Wenn ich schon mal in der Pfalz auf dem großen Weinfest meines Lieblingswinzers Simon Graßmück in Birkweiler bin, dann muss ich auch die Sterneküche am Ort ausprobieren. Maximilian Schocke ha seinen Michelin-Stern verteidigt und durch Zufall haben meine Frau und ich in St. Laurentiushof in der Südpfalz einen Tisch bekommen.

Seit Juli 2021 führt Maximilian Schocke die Küche des St. Laurentiushof – Schockes Küche in Birkweiler, das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet ist – eine Anerkennung, die für hohe kulinarische Qualität steht. Der St. Laurentiushof ist ein ursprünglich aus dem 17. Jahrhundert stammendes, liebevoll restauriertes Winzerhaus im Zentrum von Birkweiler. Die imposante Fachwerkfassade zeichnet sich durch dunkle, kräftige Holzbalken in klassischen, fachwerktypischen Mustern auf weißem Grund aus. Der Sockelbereich des Gebäudes besteht aus massiven roten Sandsteinquadern, welche dem Haus ein solides Fundament verleihen und es optisch klar vom Straßenniveau absetzen. Das Wetter passte, also konnten wir im Innenhof speisen. Im Innenhof, über den der Eingang zum Hotel und Restaurant erfolgt, zeigt sich eine einladende Atmosphäre: rustikale Kopfsteinpflasterung, ein sommertypischer Weinlaubüberstand als schattenspendendes Element sowie dezente städtische Möblierung mit Tischen, Stühlen und Blumendekorationen. Dies unterstreicht den landhausähnlichen Charakter des Hauses – historisch und zugleich gastfreundlich.



Wir nahmen im hinteren Bereich Platz, etwas entfernt von einer Familie mit einer redseligen allwissenden Mutter. Unsere Gastgeberin im Service war Lara Schocke, die unterstützt wurde von zwei sympathischen männlichen Aushilfen. Maximilian Schocke führt die Küche und begeistert mit kulinarischer Exzellenz, während Lara mit Ihrer Herzlichkeit, vinophiler Begeisterung und organisatorischem Geschick den Service leitet und Gäste begeistert.

Maximilian Schocke sammelte über sieben Jahre umfassende Erfahrungen in der gehobenen Gastronomie – unter anderem auf Sylt, wo er zwei Stationen als Chef de Partie absolvierte, sowie in Potsdam als Junior Sous‑Chef. Diese Stationen haben seine Kochkunst entscheidend geprägt und ihm ein tiefes Verständnis für den Umgang mit hochwertigen Zutaten vermittelt.

Im Jahr 2019 legte er erfolgreich seine Meisterprüfung in Hannover ab. Anschließend übernahm er die Position des Chef de Cuisine im Filterhaus Werde an der Havel (Brandenburg), wo er seine Führungsqualitäten und sein kulinarisches Können weiter ausbauen konnte.
Seit dem Jahr 2021 führt Maximilian Schocke gemeinsam mit seiner Frau das Restaurant Schockes Küche im St. Laurentiushof in Birkweiler, Südpfalz – als Inhaber und Küchenchef. Leider haben wir Maximilian Schocke nicht kennengelernt. Der Meister blieb in der Küche und schaute nicht zu seinen Gästen, um die Huldigung entgegenzunehmen.
Maximilians Kochphilosophie lässt sich für mich beschreiben: klare Geschmacksbilder, vielschichtig und intensiv. Er schafft ambitionierte, moderne Gerichte aus exzellenten Zutaten, die möglichst regional und saisonal bezogen werden. Dabei legt er Wert auf Präzision und Raffinesse, etwa bei der perfekt konfierten Fjordforelle, die mit einer Mispel-Reduktion, eingelegtem Mispelfruchtfleisch, Forellenkaviar und Linsen serviert wird – ein Paradebeispiel seiner filigranen Handschrift. Fjordforelle haben wir allerdings nicht bekommen.
Ein zentraler Baustein von Schockes Angebot ist das “Maximum” Menü – ein Setmenü mit fünf bis acht Gängen, das auf Wunsch auch vegetarisch gestaltet werden kann.
Die Küche von Maximilian Schocke wurde in kurzer Zeit zu einer Top-Adresse in der Südpfalz. Der Laurentiushof ist nicht nur ein kulinarischer Geheimtipp, sondern ein Ort, an dem Tradition und Innovation zusammenfinden. Schocke legt großen Wert auf hochwertige Produktqualität und eine moderne Menüführung – seine Kreationen heben sich deutlich von der regionalen Traditionsküche ab.
Für mich überzeugt die Küche durch präzise, vielschichtige Aromen, regionale und saisonale Zutaten und eine ruhige, fokussierte Küchengestaltung. Genuss auf hohem Niveau, getragen von Leidenschaft, Kreativität und handwerklicher Exzellenz.
Wir wählten das sieben Gang Menü. Es begann mit mehreren Grüßen aus der Küche.




Balfego Thunfisch mit Rohrbacher Zucchini | Escabeche | Wassermelone

Wildgarnele von der Algarve mit Ajo Blanco | Sizilianische Mandel

Saibling „Ikejime“ mit La Goonery Puy-Linsen, Liebstöckel | Champignon

Portugiesischer Calmar und Ochsenschwanz mit Erbsen | Ndujaschaum

Burrweiler Landei und Wintertrüffel mit Kohlrabi | Piemonteser Haselnuss | Vin Jaune

Sommerliche Challans Ente mit reduzierter Entenessenz | Pekannuss | Essigkirsche Pfeffer

Seeteufel „Petit bateau“ mit Garnelewürze | Spitzkohl aus Kandel | XO-Sauce | Schnittlauch – Bergamottensauce

Rohmilchkäse vom Brett

Und nochmal ein Gruß aus der Küche.


