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Werbung: Spiegelteleskop – Das Reflektor Teleskop und seine Vorteile

13. April 2020
der Supermond durch meine Nikon.

Der Supermond durch meine Nikon.

Dieser Tage war ein faszinierendes Schauspiel am Himmel zu beobachten: Der Supermond. Vom 7. auf den 8. April kam der Mond auf seiner Umlaufbahn um die Erde sehr nahe. Der Mond erschien gigantisch, weil zudem noch Vollmond war. Also nichts wie raus mit Kamera und Teleskop, um das Himmelsphänomen zu genießen.
Bei der Kamera nutzte ich meine etwas in die Jahre gekommene Nikon DX3 mit 200mm 2,8 Blende und 1,5fach Telekonverter. Gleichzeitig drehte ich mit dem iPhone einen kleinen Zeitrafferfilm.

Mein Teleskop ist das Celestron 76 mm Firstscope, ein Teleskop meiner Kinder. Das hatten wir im 2009 zum Internationalen Jahr der Astronomie gekauft. 1609 hatte Galileo Galilei die Astronomie begründet. Das Celestron FirstScope ist ein Spiegelteleskop nach Newton, bei dem ein speziell geschliffener (Haupt-)Spiegel das Licht der Himmelskörper sammelt und über einen zweiten (Fang-)Spiegel zum Okular leitet, welches das Bild vergrößert. Der große Durchmesser des Hauptspiegels von 76mm ermöglicht es, mit dem FirstScope genug Licht zu sammeln um viele lichtschwächere Objekte wie Galaxien und Gasnebel am Nachthimmel zu beobachten. Dabei sind Vergrößerungen bis etwa 150x möglich.
Durch den Supermond bin ich wieder auf den Geschmack gekommen und werde mich über Reflektorspiegelteleskope mehr informieren. Eine interessante und informative Seite ist diese https://teleskopkaufen.com/reflektor-spiegelteleskop.

Ich bin ein interessierter Amateur, der sich mit den Himmelskörpern beschäftigt. Mein Interesse wurde durch die Kinderzeitschrift YPS geweckt. Dem YPS 177 lag das 72seitige Büchlein Die Geheimnisse des Weltalls bei, das ich wie die Bibel hütete. Ich las viel über die Planeten und YPS weckte meinen Forschergeist.
Jemand, der die Faszination an die nächste Generation weitergibt, ist mein Twitter-Kollege AstroZwerge Jens-Uwe Peter, der die Website AstroZwerge betreibt. Ich frage bei ihm nach:

Was fasziniert dich an den Sternen?
AstroZwerge: Der Blick in den Nachthimmel ist im ersten Moment ein Blick ins Dunkel, hier und da leuchten kleine Lichter. Sobald man aber genauer hinsieht und sich damit beschäftigt, eröffnet sich einem eine faszinierende Vielfalt an Themengebieten. Geschichte, Physik, Chemie, Mythologie, Technik, Alltag, … von welcher Seite aus man sich dem Ganzen nähert, immer gibt es was Neues, was Spannendes zu entdecken. Und so kann man fast jeden bei seinen Interessen abholen und z.B. vermitteln, dass da nicht einfach nur Lichtpunkte am Himmel hängen, sondern uns Lichtsignale erreichen, die teilweise starteten, als die Menschen noch in den Bäumen kletterten. Dieser Blick in die scheinbar räumliche und zeitliche Unendlichkeit ist umwerfend.

Der Blick in den Himmel macht mit einem Teleskop mehr Spaß. Welche Erfahrungen hast du hier gemacht?
AstroZwerge: Ganz ehrlich, als meine Frau mir mein Teleskop schenkte und ich die ersten Versuche startete, war ich schnell frustriert. Alles wackelte, ich fand mich überhaupt nicht zurecht, es war kalt. Doch nachdem es mir gelang den Saturn deutlich und mit seinen Ringen zu sehen, war ich begeistert. Es war da nicht mehr nur ein heller Punkt, sondern eine Struktur. Es wurde zu einem realen Objekt. Und bei einer „Wanderung“ entlang der Tag- und Nachtgrenze auf dem Mond mit all seinen Kratern und Bergen vergisst man schnell die Uhrzeit und die Kälte.
Das Beobachten mit dem Teleskop ist nicht einfach nur Durchschauen und Ansehen, sondern Vorbereiten, Aufsuchen, Entdecken, Erkunden und wirken lassen. Das nimmt viel Zeit in Anspruch und kann auch ganz schön frustrierend sein. Aber wenn es dann klappt und sich ein heller Punkt am Nachthimmel in mehrere einzelne Sterne in Lichtjahre weiter Entfernung auflöst, ist es einfach nur überwältigend! Wenn ein diffuser Lichtfleck im Teleskop zu einem Kugelsternhaufen aus Hunderten von Sternen wird, versteht man, dass da draußen noch viel mehr ist.

