Posts Tagged ‘mobile Payment’

Reiseführer ins Neuland

25. Februar 2016

Seit mehreren Jahren gebe ich intensiv Seminare zum Thema Medienkompetenz. In Bayern und Deutschland bin ich mit meinen Vorträgen unterwegs und bin als digitaler Nomade eine Art Reiseführer ins Neuland. Ich habe Erfolg und es macht Spaß. Aber wenn ich mir die neuen Ergebnisse von TNS Infratest ansehen, komme ich zu zwei Ergebnissen:
1) Das negative Ergebnis: Meine Schulungen und Seminare sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Sie überzeugen zwar meine Kunden, aber gesamtgesellschaftlich gesehen, hat es kaum Impact.
2) Das positive Ergebnis: Es besteht ein großer Bedarf über meine Schulungen zur Medienkompetenz. Es gibt noch genügend Leute, für die technische Themen noch wirkliches Neuland sind und die einen Reiseführer wie mich benötigen.

neuland
Da für mich das Glas immer halb voll statt halb leer ist, nehme ich die zweite Schlussfolgerung. Der Realität muss ich ins Auge sehen und den Markt angehen. Digitale Begriffe wie Wearables, mCommerce oder auch das Internet der Dinge sind den Bundesbürgern weitgehend unbekannt. 80 Prozent und mehr wissen nicht, worum es sich bei diesen Begriffen handelt. Auch die häufiger im Sprachgebrauch oder in den Medien zu hörenden Begriffe wie Big Data oder Industrie 4.0 sind drei Viertel der Bundesbürger kein Begriff. Insgesamt 14 Begriffe aus der digitalen Welt haben die EMNIDbusse exklusiv für das Magazin für Media-, Markt- und Werbeforschung Research & Results bevölkerungsrepräsentativ telefonisch zwischen dem 14. und 16. Januar abgefragt. 1.003 Personen antworteten auf die Frage, welche der aus dem täglichen Sprachgebrauch ausgewählten Begriffe unbekannt, zumindest dem Namen nach bekannt sind oder kurz inhaltlich beschrieben werden können.
Bezogen auf die Gesamtbevölkerung ab 14 Jahre – Onliner wie Offliner – gibt es keinen bei nahezu allen Bundesbürgern auch nur bekannten Begriff. Wenn es um die genauere Vorstellung geht, so trauen sich nur wenige zu, einzelne Begriffe zu beschreiben. Am ehesten ist dies noch bei Begriffen wie Social Media (38 Prozent), Smart Home (25 Prozent) und Mobile Payment (24 Prozent) der Fall. Für insgesamt sieben der 14 Begriffe liegen die Werte unter zehn Prozent.
Der „durchschnittliche Bundesbürger“ kann also nur zu zwei der 14 Begriffe eine nähere Beschreibung abgeben. Es überrascht nicht, dass dieser Wert bei den unter 30-Jährigen mit durchschnittlich 4,1 Begriffen deutlich höher ist und bei den über 60-Jährigen mit durchschnittlich 0,6 Begriffen sehr gering. Selbst für die „digitale Generation“ der unter 30-Jährigen haben 8 der 14 Begriffe 50 – zum Teil über 70 Prozent noch nie gehört. Mit einer Ausnahme: Social Media ist bekannt und beschreibbar.
Daher auf geht es zur nächsten Medienkompetenz-Schulung. Ich freue mich, meine Teilnehmer ins Neuland zu begleiten und sich zurecht zu finden.

Am 8. Dezember klingelt die Kasse im Online-Weihnachtsgeschäft am lautesten

19. November 2014
Die besten Umsätze machen Online-Händler wohl am 8. Dezember.

Die besten Umsätze machen Online-Händler wohl am 8. Dezember.

Langsam, ganz langsam mache ich mir Gedanken über die Weihnachtsgeschenke. Wann werde ich die online einkaufen? Jetzt hat Adobe eine Studie „Online Holiday Shopping Forecast“ veröffentlicht, die interessantes Zahlenmaterial zeigt.
Am 8. Dezember sollten sich die Online-Shops auf einen Ansturm vorbereiten, sagt zumindest Adobe. Denn an diesem Tag wird im E-Weihnachtsgeschäft hierzulande mit 547 Millionen US-Dollar (438 Millionen Euro) so viel umgesetzt wie an keinem anderen Tag der Saison. So die „Adobe Online Holiday Shopping Forecast“, der – auf der Basis einer Billion Page Visits auf Einzelhandels-Webseiten der vergangenen sieben Jahre – Vorhersagen für das Online-Weihnachtsgeschäft im November und Dezember 2014 trifft. In den USA ist der Höhepunkt im Weihnachtsgeschäft der Cyber Monday am 1. Dezember mit einem prognostizierten Umsatz von 2,56 Milliarden US-Dollar bzw. 2,04 Milliarden Euro (zum Vergleich: Frankreich 7. Januar mit 478 Millionen US-Dollar / 382 Millionen Euro; Großbritannien am 1. Dezember mit 447 Millionen US-Dollar / 357 Millionen Euro). Am 8. Dezember, dem Höhepunkt des Online-Shoppings in der Weihnachtszeit, gibt jeder Deutsche durchschnittlich 6,77 US-Dollar aus (5,41 Euro). Europaweit liegt dieser Wert bei 8,91 US-Dollar (7,12 Euro), die US-Amerikaner investieren am Cyber Monday (1.12.) im Schnitt 8,06 Dollar (6,44 Euro).

