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Heute ist Tag der Organspende – hast du einen Ausweis?

1. Juni 2024

Es ist ein wichtiges Thema, denn es kann uns alle treffen und zwar unvermittelt durch beispielsweise einen Unfall oder eine Erkrankung. Ein Organ wird benötigt, aber es findet sich kein Spenderorgan. Daher werde ich nicht müde, auf das Thema Organspende hinzuweisen. Und heute am 1. Juni kommt wieder so ein Appell, denn es ist der Tag der Organspende.

Jede einzelne Entscheidung beim Thema Organspende zählt. Nicht nur, aber gerade auch am Tag der Organspende. Bundesweit rufen die Initiatoren am Samstag, 1. Juni, dazu auf, sich mit der Frage „Organspende ja oder nein?“ auseinanderzusetzen und die Entscheidung zu dokumentieren. Der Tag steht zudem im Zeichen des Dankes an alle Organspender sowie an ihre Familien. Sie haben mit ihrem „Ja“ zur Organspende das Wertvollste geschenkt, das man sich vorstellen kann: Leben. Das nach wie vor aktuelle Thema soll an diesem Tag überall Beachtung finden.

Vor drei Monaten ist das Organspende-Register online gegangen. Seitdem haben 120.100 Menschen dort ihre Erklärung zur Organspendebereitschaft registriert. Der Eintrag ist nur mit elektronischen Perso möglich, das hindert wohl die Masse der Menschen. Ich habe meinen Organspendeausweis in Papierform dabei, Sie auch?

Die Organspende kann nicht nur Leben retten und die Lebensqualität vieler Menschen verbessern, sondern sie ist für mich auch ein starkes ethisches Signal für die Solidarität in unserer Gesellschaft. Es ist eine der edelsten Formen der Hilfe, die ein Mensch einem anderen zuteilwerden lassen kann, und sollte daher aktiv gefördert und unterstützt werden.

Die Organspende spielt eine entscheidende Rolle im Gesundheitswesen und stellt für viele schwerkranke Menschen die einzige Hoffnung auf Überleben oder eine signifikante Verbesserung der Lebensqualität dar. Täglich sterben Menschen auf Wartelisten für Organtransplantationen, weil nicht genügend Organe zur Verfügung stehen. Die Bedeutung der Organspende kann aus mehreren Perspektiven betrachtet werden: medizinisch, ethisch und gesellschaftlich.

Medizinisch gesehen ermöglichen Organtransplantationen die Behandlung von Erkrankungen, die andernfalls tödlich verlaufen würden. Beispielsweise können Herz-, Leber- oder Nierenversagen durch eine Transplantation eines entsprechenden Organs behandelt werden. Diese Eingriffe sind oft die letzte Therapiemöglichkeit und bieten Patienten die Chance auf ein verlängertes Leben und eine Rückkehr zu einem normalen Alltag. Darüber hinaus führt eine erfolgreiche Transplantation oft zu einer erheblichen Verbesserung der Lebensqualität, indem sie Symptome lindert und die Funktion des Körpers wiederherstellt.

Ethisch betrachtet stellt die Organspende einen Akt der Solidarität und Menschlichkeit dar. Es ist ein selbstloser Akt, der das Potenzial hat, das Leben mehrerer Menschen zu retten oder erheblich zu verbessern. In vielen Kulturen und Religionen wird die Organspende als eine edle Tat angesehen, die den altruistischen Wert des Gebens und Teilens hervorhebt. Die Bereitschaft, Organe zu spenden, spiegelt das ethische Verständnis wider, dass das Leben eines jeden Menschen kostbar ist und dass wir als Gesellschaft eine Verantwortung tragen, einander zu helfen.

Gesellschaftlich gesehen trägt eine hohe Bereitschaft zur Organspende dazu bei, die Belastung des Gesundheitssystems zu verringern. Patienten, die eine Organtransplantation erhalten, können häufig ihre medizinische Behandlung reduzieren, was zu niedrigeren Kosten für das Gesundheitssystem führt. Darüber hinaus ermöglicht die Organspende Fortschritte in der medizinischen Forschung und Technologie, indem sie Ärzten und Wissenschaftlern wertvolle Daten und Erfahrungswerte liefert, die zu besseren Behandlungsmethoden führen können.

