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Bond-Sammler: Die Faszination hinter 007-Memorabilia

26. Mai 2025

Peter Lorenz aus Berlin ist ein James Bond Fan. Ich bin auch ein Bond-Fan, aber im Vergleich zu Peter Lorenz bin ich ein kleines Licht. Lorenz hat es sich persönlich zur Aufgabe gemacht, Material wie Poster, Lobbycards, Merch zu den Bond Filmen zusammenzutragen und es als Marketing-Fan-Buch zu den jeweiligen Filmen zu veröffentlichen. Sie sind erhältlich über seine Facebook-Seite.

Vor kurzem erschienen seine Fan-Bücher zu Octopussy und A View to a Kill. Vor längerer Zeit kam For your eyes only heraus. Für mich ist Peter Lorenz einer der zentralen privaten Bewahrer und Interpreten der visuellen Bond‑Ästhetik, der sein Wissen als Künstler, Blogger und Sammler in aufwändigen Projekten und Publikationen zugänglich macht. Dafür muss ihm gedankt werden.

Bond als Sammelthema
James Bond zählt nicht nur zu den bekanntesten Filmfiguren der Welt, sondern ist auch eines der beliebtesten Sammelthemen unter Filmfans. Besonders Sammler von Filmplakaten, Lobbycards und Merchandising-Artikeln schätzen die Reihe aus vielen Gründen – nicht zuletzt aufgrund ihrer langen Geschichte und ihres ikonischen Stils. Ich selbst habe ein paar Lobby-Cars, Poster und einige Corgi-Autos aus allen Zeiten.

Seit dem ersten Film Dr. No im Jahr 1962 hat sich Bond zu einer der langlebigsten und erfolgreichsten Kinoreihen entwickelt. Mit über 25 offiziellen Filmen spannt sich die Werbe- und Designgeschichte über mehr als sechs Jahrzehnte. Diese Kontinuität macht die Serie besonders interessant für Sammler, da jedes Jahrzehnt eigene visuelle Trends, künstlerische Stile und Marketingstrategien hervorgebracht hat. Die Plakate wurden häufig von renommierten Künstlern wie Robert McGinnis oder Frank McCarthy gestaltet und spiegeln Mode, Zeitgeist und Ästhetik ihrer Epoche eindrucksvoll wider. Ich hatte mit Peter Lorenz vor längerer Zeit ein Zoom-Interview geführt, was mir sehr viel Spaß gemacht hat.

Popularität der Marke
Ein weiterer Grund für die Beliebtheit von Bond-Sammlerstücken ist die weltweite Popularität der Marke. Das hat Peter Lorenz vollkommen richtig erkannt und Marketing-Material gesammelt. Ich bin da schon auf seine Sammlung neidisch. James Bond war und ist ein internationales Phänomen, was dazu führte, dass Filmplakate und Lobbycards in unterschiedlichsten Sprach- und Designvarianten produziert wurden. Besonders begehrt sind seltene Originale aus Ländern wie Japan, Polen oder der ehemaligen DDR, da sie durch ihre abweichenden grafischen Konzepte und geringe Auflage auffallen.

Fanbase
Auch die Bond-Darsteller selbst tragen zur Sammelleidenschaft bei. Jeder Schauspieler – von Sean Connery über Roger Moore bis zu Daniel Craig – hat eine eigene Fanbasis. Ich bin Connery-Fan. Viele Sammler konzentrieren sich daher auf bestimmte Ären oder Filme wie Goldfinger, Live and Let Die oder Casino Royale. Die nostalgische Verbindung zur eigenen Jugend oder zum ersten Bond-Erlebnis spielt dabei eine zentrale Rolle. Vor kurzem habe ich einen Vortrag über die Faszination von Bond in unserer Gemeindebücherei gehalten, werde aber dazu noch gesondert berichten.

Lizenzprodukte
Darüber hinaus zeichnet sich der Bond-Kosmos durch eine enorme Vielfalt an Merchandise aus: Spielzeug, Modellautos (vor allem der legendäre Aston Martin DB5), Requisiten, Bücher, Autogramme, Uhren, Kleidung und sogar Casinoutensilien aus den Filmen sind gefragte Sammlerobjekte. Die Ursprünge dieser kommerziellen Vermarktung reichen zurück bis in die 1960er Jahre, als erste Lizenzprodukte auf den Markt kamen. Seither ist das Angebot stetig gewachsen – oft in limitierten Auflagen, was Seltenheit und Wert steigert. Insbesondere Steelbooks, Mini-Poster, Reprints und Sondereditionen sprechen gezielt Sammler an.

