Ich taste mich langsam in die Welt der Comics vor. Nachdem ich als Kind die Hefte verschlang, herrschte bei mir lange Jahre komplette Comic-Abstinenz. Aber jetzt bin ich wieder im Comic-Fieber und als Dracula-Fan erwarb ich den Panni-Comic Dracula: Die Graphic Novel. Nach dem Roman von Bram Stoker erzeugten Leah Moore und John Reppion sowie Zeichner Colton Worley ihre Interpretation des berühmten Vampirromans. Ich war skeptisch, sehr skeptisch – doch die Graphic Novel überzeugte mich auf der ganzen Linie. Ich war überrascht, wie dicht sich das Autorenehepaar an das Original von Stoker hielten. Es sind zahlreiche Originalzitate verwendet. Zum Glück wurde das viktorianische Englisch nicht in einer konforme Neusprache verwandelt. Natürlich wurde hier und da gekürzt, doch entfernte sich das Autorenduo nicht weit vom Original.
Und so wurde das prüde England in die Neuzeit gerettet zusammen mit den zahlreichen sexuellen Anspielungen. Ich kann das pubertäre Gejaule von New Morning-Fans nicht mehr hören, wie sexy der Vampir doch sei. Leute, greift zum Original und wenn ihr es aufgrund der Sprache nicht mehr lesen könnt, dann nehmt diesen Comic.
Die Spannung steigt Seite für Seite, die Erotik und Angst gehen Hand in Hand. Die grafische Interpretation des einstigen Werbegrafikers ist Colton Worley gelungen. Schriftbild, Typografie, die gedeckten Farben, Linienführung – hier passt alles zusammen.
Diese Adaption Dracula: Die Graphic Novelvon Bram Stokers Stoff ist gelungen und jedem Dracula-Fan ans Herz gelegt.

