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Ich seh den Sternenhimmel in Berlin

15. März 2023

Ich seh den Sternenhimmel. An dieses Lied aus der Zeit der Neuen Deutschen Welle von Hubert Kah musste ich unwillkürlich denken, als ich die Berliner U-Bahn-Station Museumsinsel U5 betrat.


Die Berliner Haltestelle Museumsinsel ist eine interessante architektonische Struktur, die aufgrund ihrer besonderen Form auch als „Sternenhimmel“ bekannt ist. Die Haltestelle wurde im Jahr 2021 eröffnet.

Der Schweizer Architekt Max Dudler hat den Bahnhof entworfen und sich dabei vom Berliner Baumeister Karl Friedrich Schinkel inspirieren lassen. Schinkel hatte 1816 einen Nachthimmel als Bühnenbild für Aufführungen der Zauberflöte entworfen. Auch bei der Innengestaltung der Schinkel-Kirche in Neuhardenberg verwendete der preußische Baumeister einen Himmel voller Sterne. Die Idee finde ich prima und ich wollte in Berlin den Sternenhimmel live sehen, denn die Leuchten wollte Dudler mit seinem Entwurf auch in den Berliner Untergrund bringen. Und nicht nur die Sterne strahlen hier. Auch die ultramarinblaue Decke aus Gipskarton selbst scheint zu leuchten. Insgesamt 6662 Lichtpunkte zieren die Decke über dem Gleis. Während der Energiekrise war der Sternenhimmel abgeschaltet, bei meinen Besuch haben die Sterne wieder geleuchtet.

Bruno Schickel war ein Architektenstart seiner Zeit. Auf ihn gehen viele modernen und funktionalen Entwürfe zurück, die oft auch einen ästhetischen Anspruch hatten. Eines seiner bekanntesten Werke war der Bau des Frankfurter Hauptbahnhofs in den 1920er Jahren.

Schickel arbeitete viel für die öffentliche Verwaltung und Verkehrsbetriebe in Berlin. In den 1920er Jahren war Schickel der leitende Architekt der Berliner Verkehrsbetriebe und war verantwortlich für die Planung und den Bau vieler U-Bahn-Stationen und anderer öffentlicher Gebäude in Berlin. Eines seiner bekanntesten Werke war der Bau des U-Bahnhofs Gleisdreieck, der auch heute noch als architektonisches Meisterwerk gilt.