Der Reiz des Sammelns liegt jedoch nicht nur im materiellen Wert oder der Exklusivität der Objekte, sondern auch in der besonderen Kombination aus Stil, Action, Technik und Popkultur, für die James Bond steht. Plakate und Memorabilia der Serie vereinen viele klassische Elemente: elegante Männer, schöne Frauen, exotische Schauplätze und spektakuläre Technik. Genau diese stilvolle Mischung macht James Bond nicht nur für eingefleischte Fans, sondern auch für Liebhaber von Design- und Filmgeschichte zu einem besonders attraktiven Sammelthema.

Kurzum: James Bond ist nicht nur ein Kino-Phänomen, sondern auch ein Paradebeispiel für gelungenes internationales Filmmarketing – und damit eine dauerhafte Quelle der Faszination für Sammler auf der ganzen Welt. Und ich hoffe, dass ich Peter Lorenz mal live in Berlin treffe und mich weiter von Fan zu Fan unterhalten kann.

Filmtipp: Die Jubiläums-Collection James Bond 007 – Bond 50

26. September 2012

„Mein Name ist Bond, James Bond!“ – wie oft habe ich diesen Satz im Kino, auf Video, auf DVD und nun auf Blu ray gehört. Die James Bond-Filme gehören zu den erfolgreichsten Serien der Filmgeschichte und sie gehören zu meiner Kinosozialisierung.

Soeben erschien die Blu-ray-Collection James Bond – Bond 50: Die Jubiläums-Collection mit allen Filmen der offiziellen Bond-Reihe, angefangen bei Dr. No. Die beiden Filme „Casino Royale“ mit David Niven und „Sag niemals nie“ mit Sean Connery sind freilich nicht mit der Partie, leider. Die Umsetzung der Filme auf den optischen Datenträger ist hervorragend gelungen, wobei die neuen Filme selbstverständlich mehr Wums und Schärfe haben. Insgesamt gibt es alle 22 Bond-Filme, davon neun (Goldeneye, Octopussy, Der Spion der mich liebte, Man lebt nur zweimal, Der Hauch des Todes, Der Morgen stirbt nie, Diamantenfieber, Im Angesicht des Todes, Im Geheimdienst ihrer Majestät) zum ersten Mal auf Blu ray. Und der Preis von 160 Euro ist hervorragend.

Die Filme sind meines Erachtens ungeschnitten und bergen sogar eine kleine Überraschung. In dem Film „Im Geheimdienst ihrer Majestät“ ist zum ersten Mal in Deutschland die Tresor-Szene enthalten, die ich bisher nur in den USA gesehen habe. Und es gibt für diesen Film noch ein paar zusätzliche Dialogszenen, die jetzt nachsynchronisiert wurden.

Die Verpackung der Kollektion James Bond – Bond 50: Die Jubiläums-Collection ist vorbildlich platzsparend. Die Blu rays sind in zwei Büchern mit dicken Kartonseiten untergebracht. Für den anstehenden Film Skyfall wurde gleich Platz gelassen. Angaben zu den Filmen gibt es nur auf der Umverpackung, sonst fehlen sie komplett. Was leider auch komplett fehlt, ist ein Booklet. Zwar ist die Box mit vielen Bildchen illustriert, doch wäre es hervorragend gewesen, ein Lesebuch der Box beizulegen. Es gibt so viel Material über Bond und die Box kaufen sich sowieso nur Fans, die noch mehr über ihren Geheimagenten 007 erfahren und fachsimpeln wollen. Da hat MGM Home Entertainment GmbH eine Chance vertan, sich im Herzen der Fans einen Platz sichern.

Auch die Chance vertan hat MGM Home Entertainment GmbH mit der beiliegenden Bonus-Blu ray. Das ist nur oberflächliches Blabla und ein Zusammenschnitt von bekannten Szenen. Eine wirkliche Filmdokumentation fehlt. Auf den einzelnen Blu rays sind die bekannten Extra drauf, allerdings fehlt sind die Extra-Materialien von „Casino Royale“ und „Ein Quantum Trost“. Das bedeutet, dass ich diese beiden vorhandenen Blu rays in meiner Sammlung behalten muss, um Bond komplett zu haben. Über die Bonus-Blu ray der Jubiläumskollektion bin ich wirklich enttäuscht. Was hätte man denn hier filmhistorisches Wertvolles alles bringen können? James Bonds Stil im Wandel der Zeit bietet sich hier wunderbar an oder die verschiedenen Bond-Waffen oder oder oder. Stattdessen nur seichte Information. Auch der Zusammenschnitt der Titelsequenzen – eigentliche eine nette Idee für eine Bond-Party – liegt nur in SD vor, während es bei den Filmen freilich als HD-Material dargestellt wird. Warum eigentlich?