Posts Tagged ‘Schneewittchen und die sieben Zwerge’

Filmrkitik: Chantal im Märchenland – es ist wie Twitter

26. März 2024

Die Pennäler-Reihe Fack ju Göhte wurde bis zum dritten Teil totgeritten, da wurde es für die Constantin Zeit, mit eine Spin-off die Kuh weiter zu melken. Herausgekommen ist nun Chantal im Märchenland als neues Zugpferd der Reihe. Als ich die Pressevorführung in München.verließ, baute die Constantin gerade zum abendlichen Premierenevent im Mathäser-Kino auf.

Als mich eine freundliche Dame vom Verleih bat, eine kurze Kritik zu Chantal im Märchenland abzugeben, fiel mir ein: Wenn ich im Duden unter Zeitverschwendung nachschlage, dann werde ich einen Artikel zu Chantal im Märchenland finden. Sicherlich wird Constantin diesen Satz nicht für die PR nutzen.

Ich bin ja ein positiv eingestellter Mensch, aber den Film durchzuhalten, fiel mir wirklich schwer. Die Kreativen haben in dem Film alles reingepackt an schnellen Gags, dummen Sprüchen, Social Media-Sprech, Fäkalsprache, Unterschichtenwortschatz, zweifelhaften Jugendjargon damit der Film satirisch überzeichnet sein sollte, aber bei mir zündet Chantal nicht. Und es ist unerträglich viel Produktwerbung vorhanden von einer Burgerkette und einem Smartphone-Hersteller.

Der Film wird natürlich sein Publikum finden, nicht zuletzt durch die gigantische Werbemaschinerie, aber es ist kein unterhaltsamer Film geworden, es sind ganz schöne Längen vorhanden. Er ist sprunghaft und in erster Linie biedert er sich der gewünschten Zielgruppe an. Hinzu kommt noch der moralisierende Zeigefinger, wahrscheinlich damit man großzügig die Filmförderung abgreifen kann.

Der Inhalt
Um was geht es? Chantal versucht sich immer noch als Influencerin, jedoch ohne Follower. Eines Tages geraten sie und ihre beste Freundin Zeynep durch einen antiken Zauberspiegel, den sie für ein Social-Media-Gimmick halten, in die Märchenwelt. Chantal sieht ihre Chance, besten Content zu generieren. Jedoch stellen beide fest, dass die Welt der Märchen ihre eigenen Tücken hat. Auf dem Weg zurück nach Hause treffen sie unter anderem Prinzessin Amalia, die gar nicht davon träumt, verheiratet zu werden, den sensiblen Prinzen Bosco, der unter Identitätsproblemen leidet, und Aladin, der noch nie etwas von einem fliegenden Teppich gehört hat.

Im Grunde ist es eine Zitatenreise durch die Grimmsche Märchenwelt und die Welt der Popkultur. Dornröschen, Prinzessin auf der Erbse, Schneewittchen, die sieben Zwerge, Hänsel und Gretel, Aladin, aber auch Games of Thrones, König der Löwen, die Artus-Sage und vielleicht sogar Smaug kommen vor. Anleihen bei der Musik von Richard Wagner waren ebenso zu finden, wie die großen Zitate aus der VFX-Welt, die großartig gemacht wurde. Es gibt eine Szene, bei dem eine angekettete Schreibfeder den Verfasser eines weichspühlten Märchens verprügelt. Hätte sie das bitte mit den Produzenten des Films gemacht, vielleicht wäre ein besserer Film herausgekommen.

Dabei geben die Schauspieler wirklich ihr Bestes: Jella Haase spielt die Chantal gewohnt hervorragend und als beste Nebendarstellerin hat mir Nora Tschirner als Hexe bzw. Hebamme am besten gefallen. Bei den Hexenszenen kam wenigstens so etwas wie Atmosphäre auf. Lachen musste ich bei Jasmin Tabatabai als Geist der Wunderlampe. Wahrscheinlich wird die Zielgruppe den Witz nicht verstehen: So heißt bei Disneys Aladdin die Prinzession auch Jasmin.

Vielleicht springt es Chantal selbst auf den Punkt: „Das ist nicht Instagram, das ist wie Twitter.“ Und wir wissen ja, was Elon Musk aus Twitter gemacht hat.

Projektmanagement: Wie viele Mitglieder darf eine Arbeitsgruppe haben?

24. März 2015

Dr. Michael Homberg und der Autor dieser Zeilen.

Dr. Michael Homberg und der Autor dieser Zeilen.

Vor kurzem veranstaltete ich mit meinem Kollegen Dr. Michael Homberg ein erfolgreiches Seminar zum Projektmanagement. Homberg ist erfolgreicher Projektmanager und wir gaben zusammen unser Wissen über Projekte an unsere Teilnehmer weiter. Aber wir beschränkten uns nicht auf theoretische Ausführungen über Projektmanagement, sondern übten mit unseren Teilnehmern den Ablauf von Projekten ein. Da wir 21 Teilnehmer hatten bildeten wir Arbeitsgruppen. Es stellte sich zunächst die Frage: Wie groß sollte so eine Arbeitsgruppe sein, damit die Ergebnisse sinnvoll sind?