Wann kaufst du die Geschenke zum Fest?

Wann kaufst du die Geschenke zum Fest?

Mobile Shopping legt kräftig zu
Einen großen Sprung wird in diesem Jahr das Shopping mit dem Smartphone machen. Mobilität ist das Zauberwort. Mobiles Shopping nimmt hierzulande um 42 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu (Europa: 38 Prozent; USA: 25 Prozent). Spitzenreiter bei den Einkäufen über Smartphones, Tablets & Co. sind übrigens die Dänen mit einem Wachstum von 56 Prozent. Der mobile Anteil an allen Online-Transaktionen beträgt in Deutschland zur Weihnachtszeit 14 Prozent: Smartphones machen 4,5 Prozent aus, Tablets 9,5 Prozent. Europaweit tragen mobile Geräte mit 16,5 Prozent zum Online-Weihnachtsgeschäft bei.
„Wie bereits im vergangenen Jahr angedeutet, setzt sich in Europa das Wachstum im Bereich Mobile fort: Während der Traffic über Tablets rund 30 Prozent zulegte, wuchs der Smartphone-Traffic sogar um 72 Prozent – sicher auch begünstigt durch größere Smartphone-Screens“, sagt Mark Zablan, President EMEA bei Adobe. Auch ich werde mit dem iPhone 6 plus shoppen. „Dieses Wachstum gekoppelt mit aktuellen Entwicklungen im Bereich Mobile Beacons und Mobile Payment bedeutet für Einzelhändler, dass sie die passenden Strategien und Technologien einsetzen müssen, um ihren Kunden relevante mobile Erlebnisse zu liefern.“

Fakten und Zahlen rund ums Online-Banking

1. Juli 2014

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Online-Banking hat sich in den vergangenen Jahren im Finanzmarkt etabliert. Über 70 Prozent der Deutschen, die sich regelmäßig im Internet bewegen, erledigen Bankgeschäfte auch über das Web. Ihre wichtigsten Anforderungen lauten dabei Sicherheit und Datenschutz, weit vor Aspekten wie Schnelligkeit, Bequemlichkeit oder der Verfügbarkeit rund um die Uhr. Dies ist eines der Ergebnisse der Studie „Online-Banking – Sicherheit zählt!“, die vor kurzem in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Bereits zum sechsten Mal haben die Initiative D21 und die Fiducia IT AG (Karlsruhe), IT-Dienstleister für Volksbanken und Raiffeisenbanken, die Marktforscher von TNS Infratest im April beauftragt, die Internetnutzer in Deutschland zum Thema Online-Banking zu befragen. Die komplette Studie gibt es hier zum Download.

Wie die Erhebung ergab, lehnen 19 Prozent der Befragten das Online-Banking bewusst ab. Als Hauptgrund nennen sie Sicherheitsvorbehalte. Insbesondere die Angst vor Betrug wird von rund drei Viertel der Ablehner geäußert, wenngleich nur knapp zwei Prozent aller Befragten angaben, im Online-Banking bereits einen finanziellen Schaden erlitten zu haben.

Keine Akzeptanz für nutzungsabhängige Sicherheitsgebühr beim Online-Banking

Gut ein Drittel ist bereit, für sichere Transaktionen bei Bankgeschäften im Internet zu bezahlen. Mit Blick auf den hierfür akzeptierten Preis zeigen sich allerdings deutliche Unterschiede: So sind zwölf Prozent der Befragten bereit, zwei Euro pro Monat zu bezahlen. 15 Prozent würden bis zu 50 Cent ausgeben, und für rund ein Viertel (27 Prozent) wären 25 Cent pro Monat denkbar. Mit sieben Prozent ist nur ein sehr geringer Teil dazu bereit, einen einmaligen Betrag für die Sicherheit im Online-Banking zu bezahlen. Im Durchschnitt würden die zahlungsbereiten Onliner einen einmaligen Anschaffungspreis von 19,39 Euro akzeptieren, dies liegt ungefähr drei Euro unter dem Wert von 2012. Nach wie vor verschwindend gering ist mit etwa einem Prozent die Akzeptanz für eine nutzungsabhängige Gebühr beim Online-Banking.

