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Künstliche Intelligenz KI im Verkaufseinsatz

17. Januar 2024

Mindestens einmal im Monat darf ich Online- oder Präsenzseminare zum Thema Künstliche Intelligenz für Verbraucher halten. Die Entwicklungen in diesem Bereich sind rasant und im Grunde gibt es Woche für Woche Neuigkeiten zu berichten. Daher auch mein kostenloser wöchentlicher Newsletter.

Jetzt bekam ich einen Kommentar von Freshworks auf den Tisch, die mir wieder bewusst machen, wie weit der Handel mit dem Thema KI in der Praxis ist. Wir sprechen dabei nicht von Science Fiction, sondern von der Realität. Im Mittelpunkt steht die Kundenpersonalisierung, also Daten, Daten, Daten als Zauberwort und Türöffner. Im Moment recherchiere ich zum neuen AI Data-Act der EU in einem Spannungsfeld zwischen Datenschutz und Innovationshemmnis.

Unternehmen setzen vermehrt auf KI-Techniken wie maschinelles Lernen, um Kundenverhalten, Stimmungen, demografische Daten und Kaufhistorien zu analysieren und dadurch personalisierte Erlebnisse zu schaffen. Diese Entwicklung zeigt bereits jetzt messbare Ergebnisse, wobei laut NewVantage Partners 92 % der Unternehmen, die in KI investieren, messbare Erfolge verzeichnen – im Vergleich zu 48 % vor fünf Jahren.

Personalisierung der Inhalte
Traditionelle Marketing-Personalisierung basiert auf einer Persona-basierten Segmentierung, die Nutzer anhand allgemeiner demografischer Merkmale wie Alter, Einkommen und Beruf in Gruppen einteilt. Diese Daten sind jedoch oberflächlich und berücksichtigen nicht die individuellen Leidenschaften und Lebensstile. Ich kenne aber viele Organisationen, die Persona jetzt erst einsetzen.

KI-Algorithmen analysieren detaillierte und umfangreiche Daten, darunter demografische Informationen, Seitenaufrufe und Downloads. Diese Daten ermöglichen es Unternehmen, Muster zu erkennen und Inhaltsstrategien präziser auf einzelne KundInnen zuzuschneiden. Ein Beispiel ist Spotify, das maschinelles Lernen nutzt, um personalisierte Musikinhalte basierend auf der individuellen Streaming-Historie zu liefern. Besonders in Branchen wie Medien und Unterhaltung, in denen Inhalte das Hauptprodukt sind, spielt die personalisierte Content-Strategie eine entscheidende Rolle.

Empfehlungen für Produkte
Unternehmen nutzen die Online-Suchhistorie, um Produktkategorien für Kunden mit ähnlichem Suchverhalten zu verstehen, stoßen jedoch oft an Grenzen bei der Empfehlung neuer Produkte. KI verwendet nicht nur Kundendaten, sondern erfordert auch genauere Produktmodelle. Durch detaillierte Produktinformationen, einschließlich Bedienungsanleitungen und einzigartiger Merkmale, kann KI personalisierte Produktvorschläge erstellen, die die individuellen Bedürfnisse der KundInnen besser ansprechen. E-Commerce-Unternehmen setzen KI ein, um Produkte mithilfe neuronaler Netze basierend auf Bildern und Texten zu analysieren, was zu genaueren und persönlicheren Produktempfehlungen führt.

Dynamische Preisgestaltung
Traditionelle Regelbasierte Preisgestaltungssysteme stützen sich auf langsame Informationen und historische Daten, was zu reaktiven Preisentscheidungen führt. KI-gestützte Systeme passen Preise in Echtzeit an, indem sie eine Vielzahl von Datenquellen berücksichtigen, von Wetterbedingungen bis hin zur persönlichen Historie des Kunden oder der Kundin. Besonders in volatilen Branchen wie dem Transportwesen spielt die KI-gesteuerte dynamische Preisgestaltung eine entscheidende Rolle.

Verhaltensbasierte Personalisierung
Die Kaufhistorie allein bietet begrenzte Einblicke in das Kundenverhalten. KI ermöglicht Echtzeitdatenerfassung über digitale Telemetrie, Website-Navigation und Stimmungsanalyse, was eine prädiktive Analyse des Kundenverhaltens ermöglicht. Branchen, die mit Online-Nutzern interagieren, profitieren von der verhaltensbasierten Personalisierung, sei es im Kundensupport von Mobilfunkanbieteren oder in der Finanzdienstleistungsbranche, die individuelle Bedürfnisse besser verstehen möchte.