Trotz der offensichtlichen Vorteile gibt es jedoch immer noch viele Vorurteile und Missverständnisse in der Bevölkerung, die die Bereitschaft zur Organspende hemmen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, umfassende Aufklärung und transparente Informationskampagnen durchzuführen, um das Vertrauen in das Organspendesystem zu stärken und mehr Menschen zu ermutigen, sich als Spender zu registrieren.

Organspendeausweis ausfüllen

2. Juni 2023

In öffentlichen Verkehrsmittel habe ich in der Regel meine AirPod im Ohr, damit ich die Gespräche meiner Umgebung nicht mithören muss. Bei der heutigen S-Bahn-Fahrt nach München hatte ich die Ohrteile noch nicht im Ohr versenkt und musste ein paar Gesprächsfetzen über Organspende einer älteren Frau und eines Mannes mitzuführen, es war die beigefarbene Fraktion. Im Gespräch bekräftigte man sich gegenseitig, warum sie niemals einen Organspendeausweis ausfüllen würden – Organhandel und so.

Auslöser des Gesprächs war wohl eine Meldung, dass Organspendeausweise angestiegen sind. Die Bereitschaft zur Organspende hat wohl stark zugenommen. Inzwischen besitzt fast die Hälfte der Deutschen einen Organspendeausweis, im Jahr 2021 war es noch etwas mehr als jeder Dritte. Das geht aus einer Befragung der Techniker Krankenkasse hervor. Laut der Stiftung Eurotransplant stehen deutschlandweit gut 8.500 Menschen auf der Warteliste für eine Organspende. Die meisten von ihnen hoffen auf eine Niere. Aber es gibt zu wenig Spender.

Ja, auch ich habe einen solchen Ausweis und jeder in der Familie hat einen solchen Nachweis. Das ist für mich gelebte Nächstenliebe. Und ich habe recherchiert, dass in Bayern die Zahlen besser sein könnten – kein Wunder bei einem solchen Pärchen in der S-Bahn.

Bayerns Gesundheitsminister Holetschek hat darauf hingewiesen, dass die Zahl der Organspender im Freistaat weiterhin auf einem niedrigen Niveau ist. Im laufenden Jahr sei bei 48 Personen nach ihrem Tod eine Organspende möglich gewesen. 1.100 Menschen warteten derzeit in Bayern auf ein lebenswichtiges Organ, meldete der BR. Übrigens, den Ausweis gibt es hier.

Und es kommt wieder die Widerspruchslösung in die Diskussion, die ja schon mal von der Politik abgelehnt wurde. Stattdessen setzt man in Deutschland auf Freiwilligkeit. Am 16. Januar 2020 stimmten in einer fraktionsoffenen namentlichen Abstimmung 432 Abgeordnete in dritter Beratung für die sogenannte Entscheidungslösung. Hier die damalige Entscheidung.
In den meisten Ländern Westeuropas gilt allerdings die Widerspruchslösung, die jetzt wieder einmal diskutiert wird. So beispielsweise in Österreich, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Belgien, der Niederlande und Großbritannien. Damit werden Menschen automatisch zu Organspendern – wenn sie nicht zu Lebzeiten widersprochen haben. Ich halte diese Lösung für richtig und kann nur alle ermutigen, sich einen Organspendeausweis zu besorgen. Und ich kann nur hoffen, dass das Pärchen in der S-Bahn niemals ein Organ brauchen.

Tag der Organspende – Haben Sie einen Spendeausweis und wenn nein, warum nicht?

4. Juni 2022

Haben Sie einen Organspender-Ausweis? Nein, warum nicht? Ich finde, dass jeder einen solchen Ausweis haben sollte und im Falle seines Todes, seine Organe einem leidenden Mitmenschen vermachen sollte. Und dies um so mehr am heutigen Tag der Organspende.

