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Sora ist da – Kreative lernt jetzt schnell um

11. Dezember 2024

OpenAI greift die Kreativbranche mit seinem revolutionären Text-to-Video-Tool „Sora“ an und wird das Medium Film auf den Kopf stellen. Derzeit sind die Filme, die die KI erzeugt, noch kurz, aber der Anfang ist gemacht. Sora ist Teil des Plus-Kontos und ohne zusätzliche Kosten nutzbar. Nutzer können bis zu 50 Videos in 480p-Auflösung oder eine geringere Anzahl in 720p pro Monat erstellen. Noch stellt dies keine Gefahr für Kino und Fernsehen dar – noch nicht.

Ein weiteres Manko: Die KI hat die Physik der Animationen noch nicht vollständig im Griff. Doch es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis auch diese technischen Herausforderungen gelöst sind. Wir stehen am Anfang einer Revolution für Kreative im Bereich Film – so meine feste Überzeugung. Filmemacher werden sich schnell anpassen müssen. Auch die Ausbildung im Bereich Film sollte sich ändern, und Filmhochschulen werden ihre Lehrpläne anpassen müssen, um dieser Entwicklung gerecht zu werden.

Laut OpenAI: „Sora baut auf den Erkenntnissen von DALL·E und GPT-Modellen auf und wurde entwickelt, um Menschen erweiterte Werkzeuge für das Geschichtenerzählen und kreative Ausdrucksformen zu geben.“ Aktuell ist das Tool jedoch nicht in der EU verfügbar. Die Gründe sind nicht bekannt. Es könnte sein, dass OpenAI zunächst Erfahrungen auf dem US-Markt sammeln möchte, oder dass der strenge Digital Data Act der EU eine Rolle spielt.

Tech-Experte Marques Brownlee hat sich auf seinem YouTube-Kanal mit Sora auseinandergesetzt und sowohl Potenziale als auch Probleme beleuchtet. Die Ergebnisse, die die KI liefert, sind beeindruckend. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis ganze Filme mit solchen Tools erstellt werden können. Das erinnert an die Zeit, als Pixar mit computergenerierten Animationen revolutionierte, während klassische Disney-Zeichner diese Technologie zunächst belächelten. Doch Toy Story fegte eine ganze Branche hinweg. Eine ähnliche Umwälzung könnte durch Sora und andere KI-Tools bevorstehen – davon bin ich überzeugt.

KI plündert Drehbücher
Die Situation verschärft sich zusätzlich, seit bekannt wurde, dass KI-Systeme mit Drehbüchern trainiert wurden. Diese Information wurde kürzlich durch einen Artikel im Atlantic veröffentlicht. Genau davor hatten die US-Drehbuchautoren bei ihrem Streik 2023 gewarnt. Trotz gegenteiliger Zusicherungen ist der Fall nun eingetreten: Mehr als 139.000 Drehbücher für Filme und Serien wurden als Trainingsmaterial verwendet.

Unter den genutzten Werken waren beispielsweise 700 Folgen von Die Simpsons und Futurama, 150 Folgen von Seinfeld, 45 Folgen von Twin Peaks sowie die kompletten Serien The Wire, Die Sopranos und Breaking Bad. Dabei lag der Fokus wohl vor allem auf den Dialogen, die künftig von Unternehmen wie Apple, Anthropic, Meta, Nvidia, Salesforce oder Bloomberg genutzt werden könnten.

Diese Praxis erinnert an den Umgang mit Bildarchiven, die bereits für KI-Modelle geplündert wurden. Angesichts dessen, dass viele Serien und Filme ohnehin nicht besonders innovativ oder kreativ sind, könnte die KI in Zukunft sogar selbst Drehbücher schreiben. Standardisierte Geschichten wie „Held liebt Heldin“ haben oft wenig mit echter Kreativität zu tun. Drehbuchautoren, die vor allem für Mainstream-Produktionen tätig sind, dürften sich auf drastische Veränderungen einstellen müssen.

Teilen statt besitzen – Sharing als Trend

4. Dezember 2011

Social Media basiert auf Teilen. Ich stelle ein Video bei YouTube ein, veröffentliche einen Vortrag in Slideshare, hoste Fotos in Flickr und freue mich, wenn mein Content anderen hilft. Was im Web gilt, das lässt sich scheinbar auch auf das Real Life übertragen, wie eine neue Studie im Auftrag von Salesforce herausbekommen haben will.

Die durchgeführte Befragung „Teilen statt besitzen! Was halten die Deutschen vom Sharing-Trend?“ unter 23.382 Menschen zeigt: Die Deutschen sehen in Sharing-Diensten wie Car-Sharing, Couchsurfing oder Tauschbörsen einen Massenmarkt mit hohem Geschäftspotenzial. Das innovative Charakteristikum von Sharing-Unternehmen ist, dass sie nichts selbst produzieren oder im eigentlichen Sinne verkaufen, sondern Menschen zusammenbringen, die Ressourcen gemeinsam nutzen wollen.

Knapp Dreiviertel der Befragten gehen davon aus, dass Sharing-Geschäftsmodelle immer populärer werden. Die Mehrheit der Befragten assoziiert mit der gemeinsamen Nutzung von Sachen und Informationen positive Aspekte. Zustimmung erfuhren vor allem die Aussagen, dass Sharing Geld spart und eine nachhaltigere Nutzung von Ressourcen ermöglicht. Nur sechs Prozent der Befragten sehen im Teilen gar keine überzeugenden Vorteile.

Aber Teilen ist nicht Jedermanns Sache. Meine Erfahrungen in Organisationen und Verbänden zeigen deutlich: Information wird noch als Herrschaftswissen behandelt, doch diese Menschen stehen meiner Meinung nach auf verlorenem Posten.