Du arbeitest viel mit und für Kinder. Wie reagieren die auf Astronomie?
AstroZwerge: Kinder sind sehr neugierig, begeisterungsfähig, aber auch sehr kritisch und spiegeln dieses deutlich wider. Und das gilt halt auch für die Astronomie. Ich glaube, dass ihre Neugier sie schnell für nicht alltägliche Themen wie Raumfahrt, Weltall und Sterne begeistern lässt. Und wenn sie dann durch so ein großes Teleskop den Mond oder einen Planeten viel näher sehen oder man mit ihnen über Astronauten und Raumstationen spricht, leuchten die Augen.

Was ist dir bei einem Teleskop wichtig? Welche Funktionen muss es für dich und deine Arbeit haben?
AstroZwerge: Einige wird es jetzt vielleicht wundern, aber ich halte inzwischen die Größe des Teleskopes für nicht so wichtig, wie die Stabilität der Montierung und des Stativs. Und beides muss natürlich zum Teleskop passen. Die beste Auflösung bringt nichts, wenn das Teleskop nach jeder Berührung lange wackelt und jeder Windhauch einen Stern zum Zappeln bringt. Auch die Mechanik zum Fokussieren – der so genannte Okularauszug – muss ausreichend stabil und mit möglichst wenig Spiel sein. Als drittes stellte ich deutliche Unterschiede bei den Qualitäten der Okulare fest. Auch hier lohnt es sie sich genauer hinzusehen und sich beraten zu lassen.
Da meine Veranstaltungen mit den Kindern hauptsächlich in unserer örtlichen Sternwarte stattfinden, nutze ich natürlich den dortigen Caudé-Refraktor. Er hat den großen Vorteil, dass – obwohl es ein Linsenfernrohr ist – interne Spiegel das Licht so umlenken, dass der Beobachter immer vom gleichen Standort in das Fernrohr schaut, egal wohin es gerichtet ist. So brauchen die Kinder nicht auf Leitern steigen oder bei Richtungswechseln durch die Kuppel wandern.
Anderseits haben Besucher, die nur selten durch ein Teleskop schauen, oft Schwierigkeiten kleine Details zu erkennen. Da hilft dann auch die beste Qualität nicht. Hier ist dann die Robustheit und Stabilität eher von Bedeutung.

Es gibt ja einfache Fernrohre und es gibt Spiegelteleskop. Welche Vorteile hat das Reflektor Teleskop für dich?
AstroZwerge: Nun, wie erwähnt ist unser Sternwartenteleskop auch ein Refraktor und mit Sicherheit kein „einfaches“ Fernrohr 😉
Reflektoren sind Spiegelteleskope. Bei ihnen wird das Licht über einen gewölbten Spiegel gebündelt und über einen oder mehrere Fangspiegel in das Okular gelenkt. Sie haben den großen Vorteil, bei gleicher Öffnungsgröße preiswerter als Linsenteleskope zu sein, da größere Spiegel einfacher als große Linsen hergestellt werden können. Mit einer größeren Öffnung kann man mehr Licht einfangen und somit auch lichtschwächere Objekte sehen. Mitten in der Stadt sind diese jedoch heute auch so nicht mehr sichtbar.
Außerdem erzeugen die Optiken der Linsenteleskope Farbfehler, die nur durch teuere Linsen oder sehr große Brennweiten minimiert werden können.
Weiterhin muss man bei Linsenteleskopen immer irgendwie „am Ende“ rein schauen. Das kann – wenn nicht doch mit Spiegeln nachgeholfen wird – bei Beobachtungsgebieten im Zenit zu unschönen Verrenkungen führen. Bei einigen der Reflektorbauarten schaut man „von der Seite“ rein, was wesentlich bequemer ist.

Im Moment sind Osterferien? Hast du da mehr Zeit für dein Astronomie Hobby und wie sehen die Pläne aus?
AstroZwerge: Aufgrund der Coronakrise und den damit verbundenen zusätzlichen alltäglichen und beruflichen organisatorischen Aufwänden hatte ich leider nicht mehr Zeit. Zu Beginn der Woche dokumentierte ich die Wanderung der Venus im Bezug auf die Plejaden am Abendhimmel und versuchte immer wieder den Überflug der ISS zu erwischen. Jetzt habe ich erst einmal frei und hoffe von der Zeit auch etwas für die Astronomie verwenden zu können. Da ich momentan astronomisch mehr im Internet und in Büchern als am Teleskop unterwegs bin, stört mich das helle Licht des Ostervollmond eher weniger. Ich bin gerade an ein paar neuen Projekten dran und hoffe meinen Blog mal wieder auf Vordermann bringen zu können.

