Posts Tagged ‘Munich Gaming’

Von Gamern lernen: Gamification als neuer Trend

1. November 2012
Mit Augenklappe auf dem Podium der Medientage und dennoch nicht blind beim Thema Gamification.

Mit Augenklappe auf dem Podium der Medientage und dennoch nicht blind beim Thema Gamification.

Wenn Elemente von Videospielen in andere Bereiche wie Marketing übertragen werden, dann spricht man von Gamification. Auf den Medientagen München 2012 hatte ich die Ehre, ein Panel mit zwei hervorragenden Referenten moderieren zu dürfen: Ibrahim Mazari und Markus Breuer – der eine Gameexperte, der andere Agenturvertreter. Das Panel war wohl ein Rest der sich auflösenden Munich Gaming, für die es noch kein neues Datum gibt.

Lassen sich Elemente des Spiels überhaupt auf andere Bereiche übertragen? Ein eindeutiges Ja. Allerdings taten es sich die anwesenden Medienvertreter der Medientage sichtlich schwer, was mir im Nachhinein von mehreren Seiten bestätigt wurde. Das Land der Dichter und Denker ist an ernsthafter Information interessiert und will seine Zeit nicht mit Spielen vertrödeln. Mir sagte ein Manager: „Wer spielt, der hat wohl nichts zu tun!“ Falsche Einstellung meiner Meinung nach, denn dann hat er die Chance nicht begriffen.

Nehmen wir als Beispiel Foursquare. Bei diesem geobasierte Dienst checke ich mit meinem iPhone an verschiedenen Orten ein und bekomme dafür Punkte, die in ein Ranking mit meinen Freunden einfließen. Wenn ich öfters an einem Ort einchecke, habe ich zudem die Chance Bürgermeister/Mayor zu werden. Kehre ich an verschiedenen Orten wie beispielsweise Flughäfen ein, erhalte ich ein Abzeichen. Alles ist natürlich mit Facebook und Twitter gekoppelt, damit meine Freunde auch wissen, welch toller Hecht ich bin. Das macht Spaß, der Wettbewerb bringt Motivation und dient der Vernetzung. Ein anderer geobasierter Dienst war Gowalla. Das war zu kompliziert und ist nach seinem Kauf durch Facebook in der Versenkung verschwunden.

Zu Gamification gehören also Erfahrungspunkte, Highscores, Fortschrittsbalken, Ranglisten, virtuelle Güter oder Auszeichnungen. Es kann enorm zur Kundenbindung an ein Produkt beitragen. Positive Beispiele gibt es viele, die meisten aber in den USA, denn der Deutsche spielt nicht.

So lässt sich hervorragend mit dem System Lerninhalte vermitteln. Nicht stupides Vokabelpauken ist angesagt, sondern eine spielerische Herangehensweise. Der Lernende ist motiviert und setzt das Erlernte sofort um. So muss Bildung aussehen.

Ein anderes Beispiel ist eine Konferenz. Der Besucher erhält Punkte für besuchte Vorträge, könnte an Wettbewerben teilnehmen, kann Feedbackbögen ausfüllen und am Ende gibt es vielleicht noch ein kleines Gewinnspiel. Die Medientage München wäre hier eine wunderbare Möglichkeit gewesen, Gamification live zu erleben. Allerdings als ich während der Paneldiskussionen auf mein iPhone blickte und bei Foursquare einchecke, sah ich, dass nur 14 Leute dort waren. Und dies bei Medienleuten, aber wahrscheinlich war es den Herrschaften zu kindisch sich zu beteiligen. Man ist ja schließlich wichtig. Oder, noch schlimmer: Die Medienschaffenden haben es nicht verstanden und merken gar nicht, wie der Zug in Richtung Medienzukunft ohne sie abfährt. Auf einer jüngsten Microsoft-Konferenz wurde Gamification angewendet. Die Teilnehmer erhalten Auszeichnungen für bestimmte Slots und beginnen zu sammeln.

 

Kunst von Assassin’s Creed im Haus der Kunst

16. April 2011

Ist das überhaupt Kunst? Mit dieser Frage müssen sich Spieledesigner in aller Welt befassen, wenn es um ihre Pixelschieberei geht. Malerei ist Kunst, Bildhauerei ist Kunst, Fotografie ist (zum Teil) Kunst, Film kann Kunst sein, aber Videospiele. Um die Diskussion noch ein bisschen anheizen ging Ubisoft noch einen Schritt weiter und zeigte im Rahmen von Munich Gaming eine Kunstausstellung der Videospielreihe Assassin’s Creed im legendären Haus der Kunst. Nun es gab eine Einschränkung: Der klassische Besucher der Haus der Kunst-Ausstellungen bekam die Assassin’s Creed Bilder nicht zu Gesicht, denn sie waren im kostenpflichtigen Teil des Munich Gaming-Kongresses zu sehen. Und die Kongressbesucher waren sichtlich von den Bildern begeistert.

Mohamed Gambouz im Haus der Kunst.

Mohamed Gambouz im Haus der Kunst.