Die Auswertung nach Altersgruppen zeigt, dass die Skepsis gegenüber dem Sharing-Modell mit dem Alter zunimmt. Bei den 19-25 jährigen halten nur 4,3 Prozent nichts vom Teilen, in der Altersgruppe der über 55 jährigen steigt dieser Wert auf 12 Prozent.

 

Mobile Kommunikation ebnet den Weg
Ebnen mobile Endgeräte und soziale Netzwerke dem Sharing-Zeitalter den Weg?
Die Durchsetzungskraft von Geschäftsideen ist abhängig davon, ob die richtigen technologischen Voraussetzungen gegeben sind, um einen Service schnell und einfach nutzen zu können. So lässt sich beispielsweise ein Sharing-Konzept für spontanes Car-Sharing in der Nachbarschaft nicht ohne Smartphone und Geo-Funktion nutzen. Salesforce.com hat gefragt: Sind die Deutschen schon gerüstet für das Sharing-Zeitalter?

Die Ergebnisse auf einen Blick:

Über 70 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, ein mobiles Endgerät mit Internetzugang zu haben (Smartphone, Tablet PC, etc.). Unter den Umfrageteilnehmern mit mobilem Endgerät hat mehr als die Hälfte ein Gerät, 34 Prozent verfügen sogar über zwei Geräte und zwei Prozent der Teilnehmer gaben an, mehr als vier Geräte zu besitzen. Mehr als Dreiviertel der Befragten behaupten, regelmäßig Online-Communities wie Facebook, Twitter und Xing zu nutzen.

Mehr als die Hälfte der Befragten löst Alltagsprobleme auch mithilfe ihrer Kontakte in Sozialen Netzwerken. Erwartungsgemäß zeigt sich hier ein Generationenkonflikt: Bei den 19-25 jährigen sehen mehr als Zweidrittel Soziale Netzwerke als hilfreiche Werkzeuge zur Bewältigung von Alltagsproblemen. Bei der Gruppe der 46-55 jährigen ist die Problemlösung über das Soziale Netzwerk für 60 Prozent keine Option.
Die Momentaufnahme von der Verbreitung mobiler Endgeräte und der Nutzung Sozialer Netzwerke lässt vermuten, dass die Deutschen gut für die einfache und spontane Nutzung von Sharing-Diensten gerüstet sind. Die Ergebnisse zeigen außerdem eine Generationenkluft bei der Einschätzung, welchen Einfluss soziale Netzwerke auf die Offenheit für die Sharing-Philosophie haben könnten.

 

Was die Deutschen bereits teilen, tauschen und mieten
Mehr als ein Drittel der Befragten gibt an, dass sie materielle Dinge wie Autos oder die eigene Wohnung nicht teilen möchten, da sie ihnen zu wertvoll sind. Bei diesem Punkt sind sich die Befragten über alle Altersgruppen hinweg relativ einig. Dieses Ergebnis lässt vermuten, dass es eine Gruppe von Konsumenten gibt, die sehr emotional mit ihren Alltagsgegenständen verbunden sind. Teilen wird jedoch erst attraktiv wenn der eigene Besitz von einem utilitaristischen und nicht emotionalen Standpunkt aus betrachtet wird.

Weiterhin wurden die Teilnehmer um Vorschläge gebeten, welche Dinge sich ihrer Meinung nach am besten teilen, tauschen und mieten lassen. Die Mehrheit nannten Begriffe wie Auto, Bücher, Wohnungen oder Informationen. Aber auch das Teilen von Gartenzubehör wie Rasenmäher, Babysitter und lästigen Hausarbeiten war gefragt. Hier ist natürlich der Schwarzarbeit Tür und Tor geöffnet.

Ausgefallenere Vorschläge waren das Teilen von: Partyartikel wie Biertischgarnituren, Großpackungen aus dem Supermarkt, Heizölbestellungen, die Ernte aus dem Garten, Umzugshelfer, Konzert-Abos oder die Fitness-Studio Mitgliedschaften.

Mehr als 83 Prozent der Befragten sind offen für das Teilen von Informationen im Berufsleben. Weiterhin halten die Umfrageteilnehmer vernetzte Unternehmen, die den Austausch unter Mitarbeitern fördern, für erfolgreicher. Deutsche Arbeitnehmer teilen außerdem gerne Informationen, weil sie sich als Experte für ein Thema etablieren wollen. Für mehr als ein Fünftel der Befragten war der Wunsch nach einer Expertenrolle das wichtigste Sharing-Argument. In unternehmensinternen Netzwerken erweitern Mitarbeiter ihr Wissen, indem sie beobachten was andere verlinken, nachfragen oder empfehlen. Im Laufe der Zeit lernen sie dann, wessen Einschätzung in welchen Bereichen wichtig ist und bei welchen Themen man selbst den besten Beitrag leisten kann. So kann innerhalb eines Unternehmens eine ganz neuartige Expertenkultur entstehen. Im Idealfall tauschen Mitarbeiter Ideen und Wissen aus, die sich ohne Software, die das Sharing Konzept unterstützt, weder getroffen noch miteinander gesprochen hätten.

Vor dem Hintergrund der großen Offenheit der Befragten für das Teilen von Wissen am Arbeitsplatz und ihrem Wunsch sich als Experten zu positionieren, könnten Unternehmen ableiten, dass sie Arbeitnehmern zukünftig Raum für die Sharing-Philosophie bieten sollten. Unternehmen, die sich beim vernetzten Informationsaustausch introvertiert oder konservativ verhalten, müssen sich unter Umständen auch bald die Frage stellen, ob sie mit dieser Unternehmenskultur in Zukunft noch die besten, der besten Talente für sich gewinnen können.

Die gesamte Studie gibt es hier: www.salesforce.com/teilen