbung am Potsdamer Platz.

Apple Werbung am Potsdamer Platz.

Vor kurzem geisterten Zahlen durchs Netz, die zeigen, wie erfolgreich das iPhone 5s ist. Das am häufigsten verkaufte Smartphone stammt von Apple, gefolgt vom Samsung Galaxy S5, das Samsung Galaxy S4 sowie das Samsung Note 3. Auf Platz vier und fünf sind iPhone 5c sowie das iPhone 4s. Und wir können davon ausgehen, dass ab September das iPhone 6 auf den Markt kommt. Diese Zahlen sind aber für mich nicht so wichtig. Wichtiger ist die Nutzung des Smartphones. Das betone ich in meinen Seminaren immer wieder.

iPhone 5c am Hauptbahnhof München.

iPhone 5c am Hauptbahnhof München.

Zwei Drittel der Deutschen besitzen ein Smartphone. Das zeigt eine repräsentative Studie des Location Based Service Anbieters GETTINGS, durchgeführt von Goldmedia Custom Research. Android-Geräte sind dabei mit 63 Prozent unter den Smartphone-Besitzern am meisten vertreten, gefolgt von iPhones mit 26 Prozent. Die Deutschen nutzen ihr Smartphone zwar vor allem zum Telefonieren (94 Prozent) und SMS schreiben (81 Prozent), aber bereits zwei Drittel surfen damit auch im Internet (66 Prozent) und mehr als die Hälfte braucht es für die Navigation (56 Prozent), und um soziale Medien wie Facebook zu checken (55 Prozent).

Während Android-Modelle und iPhones die beliebtesten Smartphones in Deutschland sind, sind andere Betriebssysteme weit abgeschlagen: Rund jeder Zehnte (8 Prozent) hat ein Windows-basiertes Telefon und nur zwei Prozent setzen auf einen Blackberry. Das verbleibende eine Prozent hat noch ein altes Nokia Smartphone mit Symbian OS. Nach Geschlechtern aufgeschlüsselt ergibt sich, dass mehr Männer (73 Prozent) ein Smartphone besitzen als Frauen (62 Prozent).

Zu Weihnachten wurde um Kunden geworben.

Zu Weihnachten wurde um Kunden geworben.

Wofür die Deutschen ihr Smartphone nutzen

Das Smartphone ist für die meisten Deutschen eine echte Multimediazentrale, das zeigen die unterschiedlichen Nutzungen. Fast jeder telefoniert damit, die meisten schreiben Textnachrichten, machen Fotos, checken E-Mails, nutzen das Smartphone als Wecker und rufen den Wetterbericht ab. Aber auch Navigieren per App ist bei mehr als der Hälfte beliebt. Ähnlich viele checken mit ihrem Smartphone soziale Netzwerke wie Facebook und 53 Prozent lesen darauf Nachrichten. Auch Spiele sind für einen Teil (46 Prozent) der Nutzer attraktiv.

Auffällig ist, dass 40 Prozent ihr Smartphone bereits nutzen, um Produktinformationen zu suchen sowie Preise zu vergleichen. Das sind exakt genauso viele, die über ihr Telefon Musik hören. Das Smartphone ist offensichtlich auch auf dem Weg zum Shoppingtool: Ein Drittel der Deutschen setzt ihr Smartphone für das Onlineshopping ein (33 Prozent). Weitere Anwendungen sind Finanzen/Banking (23 Prozent), Internettelefonie (20 Prozent), Sprachen lernen/Wörterbuch nutzen (17 Prozent), Reiseplanung (16 Prozent), sportliche Aktivitäten (14 Prozent) und Bücher lesen (9 Prozent).

Apple drückt das iPhone 5c in den Markt.

Apple drückt das iPhone 5c in den Markt.

Unterschiede bei Geschlechtern und Altersgruppen

Zwischen den Geschlechtern existieren Unterschiede bei der Smartphone-Nutzung. So fotografieren Frauen eher mit ihrem Telefon (84 Prozent) als Männer (75 Prozent). Im Gegensatz dazu setzen Männer (59 Prozent) mehr auf Navigation als die Nutzerinnen (53 Prozent). Sie lesen darauf auch eher Nachrichten (57 Prozent) als Frauen (49 Prozent).

Während ältere Smartphone-Besitzer weniger Funktionen ihres Telefons einsetzen, nutzen sie jüngere vielseitiger. Je jünger die Deutschen sind, desto eher ist das Smartphone das Universal-Werkzeug von der Nachrichtenzentrale bis zum Bankschalter.

Unauffällig ist die Werbung nicht gerade.

Unauffällig ist die Werbung nicht gerade.