Blogstöcken von astrozwerge

13. November 2015

Gerade kam ein Blogstöcken geflogen und obwohl ich so was nicht so gerne auffange, beantworte ich die Fragen des wunderbaren Blogs astrozwerge gerne. Die astrozwerge kümmern sich um Astronomie für Kinder und das ist für mich absolut unterstützenswert, schließlich liebe ich die Sterne und bringe sie auch meinen Kindern K1 und K2 näher. Hier die Antworten auf die gestellten Fragen.

1 Woher nimmst du dir die Zeit für deinen Blog?
Ich stehe in der Regel gegen 6 Uhr auf und schreibe dann an meinem Blog. Das Schreiben ist für mich als gelernter Tageszeitungsredakteur weniger das Problem. Das Thema muss stimmen und ich versuche die Augen und Ohren offen zu halten. Ich blogge seit Juni 2008 und das nahezu täglich.

2 Was sagt deine Familie / dein nahes Umfeld dazu dass du schreibst?
Sie kennen mich und unterstützen mich. Ab und zu bekomme ich Themenideen von meiner Familie, manches Mal ist aber auch die Familie Thema meines Blogs. Für mich ist es als klassischer Print-Journalist eine klare Fortsetzung meiner Arbeit, Artikel auch im Netz veröffentlichen. Wichtig ist für mich, dass ich eine Geschichte erzählen kann.

Ein Hamster von der Tochter.

Ein Hamster von der Tochter.

3 Welche Unterstützung bekommst du von ihnen?
Ideen, Inspiration, Unterstützung, aber auch Kritik. Es freut mich, wenn mein Engagement geschätzt wird und ich auch inspirieren kann. So kam ich zu kleinen Blogs, die ich neben meinen Hauptblog redaktion42 betreibe, wie beispielsweise der Blog der Hamster geht auf Reisen. Das kam so: Seit einiger Zeit trage ich einen kleinen Kuschelhamster mit mir herum, wenn ich auf Reisen gehe. Spinnt der jetzt, fragen Sie zurecht. Es verhält sich so. Meine Tochter K2 war einfach der Meinung, der Papa ist so viel unterwegs und da hat er keinen zum Kuscheln. Und damit der Papa eben jemanden zum Kuscheln hat, muss er ein Kuscheltier mitbekommen. Aus dem reichhaltigen Arsenal an heimischen Kuscheltieren wurde zunächst ein Löwe ausgewählt und mir feierlich überreicht. Aber der König der Tiere war einfach zu groß und so einigten wir uns auf einen kleinen Hamster.
Zunächst war K2 zufrieden. Aber nach ein paar Reisen wurde sie stutzig und hatte eine Idee. Wie kann K2 denn sicher sein, dass der Hamster auch wirklich auf Reisen mitgeht? Also bat K2 um Fotos vom Hamster, der auf Reisen ist. Und weil K2 ja ein Kind des 21. Jahrhunderts ist, verlangte sie eine Website mit den Hamsterbildern. Ich sollte die Seite unterwegs mit aktuellen Hamsterbildern füttern. K2 kann so abends mit der Mama die Reisen ihres Hamsters verfolgen und gegebenenfalls kommentieren.

4 Was macht dich richtig glücklich?
Sicherlich meine Familie, meine Kinder sind das höchste Glück dieser Erde. Und natürlich auch die Ehe mit meiner Frau.

5 Gibt es für dich Kindheitserinnerungen, die deine Kinder leider nicht erleben werden können?
Bildschirmflimmern – ganz banal Bildschirmflimmern. Neulich unterhielten meine Frau und ich uns über das Rauschen am Fernseher. Wir sind beide in einer Zeit aufgewachsen als es bei uns fünf TV-Programme gab: ARD, ZDF, BR, ORF1 und ORF 2 – und bei gutem Wetter die Schweiz. Fernsehen begann um 16 Uhr mit u.a. der Drehscheibe. Gegen 0 Uhr war Schluss, dann kann die Nationalhymne, Testbild und dann Bildschirmrauschen. Heute haben wir Hunderte von Programme in der Glotze, durch Streaming ist rund um die Uhr Bewegbild möglich und es gibt kein Rauschen mehr.