Und sie waren begeistert von Mohamed Gambouz, dem Art Director von Assassin’s Creed, der freundlich und zuvorkommend jeden Besucher die Bilder erklärte. Es gab ganz wie im Kunstbetrieb üblich, auch eine kleine Vernissage, bei der der Künstler die Werke erläuterte nach dem Motto „Was wollte uns der Künstler damit sagen.“

Zudem habe ich habe ein kleines Interview mit Mohamed Gambouz gedreht, in dem er allgemein über Assassin’s Creed spricht. „Videospiele sind Kulturgut. Unsere Grafiker und Designer bilden mit den unterschiedlichsten Techniken ihre Inspirationen ab. Die Bilderpräsentation in München eröffnet neue Blickwinkel und Perspektiven“, ist sich Ralf Wirsing, Geschäftsführer von Ubisoft in Deutschland, sicher. Anschließend ging es mit den Bildern weiter auf die Reise. Nächste Ausstellung war die Münchner Galerie Weltraum / Rumfordstrasse 26. Die Assassin’s Creed-Ausstellung in der Galerie Weltraum ist öffentlich zugänglich und täglich von 17.00 bis 20.00 Uhr geöffnet.

Eine besondere Ehre gab sich Mohamed Gambouz als er für Munich Gaming (deren Social Media-Auftritt ich machte) eine Zeichnung am iPad anfertigte. Als Software wurde Autodesk Sketchup verwendet und innerhalb von Sekunden zauberte der Art Director von Assassin’s Creed eine nette Zeichnung auf Tablett. Cool und vielen Dank.

Der Meister zeichnet.

Der Meister zeichnet.

Unsere Zeichnung vom Meister.

Unsere Zeichnung vom Meister.

Bayern zeigt Flagge mit Munich Gaming

16. März 2011
Werbung für Munich Gaming am Stachus

Werbung für Munich Gaming am Stachus

Viele Verantwortliche in Bayern tun sich immer noch schwer mit Computerspielen, aber es ist viel Bewegung am Markt. Ich stelle einen scharfen Wettbewerb der Bundesländer fest, wer die Zukunftsindustrie bei sich ansiedelt. Einen Beitrag für den Standort Bayern ist sicherlich die Konferenz Munich Gaming, die am 30. und 31. März im Haus der Kunst stattfindet.

Spiele sind für mich grundsätzlich ein Kulturgut. Ein Vortasten ist auch in der bayerischen Staatsregierung festzustellen. Staatskanzleichef Siegfried Schneider dazu: „Digitale Spiele zählen sowohl kulturell als auch ökonomisch zu den bedeutendsten Medientrends des 21. Jahrhunderts.“ Dabei habe Deutschland als einer der ganz großen Absatzmärkte für elektronische Spiele einen erheblichen Nachholbedarf bei der eigenen Herstellung. Dafür liege die Quote bislang nur bei rund 10 Prozent.

Es ist also notwendig, für Games-Entwicklung die Trommel zu schlagen. Da ist die Munich Gaming ideal, denn am Abend des ersten Tages wird der Deutsche Computerspielepreis verliehen.  Ich habe mal zwei Interviews geführt, die uns die Munich Gaming näher bringen. Zum einen erklärt Anja Kistler vom Projektteam über Sinn und Zweck von Munich Gaming.

Zum anderen lädt Barbara Schardt vom Cluster audiovisuelle Medien vor allem Schüler und Studenten zum zweiten Tag der Veranstaltung ein. Es gibt Sonderkonditionen für Schüler und Studenten (bis 27 Jahre): Das Tagesticket Mittwoch 30.03. ist deutlich ermäßigt auf 25 Euro (!) und der Donnerstag (31.3.) ist frei. Akkreditierung ist Voraussetzung.

Die Eröffnungsveranstaltung am 30. März widmet sich in diesem Jahr dem großen Feld der Online Spiele. Nach einer Keynote von Oliver Kaltner, Senior Director Retail Sales und Marketing von Microsoft, diskutieren Electronic Arts-Chef Olaf Coenen, bigpoint-CEO Heiko Hubertz, Gameforge-Chef Carsten van Husen sowie André Sonder von IGA Worldwide über die Zielgruppen, Geschäftsmodelle, aber auch die Herausforderungen auf dem Online Games-Markt. Die Keynote der Munich Gaming hält Oliver Kaltner, Senior Director EMEA Retail Sales & Marketing von Microsoft Deutschland: „Cloud Computing bietet neue Chancen: War früher das Endgerät – zumeist der PC – mit seinen Leistungsdaten dafür entscheidend, was am Bildschirm geboten wurde, so schafft die Cloud ganz neue Möglichkeiten. Spiele, Medien, Kommunikation und Anwendungen laufen grenzüberschreitend in der Cloud zusammen. Sie nutzen die zur Verfügung stehenden Ressourcen gemeinsam und schaffen so eine neue Erfahrung der vernetzten Welt.“

Am zweiten Kongresstag, dem 31. März, werden die neuen Möglichkeiten erörtert, die Tablets, Smartphones und Co. für die Spielebranche eröffnen. Daneben richtet sich ein eigener Track am Donnerstag gezielt an den Nachwuchs der Gamesbranche. Hier stellen Wissenschaftler neue Forschungsprojekte vor, zeigen Universitätsvertreter und Studenten, wie professionell Spieleentwicklung an der Hochschule sein kann, und werden Berufsbilder im Gamessektor vorgestellt. Außerdem erfahren junge Unternehmen und Startups, welche Fördermöglichkeiten in Bayern existieren, bzw. wie man Fördermittel beantragt.

Ich halte das Thema für sehr wichtig und habe deshalb spontan ein (un-)offizielle Blog zu Munich Gaming eingerichtet. Dort sammele ich Beiträge und Ideen. Viel Spaß beim Lesen.