Überweisungslimits und Benachrichtigungen als ergänzende Sicherheitsmaßnahmen

Trotz der aktuellen Diskussionen rund um das Thema Datenschutz ist eine Verstärkung der Sicherheitsmaßnahmen bei den Onlinern nicht erkennbar. Die Verwendung von Sicherheitsprogrammen bleibt mit 73 Prozent nahezu auf dem Niveau von 2012. Und nach wie vor geben vier Prozent aller Befragten an, überhaupt keine Sicherheitsmaßnahmen für ihren eigenen Schutz zu ergreifen. Insgesamt tragen allgemeine Schutzmaßnahmen mehr dazu bei, die Sicherheit beim Online-Banking zu erhöhen. Darüber hinaus ziehen die Internetnutzer auch individuelle Maßnahmen in Betracht wie den Abschluss von Versicherungen oder sogar persönliche Vereinbarungen mit ihrer jeweiligen Bank. Allen voran käme hier ein SMS-Service bei ungewöhnlichen Kontobewegungen in Frage oder auch die Vereinbarung von Tages- oder Auslandslimits für Online-Überweisungen.

mobileTAN am häufigsten im Einsatz

Das am häufigsten verwendete Sicherheitsverfahren beim Online-Banking ist unverändert die mobileTAN (42 Prozent der Online-Banking-Nutzer), gefolgt von Sm@rt-TAN plus mit 35 Prozent (2012: 39 Prozent). Dagegen ist die iTAN – nach der Einstellung dieses Verfahrens bei vielen Instituten Anfang 2012 – nur noch bei jedem fünften Online-Banker im Einsatz. Homebanking Computer Interface (HBCI) wird von zwölf Prozent verwendet. Die noch junge Methode pushTAN-App wird lediglich von einem Prozent genutzt. Im Vergleich zu 2012 zeigt sich über fast alle Verfahren (außer mobileTAN) ein leichter Rückgang, der auf einen vorsichtigeren Umgang der Nutzer im Online-Banking schließen lässt.

Smartphone und Tablet auf dem Vormarsch

Internetfähige mobile Endgeräte, so genannte mobile Devices, verändern das Verhalten der Verbraucher grundlegend – auch beim Online-Banking. Und wie die Studie zeigt, wird dieser Trend vorwiegend von den Jüngeren zwischen 14 und 34 Jahren getragen. Von den über 55-Jährigen greift jeder zehnte Online-Banker über ein Smartphone auf sein Konto zu. Diese Gruppe erledigt ihre Bankgeschäfte bevorzugt am heimischen PC. Ein Grund hierfür könnte darin liegen, dass die Gesamtheit der Internetnutzer das Risiko beim Bezahlen im Internet mit Smartphones (75 Prozent) oder Tablets (63 Prozent) noch immer deutlich höher einschätzt als mit dem eigenen stationären PC (36 Prozent).

Über das Online-Banking hinaus sieht die Studie für den „Alleskönner“ Smartphone aber noch weiteres Potenzial: das bargeldlose Bezahlen. Mobile-Payment lautet hier das Stichwort, ein Verfahren, das sich in den USA, Afrika oder in Asien bereits etabliert hat, das in Deutschland aber noch in den Kinderschuhen steckt. So geben bisher nur knapp fünf Prozent der Befragten an, ein solches System zu nutzen. Einsatzmöglichkeiten werden hier vor allem beim Bezahlen an der Ladenkasse gesehen oder beim Kauf von Tickets oder sonstiger Waren am Automaten. Allerdings hat ein gutes Drittel der Internetnutzer bisher noch nichts über Mobile-Payment gehört. Dennoch: Sollte sich ein Verfahren durchsetzen, das sowohl bei Kunden als auch bei den Händlern auf breite Akzeptanz stößt, bieten sich insbesondere für Banken große Chancen. Denn, so ein weiteres Ergebnis der Studie, in puncto Sicherheit genießen die Kreditinstitute als Anbieter und Abwickler von Mobile-Payment den größten Vertrauensvorschuss.

Studie ist wichtige Momentaufnahme auch für Wirtschaft und Politik

Für die Fiducia IT AG als Dienstleister für Informationstechnologie einer großen Bankengruppe, dessen zentraler Markenwert „Sicherheit“ ist, bildet die jetzt vorgelegte sechste Auflage der Studie „Online-Banking 2014 – Sicherheit zählt!“ wieder eine wichtige Momentaufnahme. Das Unternehmen engagiert sich seit vielen Jahren unter anderem im Gesamtvorstand der Initiative D21, um den Wandel zur digitalen Gesellschaft aktiv zu begleiten. Die gemeinsame Studie liefert damit auch Wirtschaft und Politik eine solide Faktenbasis zu Anforderungen, Wünschen und Befürchtungen der Bürgerinnen und Bürger bei einer der vielleicht sensibelsten digitalen Anwendungen überhaupt: den Bankgeschäften über das Internet.