6 Worum beneidest du deine Kinder, was du in deiner Kindheit nicht haben / nicht erleben konntest?
Ich beneide sie um die Werkzeuge des Internets. Sie haben durch das Smartphone ein mächtiges Werkzeug in der Tasche. Zum Beispiel Film. Sie drehen heute Videos, schneiden die Filme, vertonen sie und laden sie hoch. Ich habe mit Super 8 begonnen, bin dann auf 16 mm umgestiegen und später Video. Das war alles sehr, sehr teuer und meine Kreativität wurde durch den hohen Preis der Werkzeuge eingeschränkt. Ich konnte mich nicht so ausdrücken, wie es meine Kinder heute können.

7 Wie siehst Du deine Kindheit heute?
Verklärt, sicherlich verklärt. Ich hatte eine schöne Kindheit und meine Eltern haben sich bemüht, aus mir einen anständigen Menschen zu machen. Aber ich schaue weniger zurück, als vielmehr nach vorne.

8 Was ist dir wichtig, deinen Kindern mitzugeben?
Ich erziehe sie zu fröhlichen, wachen, kritischen, lebensbejahenden Menschen und begleite sie, solange sie es wollen. Für sie soll das Glas immer halb voll statt halb leer sein.

9 Welchen Tipp hast du für meinen Blog?
Content und Vernetzung, – ich möchte mehr Videos sehen. Was ich an Astrozwerge sehr schätze, du schreibst für Menschen. Dennoch sollten es mehr Menschen lesen, denn deine Themen sind wichtig und gut. Daher empfehle ich mehr SEO-Schreibe. Google bringt dir mehr Leser, denn du bist es wert.

10 Hast du eine “ToDo” Liste für dein Leben und was sind oder was wären einige der Punkte?
Ich habe einen Baum gepflanzt, ein Haus gebaut, ein Buch geschrieben, einen Sohn gezeugt – ich glaube, ich hab alles. Nein, ich möchte noch einen Ford Mustang 1970.

11 Wie stellst du dir deinen Blog in 5 Jahren vor?
Ich denke, es wird ein Videoblog sein. Aber jetzt mache ich mich erst mal auf die Suche nach einem Blogthema für morgen.

So erlebte ich die Sonnenfinsternis #SoFi

21. März 2015

Im Grunde war es meine Frau, die das Projekt Sonnenfinsternis in unserer Familie strategisch anging. Schon vor Wochen sprach sie beim Abendessen das Thema an und erinnerte mich, wie begeistert wir bei der totalen Sonnenfinsternis im Jahre 1999 waren. Das stimmt und schon war ich Feuer und Flamme. Und nachdem auch meine Twitter-Kontakte @astrozwerge und @DLR_next auf diesen Tag hinfieberten, ließ ich mich anstecken und war begeistert. Beim Optiker meines Vertrauens bestellte ich rechtzeitig vier Pappbrillen für die ganze Familie, damit der Blick in die Sonne ungefährlich ist.

Ich besorgte rechtzeitig vier Brillen für die Familie.

Ich besorgte rechtzeitig vier Brillen für die Familie.

Ganz entspannt sammelten wir Material und sprachen in der Familie immer wieder über das Thema. Meine Frau informierte die Schule von K1/2, die von der Sonnenfinsternis freilich nichts wusste. Also brachte die Gattin den Stein auch an der Schule ins Rollen.

Bei meinem Optiker waren die Brillen schnell ausverkauft.

Bei meinem Optiker waren die Brillen schnell ausverkauft.

Tage vor der Sonnenfinsternis begann um uns herum die Hektik. Verzweifelt gingen die Leute auf die Suche nach Pappbrillen. Bei den Optikern und auch bei Amazon waren die Brillen ausverkauft. Ich war zufällig bei meinem Optiker wegen neuen Gläsern und das Telefon klingelte die ganze Zeit. Bei eBay kam es zu astronomischen Preisen für die Pappbrillen – Achtung Wortspiel. Durchs Netz geisterten Bauanleitungen und Alternativen, doch wir lehnten uns gelassen zurück. Wir hatten ja unsere Brillen. Ich habe sogar gelesen, dass ein Optiker 3D-Brillen verkauft hatte, weil er sich bei der Bestellung geirrt hat. So viel zur fachlichen Qualität dieses Handwerkers. Ich kramte eine Rot-Grün-Brille heraus und postete sie zum Spaß in soziale Netzwerke und bekam auch Belehrungen der Community zurück. Leute, war doch nur Spaß.

