Posts Tagged ‘Dr. Michel Kodom’

Oktoberfest: Auf der Suche nach dem goldenen Engel in der Ochsenbraterei

22. September 2023

Auf dem Oktoberfest gibt es viele Engel, kleine und große, hübsche und weniger ansehnliche – alles eine Frage des Geschmacks. Am bekanntesten ist sicher der Engel Aloisius. Aber es gibt in der Ochsenbraterei auch den goldenen Engel, der eine über vierzigjährige Tradition hat, von denen die meisten Wiesn-Besucher nichts mitbekommen haben.

Die Engelsfigur wird jedes Jahr in dem 7700 Besucher fassenden Festzelt der Familie Haberl an einem anderen Platz aufgehängt, so will es der Brauch. Wenn das Zelt errichtet wird, postieren die Arbeiten den Engel an einer versteckten Stelle und die Wirtsfamilie um Antje Haberl müssen die goldene Engelsfigur finden, sonst droht Pech. Dabei ist der Engel bei den ganzen Figuren im oberen Teil des Festzelts und dem allgemeinen Trubel im Zelt schwer auszumachen. Der Engel hat jedes Jahr eine Bedeutung, erinnert er doch an verstorbene Bekannte.

Dieses Jahr 2023 hat der goldene Engel in der Ochsenbraterei eine besondere Bedeutung. Der an Parkinson erkrankte Promi-Zuckerbäcker Bode E. Müller nahm sich im Mai 2023 das Leben, weil keinen zur Last fallen wollte. Er stürzte sich aus dem fünften Stock eines Hauses am Rosental in der Innenstadt. Müller hatte gegenüber der Ochsenbraterei seinen Verkaufsstand und war unter den Wiesnwirten und den Belegschaften sehr beliebt. Er hatte das Herz am rechten Fleck. Der Tod erschütterte sie alle. Und so wurde der Goldene Engel der Ochsenbraterei dieses Jahr Bodo Müller gewidmet. Der Engel blickt in Richtung des Bodo-Zeltes. Zudem wurde der Engel mit einer Torte ausgestattet.

Diese wunderschöne Geschichte erfuhr ich bei unserem jährlichen Wiesn-Stammtisch der Aktion Pit Togohilfe, zu dem Familie Haberl dankenswerterweise den Vorstand einlädt. Dieses Mal kamen wir mit prominenter Begleitung in Form von Dr. Michel Kodom von Aimes-Afrique, unserem Partner in Togo. Kodom kommt aus Togo und ist ein Fan von Mythen und Legenden. So genoss er die Erzählungen von Wirtin Antje Haberl und ich lauschte aufmerksam. Am Smartphone zeigte sie, wo der Engel im Zelthimmel befestigt ist.

Nach dem Stammtisch machte ich mich auf die eigene Suche nach dem Engel. Rund 15 Minuten suchte ich erfolglos. Daher sprach ich eine Wiesnbedienung an, die eigentlich im Stress ist. Zu meiner Überraschung freute sie sich und nahm mich an die Hand, zog mich durch die Betrunkenen durch und zeigte mir mit einem freundlichen Lächeln den Engel im Zeltdach. Den Ort verrate ich euch nicht. Da müsst ihr selbst suchen und an die schöne Geschichte mit dem Engel in der Ochsenbraterei auf der Wiesn denken.

Blick in den Spiegel verändert das Leben

14. Februar 2023

Es ist großartig, wenn ich Erfolgsgeschichten veröffentlichen kann. Mein Herz schlägt vor so viel Hilfsbereitschaft höher. So geht es mir im Moment, als ich dieser Zeilen tippe und von einem gelungenen Projekt von Verein Aktion PiT Togohilfe berichten darf, bei dem ich Mitglied bin.

Der heutige Blick in den Spiegel veränderte das Leben des jungen Marius und das ist seine Geschichte.
Vor einigen Wochen bat der Verein um Spenden für Marius, der dringend eine OP benötigte. Und es wurde großzügig gespendet, so dass unser Partner in Togo Dr. Michel Kodom den 22-jährigen jungen Mann zu einer ausführlichen Vorbesprechung einladen konnte.

Dr. Kodom erklärte ihm genau, was auf ihn zukommen würde, wieviele Spezialisten notwendig sein würden, wie genau der Eingriff ablaufen würde, welche Herausforderung diese Operation nicht nur für den jungen Mann, sondern für das gesamte medizinische Personal darstellt.

Marius war erfüllt von Hoffnung, aber natürlich auch von Angst, ob er das alles gut überstehen würde. Wenige Tage später war es so weit: der OP-Saal an der Klinik von Dr. Kodom war den ganzen Tag frei, sodass das togoische Ärzteteam ohne Zeitdruck arbeiten konnte.

Die Operation selbst dauerte tatsächlich über 5 Stunden. Marius hat sowohl die Anästhesie als auch den chirurgischen Eingriff erstaunlich gut verkraftet. Als er am nächsten Tag zum ersten Mal in einen Spiegel schaute, war es wie ein Wunder für ihn! Man kann kaum glauben, dass das derselbe junge Mann ist.

Noch tut alles weh, noch muss der Kiefer erst verheilen, bis er eine Zahnprothese bekommen kann, noch liegt der weitere Heilungsprozess vor ihm, bis er in sein altes Leben zurückkehren und wieder studieren kann. Doch der schwierigste Teil dieses Weges liegt nun hinter ihm.