Der Tag der Organspende ist immer am ersten Samstag im Juni. Seit 1983 macht der Aktionstag auf das Thema Organspende aufmerksam. Es ist der Tag, an dem die bewegenden Schicksale der Menschen im Blickpunkt stehen, die Organe gespendet haben oder denen als Organempfänger ein neues Leben geschenkt wurde.
Erstmals seit Beginn der Coronavirus-Pandemie findet deshalb am ersten Samstag im Juni wieder eine Vor-Ort-Veranstaltung in der diesjährigen Partnerstadt Mainz statt. Ich bin nicht vor Ort, muss auch dort nicht sein, weil meine ganze Familie sich entschlossen hat, im Falle eines Falles unsere Organe zu spenden.

Ich will jetzt keine Schwurbler-Meinungen hören, denn es sind keine Argumente. Jeder der sich zum Menschsein bekennt, sollte einen Spenderausweis ausfüllen und mit sich tragen. Das ist meine feste Überzeugung.

„Jede und jeder von uns kann schon morgen auf ein Spenderorgan angewiesen sein – sei es durch eine Krankheit oder einen Unfall“, betont Prof. Karl Lauterbach, Bundesminister für Gesundheit. „Organspende genießt prinzipiell eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung. Ich wünsche mir, dass die persönliche Erklärung für jede und jeden zu einer Selbstverständlichkeit wird. Dadurch bekommen mehr Menschen auf der Warteliste die Chance auf ein zweits Leben. Ich appelliere an alle: Nutzen Sie das vielfältige Informationsangebot und treffen Sie Ihre Entscheidung.“ Da hat der Lauterbach absolut recht.

Der Bundesgesundheitsminister will einen neuen Anlauf bei der Widerspruchslösung für eine Organspende unternehmen. Eine entsprechende Regelung war vor zwei Jahren im Bundestag gescheitert. Ich unterstützte diesen Antrag voll und ganz. Die Widerspruchslösung sieht vor, dass jeder prinzipiell Organspender ist, der nicht ausdrücklich widerspricht.

Rund 9.200 Menschen in Deutschland stehen derzeit auf der Warteliste für eine Organtransplantation. Demgegenüber haben im Jahr 2020 bundesweit nur etwas mehr als 900 Menschen nach ihrem Tod Organe gespendet. Damit übersteigt der Bedarf an Organen bei Weitem die Anzahl der für eine Transplantation zur Verfügung stehenden Organe. Täglich versterben im Schnitt zwei Personen von der Warteliste an ihren Grunderkrankungen. Das ist schrecklich. Schämt euch, wenn ihr euch der Gesellschaft verweigert.

Es gibt in diesem Jahr sogar eine 85 Cent-Briefmarke, die von Jens Müller aus Düsseldorf gestaltet wurde. Nun, die Briefpost nutze ich nur noch selten, aber ich werde mir ein paar Marken holen, wenn ich wieder bei der Post in der örtlichen Edeka-Filiale im Dorf bin. Diese Briefmarke ist als nationales Zeichen zu verstehen, das dem Thema über den Tag der Organspende hinaus auch weiter Aufmerksamkeit zukommen lässt.

Hier lässt sich der Organspendeausweis kostenlos bestellen.

World Blood Cancer Day – Ich setze ein Zeichen für DKMS

28. Mai 2014

Seit einiger Zeit habe ich einen Aufkleber auf meinem Rimowa-Trolly. Mit ihm reise ich immer zu meinen Seminaren und ich bin extrem viel unterwegs und der neue Aufkleber ist mit dabei. Er zeigt ein kaufmännisches Und-Zeichen das &. Es ist auch ein Symbol der Deutschen Knochenmarkspenderdatei DKMS.

Ich setze ein Zeichen.

Ich setze ein Zeichen.

Ich will damit ein Zeichen setzen, den Blutkrebs zu besiegen. Am 28. Mai ist der World Blood Cance Day 2014, zum ersten Mal übrigens. Als Social Media-Fuzzi lese ich in meiner Timeline bei Facebook, Twitter oder Google+ immer wieder von Hilfesuchen. Da wird von dramatischen Fällen berichtet, dass bestimmte Stammzellen gesucht werden. Werden sie nicht gefunden, dann stirbt der Patient.