Insgesamt hat die Einführung von KI-basierten Personalisierungstechnologien das Potenzial, das Kundenerlebnis zu revolutionieren und Unternehmen näher an ihre Kunden zu bringen als je zuvor.

Apple: Neue Möglichkeiten der Online-Präsentation bei Webinaren und Online-Schulungen

7. Juni 2023

Die Keynote zur WWDC von Apple-Chef Tim Cook ließ mich in vielerlei Hinsicht aufhorchen. Zu Vision Pro hab ich mich ja schon geäußert. Als Dozent für Veranstaltungen zum Thema Medienkompetenz finde ich die Neuerung bei den Themen Videokonferenzen, Webwaren und Online-Schulungen interessant. Online-Meetings gehören zu meinen Alltag.

Zum einen gibt es wohl in Vision Pro die Möglichkeit mit Standard-Software wie Teams, Zoom und Webex Seminare im VR-Raum abzuhalten. Da bin ich sehr gespannt darauf. Wie ich auf der Keynote gelesen und von Kollegen aus Cupertino gehört habe, ist der Avatar der Meetingsteilnehmer sehr präzise. Apple nennt sie Persona, eine digitale Darstellung, die durch Techniken des maschinellen Lernens erzeugt wird und Gesichts- und Handbewegungen in Echtzeit darstellt. Aber das kommt ja erst 2024 und wird sicherlich aufgrund des Preises von 3500 Euro für Vision Pro zunächst kein Massenmarkt.

Für den Rest von uns
Interessanter ist da schon das neue Mac-Betriebssystem. Es heißt macOS Sonoma und kommt ab Herbst als Final auf den Mac, die öffentliche Beta kommt nächsten Monat.

macOS Sonoma bringt verbesserte Features für Videokonferenzen, mit denen sich Inhalte interessanter teilen lassen – egal in welcher Videokonferenz-App. In der Keynote nannte Apple die üblichen Verdächtigen Teams, Zoom und Webex. Mit dem neuen Videoeffekt Moderatorenmaske werden Anwender über ihren geteilten Inhalten angezeigt und sind dadurch präsenter. Das musste ich bisher mit Zusatzsoftware machen, damit ich bei meinen Online-Schulungen nicht hinter der Präsentation untergehe oder nur als kleine Kachel erscheine. Künftig kann ich mich via Moderatorenmaske in den Vordergrund meiner Präsentation schalten und meinen Zuhörern näher sein und meine Rolle als Speaker deutlich besser ausüben. Wahrscheinlich bringt der Einsatz von Greenscreen und Licht noch bessere Effekte – das gilt es auszuprobieren.

Außerdem kann ich mich mit Reaktionen ausdrücken, wie ich oder meine Zuhörer sich fühlen, indem wir nahtlos Ballons, Konfetti, Herzen und mehr in das Videobild einfügen. Das ist sicherlich eher eine Spielerei und wird sich der Praxis zeigen, wie es angenommen wird. Im Moment gibt es Herzchen, Klatschen usw. meist am Ende einer Präsentation. Diese Reaktionen lassen sich auch per Handgeste auslösen. Die verbesserte Auswahl zur Bildschirmfreigabe macht es einfacher, bei Videoanrufen Inhalte aus Apps zu teilen. Anwender können dazu auf die grüne Taste oben links in der App klicken. So wird das Teilen von Inhalten aus offenen Fenstern ganz leicht, verspricht Apple.

Groß auf dem Fernseher
Zudem gibt es ein Update für tvOS 17, die Software für Apple TV, was aber wohl nur auf Apple TV 4K laufen wird. Ab diesem Herbst können Anwender on Apple TV 4K die neue FaceTime App auf dem Apple TV nutzen und Anrufe direkt von ihrem Apple TV aus starten oder Anrufe auf dem iPhone oder iPad beginnen und sie dann an ihr Apple TV übergeben. FaceTime auf dem Apple TV nutzt die Vorteile der Kamera-Übergabe und verbindet sich drahtlos mit dem iPhone oder iPad der Nutzer. Es greift dann auf die Kamera und das Mikrofon des Geräts zu und bringt alle Teilnehmer auf dem Fernseher zusammen. Das ist für reine Apple-Umgebungen interessant. Vielleicht nutzen wir dieses Feature im familiären Umfeld, ob es Teilnehmer von meinen Seminaren machen, bleibt abzuwarten.