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Wenn Musiker politisch werden: Die Ärzte

29. April 2024

Wenn Musiker politisch werden, werde ich aufmerksam, denn Musik kann absolut politisch sein und die Massen in die eine oder andere andere Richtung bewegen. Beispiele gibt es viele von den Liedermachern wie Reinhard Mey, Konstantin Wecker oder Hannes Wader über die Mundartdichter BAP, die Politik-Rocker von Ton Steine Scherben bis hin zu Punk aller politischen Schattierungen. Mein Highlight zum Demokratie-Bekenntnis stammt noch aus der Phase der Neuen Deutschen Welle: 1988 sang Andreas Dorau den wunderbaren Song Demokratie – langweilig wird sie nie vom Album Andreas Dorau und Die Bruderschaft Der Kleinen Sorgen.

Andreas Dorau ist für die junge Generation eher Geschichte, jetzt legen die Ärzte nach. Die Punkrock-Band ruft mit einem KI-generierten Video zum Wählen bei der Europa-Wahl auf. „Dein Kreuz gegen Haken­kreuze“, heißt es im Song­text von „Demokratie“. „Wir agieren als Band politisch, weil Neutralität gar keine Option ist heut­zutage“, sagt Sänger Farin Urlaub. Bela B, Farin Urlaub und Rod González mahnen zum Wählen: „Du bist wesentlich“.

So ein richtiger Ärzte-Fan bin ich nicht. Ich fand nie den Zugang zu ihrer Musik, aber wer zum Wählen aufruft den unterstütze ich, vor allem, wenn es bei einer so wichtigen Wahl wie der Europawahl geht.

„Eigentlich leben wir in einem demokratischen Staat, der felsenfest auf seiner Grundordnung steht und doch scheint die Demokratie grad mehr als sonst ein besonders zu schützendes Gut zu sein“, sagte Schlagzeuger Bela B der Deutschen Presse-Agentur. Gitarrist Farin Urlaub sagte, er habe das Gefühl, Deutschland werde den USA immer ähnlicher: „Alle schreien, niemand hört mehr zu; alle haben recht, Fehler machen immer die Anderen; und Kompromisse gelten schon als eine Niederlage.“
Sehr bezeichnend finde ich, dass die Ärzte mit einem KI-generierten Video werben. Ich beschäftige mich seit Jahren mit dem Thema Künstliche Intelligenz und da ist das Video absolut passend.

Knapp vier Milliarden Menschen in 70 Ländern, fast die Hälfte der Weltbevölkerung, treten laut Berechnungen dieses Jahr den Gang zur Wahlurne an, auch in Deutschland: Neben zahlreichen Kommunal- und Landtagswahlen werden deutsche Wahlberechtigte im Juni über das Europäische Parlament abstimmen. Mit der zunehmenden Verbreitung und Zugänglichkeit von Künstlicher Intelligenz wächst das Risiko, dass Wähler desinformiert und in ihrer Entscheidung beeinflusst werden. Experten des europäischen IT-Sicherheitsherstellers ESET gehen davon aus, dass Wahlmanipulationen durch KI in verschiedenen Formen auftreten werden. Generative KI kann sehr realistische gefälschte Inhalte erstellen, sogenannte Deepfakes. Die Idee dahinter: Die manipulierten Bilder und Videos sollen das Image von Politikern beschädigen und Ereignisse inszenieren, die nie stattgefunden haben. Ziel solcher Aktionen ist es, politische Gegner zu diffamieren, was im Wahlkampf Stimmen kosten kann.
Da die Produktionstechnik stetig ausgefeilter wird, fällt es immer schwerer, zwischen authentischen und gefälschten Inhalten zu unterscheiden. Um ein solches Videos zu erstellen, benötigt man nur das richtige Rohmaterial an Daten, beispielsweise Videos, Bilder und Tonaufnahmen – all dies gibt es von Politikern online en masse. KI-Tools, die mit Hilfe dieser Daten Bilder, Texte und Audiodateien generieren, sind online für eine geringe Nutzungsgebühr verfügbar und erstellen innerhalb kürzester Zeit authentisch wirkende Medien.

Desinformation durch KI
Desinformation mit KI bei Wahlen ist längst Realität
In den USA, wo der Präsidentschaftswahlkampf bereits im vollen Gange ist, erfreuen sich KI-Tools bereits großer Beliebtheit, um politische Gegner zu diffamieren. So forderte beispielsweise ein KI-Anrufer Wähler im US-Bundesstaat New Hampshire dazu auf, nicht an den Vorwahlen teilzunehmen und torpedierte somit den Wahlkampf des amtierenden US-Präsidenten Joe Biden.

Das Ende 2022 in der EU in Kraft getretene „Gesetz über digitale Dienste“ (Digital Services Act) nimmt Suchmaschinen- und auch Social-Media-Betreiber in die Pflicht, Risiken bei Wahlprozessen abzumildern. Dazu gehört auch die Reaktion auf Desinformation. Die Löschung fragwürdiger Inhalte kann trotzdem einige Zeit in Anspruch nehmen. Nutzer sollten sich deshalb an die folgenden Tipps halten, wenn sie auf scheinbar brisante Neuigkeiten und Skandale politischer Würdenträger im Internet stoßen:

ESET Deutschland gibt ein paar Tipp, die ich gerne verbreite. Überprüfen Sie die Quelle:

Überprüfen Sie die Glaubwürdigkeit der Quelle, insbesondere bei unbekannten oder fragwürdigen Nachrichtenquellen.

