Posts Tagged ‘3D-Artist’

Talente gesucht – der dritte Weg

18. September 2011

Ich hab gelacht, ja ich hab gelacht als ich den neuen Spot von Springer zum Thema „Talente gesucht“ gesehen habe. Mir wurde der Spot von einem Kollegen geschickt und erst später hab ich ihn auf den Springer Websites entdeckt.

Warum lache ich eigentlich? Vielleicht weil ich ähnliche Szenen dauern erlebe. Alte und neue Welt prallen aufeinander. Die Komik daraus ist wunderbar. Ich bin viel mit Kreativen, 3D-Artists, Grafiker und Programmierneerds zusammen und ich kenne die Welt der grauen Mäuse, wo alles seine Ordnung haben muss.

Der Spot ist nett – aber nur auf den ersten Blick. Auf den zweiten zeigt er die Hilflosigkeit beider Welten. Die Bewerber ist unverschämt, hat keinen Stil und ist arrogant. Und die Springer-Truppe ist grau: mausgrau, aschgrau, feldgrau, mausgrau, betongrau. Will ich hier wirklich arbeiten? Wenn ich ehrlich bin, will ich mit keinen der beiden Welten zusammenarbeiten. Nicht mit diesem jugendlichen Aufschneider und auch nicht mit den Betonköpfen. Aber es gibt einen dritten Weg zwischen flippigen Aufschneidern und reaktionären Rückwärtsgewandten – man muss nur in der Medienbranche genau hinsehen.

Aber Springer hat in einem Fall recht: Es gibt neue Berufe, für die es noch gar keine Berufsbezeichnung gibt. Arbeitsagentur und das BIBB stehen fassungslos vor den neuen Entwicklungen. Aber es braucht jemanden, der diese neuen Berufe sammelt, kanalisiert und ein Sprachohr für sie ist. Es wird Zeit, auch hier mal kreativ zu sein.

Autodesk setzt auf Apps

25. März 2011

Autodesk hat den App Markt für sich entdeckt. Der Software-Riese ist begeistert über die Resonanz der Apps im iTunes Store. Autodesk stellt große Software-Suiten für Architekten, Konstrukteure und 3D-Artists her und bewegt sich mit dem Apps auf einem komplett neuen Markt. In der Vergangenheit hatte das Unternehmen vor allem im B2B-Markt einen großen Erfolg. Mit dem Apps tastet man sich indirekt auf den B2C-Markt vor. Interessant, wie sich so ein Unternehmen wandeln kann. Thomas Schwendner von Autodesk sprach mit mir über Chancen durch die Apps und verriet, dass wir noch mehr im App-Bereich von Autodesk erwarten dürfen.

IN GRAPHICS – mein Magazin für einen visuellen Leser

22. März 2011

Ich bin ein visueller Mensch und gebe daher unter anderem Schulungen über visuelle Präsentationen. Und ich bin ein Fan des Beobachtens. Wir als Textmenschen können von Kindern sehr viel lernen. Wer Kinder beobachtet, erfährt viel über Kommunikation.

Ein Beispiel: Ein Erwachsener beschreibt ein Projekt mit vielen Seiten Text: Analyse der Ist-Situation, Projektplan, Projektschritte usw. Seite um Seite wird so beschrieben, sauber ausformuliert und dem Partner geschickt. Der muss das ganze Werk lesen und sein Gehirn läuft dabei auf Hochtouren. Versteht er die sprachlichen Bilder? Kommt er mit den Formulierungen klar?

Und wie machen es Kinder? Sie malen Bilder, die visualisieren ihre Ideen und verarbeiten so ihre Eindrücke – und die anderen Kinder verstehen die Ideen, weil sie Fantasie haben. Wenn Kinder etwas erklären wollen, dann visualisieren sie es. Das ist der Kernsatz.

Und hier kommen wir zu Infografiken. Beim Surfen bin ich auf das Magazin „IN GRAPHICS“ gestoßen und muss sagen genial. Mein Bilderbuch für die Info-Gesellschaft. Der Herausgeber Golden Section Graphics veröffentlichte im Dezember 2010 ein unabhängiges Magazin mit dem Titel „IN GRAPHICS“. Es erscheint zwei mal im Jahr und widmet sich auf 92 werbefreien Seiten Themen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Unterhaltung – ausschließlich in grafischer Form. Das ist der Hammer, wie gut hier Politik visualisiert wird, ohne viel Text Blabla und bedeutungsschwangeren Worten.

Jan Schwochow, Herausgeber und Chefredakteur von „IN GRAPHICS“, Geschäftsführer von Golden Section Graphics und ehemals Ressortleiter Infografik beim Magazin STERN, hatte die Idee zu einer Zeitschrift, die nur aus Grafiken besteht. So entstand ein Magazin für visuelle Menschen, ohne lange Texte und große Bildstrecken. In mir hat das Magazin einen Fan und ich kaufe mir das Teil für 22 Euro. Das ist mir meine Inspiration wert und außerdem ist es ein geniales Demonstrationsobjekt, wie sich Information im 21. Jahrhundert darstellen kann. Ich bin gespannt, wo es mit IN GRAPHICS hingeht. Im Team von Golden Section Graphics arbeiten auch 3D-Artists. Wie entwickeln sich Illustrationen, wenn 3D verstärkt in Print einzieht oder wenn es auf dem iPad übersetzt wird? Das wird spannend und es wird ein neuer Markt für Grafiker, die jetzt nur mit Illustrator und Photoshop ihre Pixel verschieben.