Präsentation in den Arbeitsgruppen.

Präsentation in den Arbeitsgruppen.

Die magische Zahl sieben ist die richtige Größe einer solchen Arbeitsgruppe. Sind es mehr Teilnehmer, sollte die Gruppe geteilt werden. Sind es weniger als sieben ist es natürlich auch kein Problem. Effektive Arbeit ist ab drei Gruppenmitglieder möglich, aber die magische Zahl sieben ist die Grenze bei Besprechungen, Meetings oder Arbeitsgruppen.
Natürlich kamen mir sofort Assoziationen ins Gedächtnis: Das siebte Zeichen, die sieben Todsünden, Schneewittchen und die sieben Zwerge, die glorreichen Sieben. Aber schaut selsbt, was Projektmanager Dr. Michael Homberg dazu sagt:

Neue Szene bei Disneys Dumbo aufgetaucht

1. März 2010

Neuer Charakter im Disney Klassiker Dumbo aufgetaucht

Es gibt nichts Schöneres als an einem Sonntag nachmittag einen Walt Disney Film zu schauen. So gestern geschehen als ich mit der Familie „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ auf Blu ray sah. Ein einmaliges Meisterwerk, das auch Jahrzehnte nach seiner Entstehung von seiner Faszination nichts verloren hat. Bei der DIGITAL PRODUCTION haben wir eigene Seminare über Disney veranstaltet – großartig. Die neu aufgelegte Fassung von Schneewittchen ist optisch und akustisch der Hammer. Und im Vorspann lief ein anderer Klassiker, „Dumbo, der fliegende Elefant“. Seine Veröffentlichung ist für Frühjahr 2010 geplant. Und ich freu mich auf Dumbo [Blu-ray]
Der Walt Disney Klassiker (ab 11. März auf DVD & Blu-ray erhältlich) erzählt die Geschichte des kleinen Elefanten Dumbo, der wegen seiner viel zu großen Ohren von den anderen Zirkustieren und in der Manege verspottet wird. Mit Hilfe der Maus Timothy, einer magischen Zauberfeder und jeder Menge Mut, erkennt er jedoch dass er ein ganz besonderer Dickhäuter ist. Denn die hinderlichen Ohren eignen sich hervorragend zum Fliegen und machen Dumbo zum Star des Zirkus.
In der Planungsphase des Films, die von Januar bis Juni 1940 andauerte, arbeiteten die Disney-Zeichenteams akribisch an der visuellen Ausarbeitung der verschiedenen Charaktere und füllten so ganze Wände mit ihren Ideen und Konzepten. Schon zu diesem Zeitpunkt stand fest, dass der kleine Elefant einen Freund braucht, der ihm dabei hilft, sein Selbstvertrauen und seine Einzigartigkeit zu erkennen. Da das Fliegen eine zentrale Rolle im Film einnimmt, suchten die Disneyzeichner daher zunächst in der Vogelwelt nach einem passenden Gefährten für den kleinen Dickhäuter.
So entstanden Zeichnungen von bisher unbekannten Charakteren, wie auch eine verworfene Szene in der der ratlose Dumbo die Eule Dr. I Hoot aufsucht. In dem Entwurf, der nun erneut von der Walt Disney Animation Research Library entdeckt wurde, bringt ein kleiner freundlicher Spatz den verstörten Dumbo − der nicht länger der Clown in der Manege sein will − zu einem tierischen Psychiater, der Eule Dr. I Hoot. Nachdem dieser seinen Patienten begutachtet hat, schlägt er dem kleinen Dumbo verschiedene Möglichkeiten vor, um seine Einzigartigkeit zu nutzen. Er fragt: „Hast du jemals davon geträumt ein … zu sein?“ („Did you ever dream of being…?“). So schlägt er dem Elefanten u.a. eine Karriere als Schauspieler, Musiker, Sportler oder Polizist vor. Auf die Frage ob er überhaupt von irgendetwas träumt („Ever dream of anything?“) nennt der kleine Dickhäuter seinen Wunsch zu fliegen. Der ratlose Dr. I Hoot belächelt diesen Traum und schickt Dumbo dann fort…
Obwohl diese Szene sowohl charmant als auch unterhaltsam ist, suchte das Disney-Team letztendlich doch in andere Richtungen weiter und entschied sich schließlich für die clevere und vorlaute Maus Timothy. Die verworfene Szene und die dazugehörigen Skizzen verschwanden für lange Zeit in den Disney-Archiven.
Doch jetzt ist diese Szene wieder aufgetaucht und liegt als Bonus-Material zur Blu-ray vor. Als Filmbegeisterter werde ich mir natürlich diesen Klassiker anschauen – mit der ganzen Familie natürlich – an einem schönen Sonntag nachmittag.