Posts Tagged ‘großer Preis’

Wer bringt mich zum Lachen?

11. Januar 2010
Wer ist für mich der größte deutschsprachige Humorist? Mich haben viele Leute zum Lachen gebracht und Humor ist sicher was sehr privates. In jeder Phase meines Leben konnte ich über andere Sachen lachen. Als Kind haute ich mir auf die Schenkel über „Palim palim, eine Tüte Pommes Frites“ und „die Kuh Elsa“ von Didi Hallervorden aus der Klamauk-Serie „Nonstop Nonsens“. Später fand ich Otto witzig. Heute kann ich weder mit Didi noch mit Otto etwas anfangen und über die humoristischen Einlagen nicht mehr lachen. Wer mich aber durch die Jahre begleitet hat, ist Vicco von Bülow, genannt Loriot.
Mein inzwischen verstorbener Schulfreund Michael Danger brachte mir den Humor näher, zunächst mit den netten Figuren mit der Knollennase, dann dem „Wum, Wendelin und blauen Klaus“ vom „Großen Preis“.
Als ich älter wurde, begeisterten mich die Sketche und natürlich die beiden großartigen Kinofilme „Ödipussi“ und „Papa ante portas“. Beide sind vor kurzem auf Blu-ray erschienen.
Loriot greift mein Familienleben auf. In „Ödipussi“ ist es beispielsweise eine klemmende Kommode „Modell Trulleberg“, an der man mit beiden Händen rütteln muss, um sie zu öffnen. Das Ding steht bei uns im Wohnzimmer.
Und bei „Papa ante portas“ ist es sicherlich Herr Lohse, der mich an meinen Papa erinnert. Grandios die Szene mit Herrn Lohse beim Einkaufen – das ist mit allen Respekt mein Papa. Humor, wie er besser nicht mehr geht, danke dafür.

Walter Spahrbier – ein wahrer Held

11. Februar 2009

 

Walter Spahrbier, Held der Jugend

Walter Spahrbier, Held der Jugend

 

 

Kennen Sie noch Walter Spahrbier? Es der berühmteste Postbote den Deutschland je hatte. Er ist 1982 verstorben und so kennen nur die TV-Oldies diese Ikone der deutschen Fernsehunterhaltung.

Eigentlich war er nur ein Nebendarsteller, der die Post in die verschiedenen TV-Sendungen brachte. „Mensch Walter, als was kommen Sie denn heute?“ tönte es von Wim Thoelke dem wackeren Postler im „großen Preis“ entgegen. Spahrbier kam nämlich jedes Mal in einer historischen Postuniform in die Sendung, jedes Mal eine andere versteht sich. „Ich bin heute als königlicher Postillion aus den Zeiten Turn und Taxis unterwegs“ – so oder so ähnlich lauteten die Antworten. Dann kamen stotternde Erklärungen über die Uniform. Die TV-Nation lauschte gebannt den Ausführungen von Walter Spahrbier. Dafür klebte er sich übrigens auch einen zeitgenössischen Bart an, der die hölzerne Darstellung unterstrich.

Kurz vor der 100. Sendung vom „großen Preis“ dann der Schock. Walter bringt keine Briefe mehr in die Sendung, er verstarb in Hamburg. Reich geworden ist der Postler nicht, so wurde berichtet. Er bezog sein Beamtengehalt. Als ob ein Pocher für seine Nebenrolle beim Harald Schmidt nur ein bescheidendes Salär bekommt. Spahrbier sammelte dagegen Spenden für die „Aktion Sorgenkind“ und bekam dafür das Bundesverdienstkreuz.

Walter, du bist ein Held für mich und ich freue mich immer wieder, wenn ich durch Zufall deinen Namen in die Runde werfe und jemand darauf reagiert. Vielleicht war er nicht so populär in der Bevölkerung wie Walter Scheel, der „hoch auf dem gelben Wagen“ saß, doch Walter Spahrbier ist ein ganz Großer. Eine komische Punk-Band aus Hannover nahm noch ein Lied auf, doch das vergessen wir besser.