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Persönlicher Nachruf zu Casey Kasem

16. Juni 2014

Eine Radiostimme meiner Jugend ist verstummt. Im Kreise seiner Familie verstarb im Alter von 82. Jahren der US-amerikanische Radiomoderator Casey Kasem.
Radio in meiner Jugend war immer gleichzusetzen mit markanten Stimmen. Als Schüler beeilte ich mich von der Schule nach Hause zu kommen, um die BR-Radioshow mit Thomas Gottschlak, Günther Jauch und Hannelore Fischer zu hören. Das war ein anderes Radio als was ich bisher kannte.
Und um mein Englisch aufzubessern und ganz andere Musik zu hören, lauschte ich AFN. Mein Onkel, ein begeisterter Rock’n Roller, gab mir den Tipp, bei American Forces Network hineinzuhören und Blues, Country und anderes zu erforschen. Dort traf ich auf Casey Kasem und sein American Top 40. Jede Sendung beendete er mit den Satz „Keep Your Feet On The Ground And Keep Reaching For The Stars“. Als Jugendliche warteten wir darauf und sprachen den Claim im Chor mit. Es war nahezu eine Beschwörungsformel des Radios. Der Typ war Kult, seine Stimme war einzigartig und auch wenn mir die Musik der American Top 40 nicht immer gefiel. Der Typ mit seinen Ansagen hatte es drauf.

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Die historische Würdigung von Casey Kasem mögen andere übernehmen. Ich habe über Twitter von seinem Tod erfahren und mich in diesem Moment daran erinnert, welche tolle Atmosphäre Casey Kasem in mein Jugendzimmer gebracht hat. Dafür vielen Dank.
Ach ja, eines muss ich noch loswerden. Die Radiostimme in Zeichentrickserien wie Transformers oder Scooby-Doo mochte ich nicht. Auch wenn es heute alle machen und Casey Kasem ein Pionier in Sachen Markenbildung war, für mich gehörte diese Stimme ins Radio und nicht ins Fernsehen.

Die besten Showmaster

10. Februar 2009

Wir Deutschen lieben Top Ten und Bestenlisten. Der Fokus hat große Erfolge mit Themen wie: Deutschlands beste Ärzte, die besten Unis, die besten Rechtsanwälte, die besten Dampfplauderer. Nun, ich will meine ultimative Bestenliste für Showmaster ins Renen werfen. Mal sehen, ob jemand anderer Meinung ist.

Platz 1: Thomas Gottschalk

Für mich einfach der Showmaster schlechthin. Er ist ein Profi durch und durch und jeder in der Branche kann von ihm was lernen. Gottschalk versüßte mir in meiner Jugend die Hausaufgaben. Nach der Schule moderierte er mit Günther Jauch und Hannelore Fischer die B3-Radioshow. „Na so was“ war cool, weil Gottschalk mit Jugendklamotten auftrat und so eine Identifikation schuf. Der Beginn einer wunderbaren Karriere. Im Kino spielte er in Piratensender Powerplay und anderen Schrott.

Platz 2: Rudi Carrell

Für mich war „das laufende Band“ der Höhepunkt meiner Samstagabend-Familienzusammenkünfte. Was verbarg sich bloß immer hinter dem Fragezeichen? Carrell war ein absoluter, hart arbeitender Profi. Der Holländer gehörte einfach zum deutschen Fernsehen dazu und entwickelte zahlreiche Formate. Ich erinnere mich an Rudis Tagesshow, als er einmal den Ayatollah Khomeini zeigte, der im Gegenschnitt in Damenunterwäsche wühlte. Mein Vater sagte damals: „Mensch, das gibt Ärger“.  Er sollte recht behalten. Der Clip führte zu einer diplomatischen Krise. Humor ist eben nicht jedermanns Sache.

Platz 3: Hans-Joachim Kuhlenkampff

„Einer wird gewinnen“ war die Europäische Gemeinschaft pur. EWG, damals noch europäische Währungsgemeinschaft und der Moderator war ein Schowi, der den Damen der Sendung den Hof machte. Der Charmeur hatte Stil und riskierte eine dicke Lippe. Der Geißler-Goebbels-Vergleich machte TV-Geschichte. Ich erinnere mich, als er in einer EWG-Sendung ein Schwein über einen roten Teppich laufen ließ und meinte: „Das gibt wieder Protest, aber es ist für noch größere Schweine ein roter Teppich ausgerollt worden.“

Platz 4: Harald Schmidt

Platz 6: Harald Juhnke

Platz 6: Hans Rosenthal

Platz 7: Dieter Thomas Heck

Platz 8: Joachim Fuchsberger

Platz 9: Wim Thoekle

Platz 10: Ilja Richter