Ich hab nur Spaß gemacht mit meiner 3D-Brille: Ich und 3D, haha

Ich hab nur Spaß gemacht mit meiner 3D-Brille: Ich und 3D, haha

Aber es war nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen bei mir. Ich wollte eigentlich ein paar Bilder mit der Nikon schießen. Aber dafür brauche ich einen speziellen Slim Graufilter ND1000. Meinen Filter fand ich nicht mehr, also schnell einen bei Amazon bestellt, der auch am Freitag eintreffen sollte. Die örtlichen Fotogeschäfte hatten keinen mehr mit 77 mm Durchmesser. Amazon verschickte, aber DPD versagte. Eigentlich hat der Dienstleister eine Abstellgenehmigung, aber Pustekuchen. Der Filter kam nicht bei mir an – jetzt fährt er irgendwo zwischen DPD-Lager und meinem Wohnort hin und her. Bedeutete im Endeffekt, keine Bilder von der Sonnenfinsternis.

Google hat einfach Humor - das Doodle zur #SoFi

Google hat einfach Humor – das Doodle zur #SoFi

Am Tag der SoFi hatte Google ein besonderes Doodle geschaltet. Die Leute bei Google haben einen guten Humor. Gut so. Als die partielle Sonnenfinsternis bei uns begann, beobachtete ich im Netz ihr Voranschreiten. Bresser, ein von mir bevorzugter Hersteller für optische Geräte wie Teleskope und Mikroskope, bot einen Live-Stream im Netz an. Dieser scheiterte, weil Nebel über der Beobachtungsstelle war. Pech.

Bresser hatte einfach Pech mit dem Wetter.

Bresser hatte einfach Pech mit dem Wetter.

Ich wechselte als Patriot zum Stream des Bayerischen Fernsehens, der aber nach Sekunden abbrach. Statt Bilder von der Sternwarte des Deutschen Museums zu zeigen, kam nur ein Störungshinweis – mein Dank als Gebührenzahler gilt dem BR. Die ARD brachte dann einen Stream vom NDR, der scheinbar eher etwas von Übertragungstechnik versteht – soweit zu Laptop und Lederhosen.


Ich genoss die Sonnenfinisternis auf der Terrasse zusammen mit meiner Frau. Brille auf und Musik an – ich wählte Richard Strauss Also sprach Zarathustra, genau wie bei 2001 von Kubrick. Am Höhepunkt der partiellen Sonnenfinsternis wurde es merklich dunkler und auch die Vögel verstummten. Schlagartige Ruhe breitete sich in der Natur aus. Und es wurde kälter. Wie muss so ein Naturschauspiel auf unaufklärte Menschen des Mittelalters gewirkt haben? Der Enegieblackout blieb aus, wohl doch eher Panikmache der Energieversorger und der Massenmedien. Ich fand die Sonnenfinsternis einfach toll. Als Retro-Gamer sah ich einen großen Pac Man am Himmel, der das Maul öffnete.

Ich genoss die Sonnenfinsternis im Garten.

Ich genoss die Sonnenfinsternis im Garten.

Und ich musste auch über das Netz schmunzeln. Am besten fand ich die Titelseite der taz, die eine Islamisierung des Himmels sah, weil ein Halbmond nun über uns sei. Großartig. Als Apple-Fanboy musste ich lachen, als durchs Netz die Behauptung ging, Apple werde die Sonnenfinsternis verklagen. Wieder großartig.

Als Apple Fanboy musste ich lachen.

Als Apple Fanboy musste ich lachen.

Bei K1/2 in der Schule gab es auch eine Überraschung. Im Fach Religion schrieb K2 zum Start der Sonnenfinsternis gleich mal eine Religion-Ex. Anstatt dass der katholische Religionslehrer das Phänomen Aberglaube und Ängste früherer Zeiten bei einer Sonnenfinsternis pädagogisch vermittelte, prüfte er Stoff zum Thema Kirchenjahr ab. Mir völlig unverständlich und zeigt wieder das bayerische Bildungssystem von seiner schlimmsten Seite. In der Pause durften nur die Kinder mit SoFi-Brille raus und in die Sonne schauen. Der Rest blieb im Schulgebäude. Einige Lehrer hatten rechtzeitig Bestellungen für SoFi-Brillen gemacht, der Rest von Schülern und Lehrern ging leer aus. Gut, dass K1/2 von der Gattin mit entsprechenden Brillen ausgestattet wurden. Ich schrieb es ja zu Beginn: Im Grunde war es meine Frau, die das Projekt Sonnenfinsternis in unserer Familie strategisch anging.

Ich genoss ein großartiges Erlebnis.

Ich genoss ein großartiges Erlebnis.