 

Bezahlen mit dem Handy: SumUp mit kostenlosem Kartenleser und App

25. September 2012
SumUp ist ein Square-Clon aus Berlin.

SumUp ist ein Square-Clon aus Berlin.

Bei meinen Recherchen für Vorträge rund um den Themenbereich „Sicheres Bezahlen für das Handy“ stieß ich auf eine interessante Neuerung für den deutschen Markt. Ich kannte aus den USA das Square-System für Kreditkarten. Hier wird ein kleines Lesegerät auf das Smartphone gesteckt, die kostenlose App (iOS ab 5 und Android ab 2.3.3) geladen und schon kann der Händler Kreditkartenzahlungen entgegen nehmen. Das System klingt interessant, hat nur einen Haken. In Deutschland lieben die Kunden ihre Maestro-Karte (EC-Karte), während Kreditkarten von mittelständischen Händlern nur zögerlich angenommen werden.

Jetzt kommt für Deutschland SumUp, das auf der Square-Idee basiert. Künftig kann jeder Kartenzahlungen akzeptieren, also EC- und Kreditkartenzahlungen. Das System der Ltd. aus Irland klingt einfach. Hinter SumUp steht unter anderem Daniel Klein, Gründer von Moneybookers.

Natürlich gibt es bereits erfolgreiche und bewährte Kartenterminals, wie beispielsweise die von Wirecard, die ich besonders empfehlen kann. Auch Wirecard arbeitet massiv an mobilen Lösungen fürs Smartphone. Seit August gibt es eine Mobile Card Reader-Lösung.  Das White-Label-Programm besteht aus unterschiedlichen Card Reader-Lösungen, dazugehöriger Kartenakzeptanz samt Wallet-Applikation und offenen Schnittstellen für Entwickler. Die Kartenlesegeräte werden an Smartphones oder Tablets aufgesteckt und unterstützen sowohl den EMV-Standard als auch Magnetstreifen für mobile Kartenzahlungen am Point-of-Sale. Mit der Unterschrift auf dem Touchscreen oder mittels PIN bestätigt der Endkunde die Zahlung. Leider war auf der Website des Unternehmens nichts über Kosten und Kombinationsmöglichkeiten mit bestehenden System u.a. zu lesen. Ich werde wohl auf der HAARE 2012 in Nürnberg mit den Kollegen von Wirecard sprechen und ein kleines Interview machen.

Bis dahin schau ich mir sum up näher an. Das Kartenlesegerät und die App gibt es kostenlos. SumUp kassiert 2,75 Prozent an Transaktionsgebühr. Das ist teuer, aber kann ggf. sich für kleine Unternehmen oder Freiberufler lohnen. Ich würde so ein System beispielsweise auf eine Messe oder einen Stand mitnehmen.

Folgendes Beispiel. Ich biete auf einer Messe meine selbstverlegten Bücher an. Der Kunde will ein paar meiner Bücher kaufen, hat aber nicht genügend Bargeld dabei bzw will sein Bargeld für andere Sachen aufheben. Er will stattdessen mit Karte (Kredit- oder EC-Karte) zahlen. Mein Kassensystem habe ich nicht dabei, oder ich habe gar kein Bezahlsystem und der Kunde geht mir verloren. Hier ist SumUp ideal. Aufs Handy das Gerät mit dem 3,5 mm Klinkenstecker gesteckt, App gestartet, Ware ausgewählt und Kunde unterschreibt auf dem Bildschirm. Der Kunde und ich machen unser Geschäft. Alle Bargeld- und Kartenzahlungen werden in der Transaktionshistorie dokumentiert. Mein Kunde bekommt eine Quittung via E-Mail oder SMS. Ab einem Umsatz von 20 Euro werden die Einnahmen täglich ausgezahlt.

In Puncto Sicherheit wirbt das Unternehmen mit „Sicherheit auf Bankniveau“: SumUp sei mit PCI-DSS Level 1 zertifiziert, dem höchsten Datensicherheitslevel im Finanzbereich. Die Datenübertragung erfolge durch 128 sowie 256 bit Verschlüsselung, ist also nach heutigem Stand sicher. Die Datenübertragung der Website werde durch RapidSSL gesichert. SumUp arbeitet mit den OWASP Coding Guidelines. Als Bankpartner wird im Kleingedruckten die Privatbank 1891 Bankverein Werther AG in München aufgeführt.