Analysieren Sie den Inhalt: Achten Sie auf Anzeichen von Unstimmigkeiten, Ungenauigkeiten oder übermäßig emotionalen Inhalten, die auf eine mögliche Manipulation hinweisen könnten.

Achten Sie auf Details: Obwohl KI-Technologien immer besser werden, kommt es immer noch zu Fehlern und Ungenauigkeiten. Häufig sehen auf Bildern beispielsweise Hände unnatürlich aus, in Videos wirken Lippenbewegungen ungenau bzw. asynchron.

Patienten recherchieren über Ärzte und Kliniken

11. Februar 2023

„Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ ist eine Redewendung, die dem russischen Politiker Lenin zugeschrieben wird. Das gilt auch im Netz. Nach Bitkom-Angaben recherchiert gut jeder zweiter Deutsche im Internet über Ärzte oder Gesundheitseinrichtungen, bevor ein Termin ausgemacht wird. Zudem lesen 34 Prozent Bewertungen bei der Auswahl von Krankenhäusern, 22 Prozent tun dies in Bezug auf medizinische Praxen und 30 Prozent informieren sich so über Reha-Kliniken und Pflegeeinrichtungen. Auch irgendwie eine Digitalisierung des Gesundheitswesens.

Das klingt interessant, wenn wir wirklich eine Auswahl hätten. Auf dem Land gibt es weiterhin einen Mangel an Ärzten und man kann froh sein, wer als Kasswnpatentient einen Termin bei einem Facharzt innerhalb einer langen Zeit erhält. Da hilft mir die wunderbare Suche über die Qualität im Netz nur bedingt etwas. Und dennoch zeigt es, dass Patienten sich informieren wollen, eben ein kleiner Schritt Richtung Digitalisierung.

Für mich eine tolle Sache: Die Einführung der Videosprechstunde nutze ich als Patient sehr gerne, merke aber, dass so mancher Arzt diesen Service zwar anbietet, aber die MFA oftmals Schwierigkeiten beim Versenden des Links oder beim Herstellen der Verbindung hat. Wie oft höre ich die Sätze: Sehen Sie mich? Hören Sie mich? Ein Facharzt meiner alten Mutter ist es lieber, dass meine alte Dame lieber 50 anstrengende Kilometer auf sich nimmt und in der Praxis zur Kontrolle vorbeischaut. Es ist nur de Kontrolle und kein akutes Problem.

Zurück zur Netzrecherche: Menschen zwischen 16 und 29 nutzen laut den Bitkom-Zahlen das Internet öfter für Infos zu Ärzten und Krankenhäusern. Befragte ab 65 Jahren recherchieren dafür deutlich mehr zu Pflegeeinrichtungen.

In diesem Zusammenhang möchte ich auf den Verein BEST e.V. hinweisen, die ich mit ein paar Leuten gegründet habe. Der Zweck des Vereins Beratungs- und Koordinationsstelle für russischsprachige Eingewanderte BEST e.V. ist, die Integration und Teilhabe der russischsprachigen Eingewanderten in Deutschland zu fördern. Wir unterstützen die proaktive Integration der russischsprachigen Eingewanderten in Deutschland und wir haben uns das Gesundheitswesen vorgenommen. Wir bauen hier eine Brücke zwischen russischsprachigen Eingewanderten und politischen / öffentlichen Entscheidungsträgern. Dort bieten wir viele Streamings mit Vertretern des Gesundheitswesens an.

Hüft-OP in Togo durch Spendengelder

2. Februar 2023

Es tut einfach gut, wenn ich in dieser dunklen Zeit von einem positiven Ereignis berichten kann. Die Aktion PiT Togohilfe, der Verein bei dem ich ehrenamtlich tätig bin, kann einen schönen, zutiefst menschlichen Erfolg vermelden.

Eine optimale Zusammenarbeit machte es möglich: ein Team bayerischer Orthopäden vom Verein Aimes-Afrique Deutschland ist zu unserem wichtigsten Partner in Togo, dem professionell arbeitenden Verein Aimes-Afrique, gereist, um für arme Patienten Hüftoperationen durchzuführen.

Die Mutter eines unserer Patenkinder der Aktion PiT-Togohilfe wurde durch einen Unfall schwer verletzt, so dass sie an massiven Hüftbeschwerden litt. Die Frau konnte nicht mehr laufen und damit ihre Kinder nicht mehr versorgen. Jetzt konnte sie bei diesem Ärzteeinsatz berücksichtig werden.

Dank der Spenden, die Aktion PiT-Togohilfe für sie sammelte, konnten die Hüftprothese und das medizinische Material bezahlt werden. Die involvierten bayerischen und togoischen Ärzte haben auf jedes Honorar verzichtet. Die Operation in Togo ist hervorragend verlaufen. Die junge Mutter freut sich nun ach der überstandenen OP auf ein schmerzfreies, normales Leben.
Es ist nur kleine Meldung von vielen, die mich ermutigen, bei der Aktion PiT Togohilfe Mitglied zu sein.