Daher habe ich mich entschlossen, für mich ein Zeichen zu setzen. Meine Frau und ich sind der Knochenmarkspenderdatei DKMS beigetreten. Ich habe mir online die Unterlagen angefordert und ein Wattestäbchen bekommen. In den Mund gesteckt und das Stäbchen mit meiner Stammzellenprobe an die DKMS zurückgeschickt und 50 Euro für die Bearbeitung gespendet. Jetzt sind wir in der Spenderdatei aufgenommen und wenn mein Knochenmark benötigt wird, dann wird mich die DKMS informieren. Übrigens, einen Organspenderausweis habe ich auch – das halte ich für einen Akt der Nächstenliebe und es ist eine Selbstverständlichkeit. Wer etwas anderes behauptet, ist ein kompletter Depp (sorry für die Wortwahl, aber es musste raus).

Foto 1

Unlängst bekam ich Post von der DKMS. Ich dachte schon, es ist soweit. Aber ich wurde nur auf den World Blood Cancer Day aufmerksam gemacht. Vielleicht liegt es an meiner Funktion als Blogger, die Botschaft zu verbreiten. Und in diesem Falle mache ich es gerne.

Bei der DKMS sind über 4,2 Millionen Leute registriert und ich bin einer von ihnen. Nicht nur immer die Hilferufe in der Timeline teilen oder liken, sondern selbst mal aktiv werden, den Hintern hochbekommen. Es ist nicht so schwer. Selbst mal ein Zeichen setzen und Menschen in meinem Umfeld zu einer Stamm- und Geldspende zu motivieren. Also los, jede Registierung und jeder Euro zählt.

 

App: Organspende mit dem iPhone/iPad

6. Juli 2010

Die Einwilligung zur Organspende geht jetzt sogar per App.

Die Einwilligung zur Organspende geht jetzt sogar per App.

In Deutschland fehlen dringend Organe, die anderen das Leben retten können. Ich habe mich selbst entschlossen, einen Organspendeausweis auszufüllen. Und ich muss zugeben, es hat lange bei mir gedauert. Warum? Ich weiß es selbst nicht. Ethische oder religiöse Gründe waren es nicht, es war wohl einfach die Faulheit oder sich die Angst, festlegen zu müssen.  Für mich ist es sogar ein christliches Gebot der Nächstenliebe, obwohl ich kein Theologe bin. Es sprechen alle logischen Argumente für eine Organspende. Wenn die Organe meines Körpers noch jemanden heften kann, dann ist das wirklich eine gute und noble Geste.

Ich kann die Stammtischkritiker nicht mehr hören, die propagieren: Ärzte würden einen schneller für tot erklären, weil sie die Organe brauche. Das glaube ich nicht – zumindest in unseren breiten nicht. In Deutschland können Verstorbenen Organe zur Transplantation entnommen werden, wenn der Hirntod sicher nachgewiesen ist und eine Zustimmung vorliegt. Aber ich glaube, dass auch meine Organe helfen können. Weltweit herrscht ein erheblicher Mangel an Spenderorganen, so dass sich lange Wartelisten gebildet haben. Und hier muss geholfen werden. Andere Menschen können bei meinem Tod leben und das ist etwas Fantastisches.

Und die neue Technik hilft: Es gibt sogar eine App Organspende. Mit dem iPhone-/iPad- Organspendeausweis kann jeder seine Erklärung zur Organspende für den Todesfall dokumentieren. Sie können einer Spende von Organen und Geweben uneingeschränkt zustimmen oder die Spende beschränken: entweder bestimmte Organe und Gewebe von der Spende ausschließen oder nur bestimmte Organe und Gewebe spenden. Außerdem ist es möglich, einer Spende generell zu widersprechen. Die Willenserklärung kann via E-Mail an die Verwandtschaft geschickt werden. Ich bin dabei und wenn es mich erwischt, soll ein andere dafür leben können.