Posts Tagged ‘Mothra’

Filmkritik: Godzilla X Kong – The new Empire

8. April 2024

„Was ist das für ein Trip?“ Diese Frage stellt einer der Protagonisten im neuen Blockbuster Godzilla X Kong – The New Empire. Und genau diese Frage muss sich der Zuschauer stellen, der die neue Episode aus dem Monsterverse über sich ergingen ließ. Ich genoss den neuen Monsterfilm in meinem Lieblingskino Scala in Fürstenfeldbruck.

Wer erzählerische Tiefe wie bei dem jüngsten japanischen oscarprämierten Ausgabe Godzilla minus One erwartet hat, der wurde gnadenlos enttäuscht. Godzilla X Kong – The New Empire ist genau das Gegenteil von Erzählkino. Die Handlung ist auf ein Minimum geschrumpft und der Kampf der Monster geht den ganzen 115 minütigen Spielfilm durch, obwohl Kong deutlich mehr Screentime hat als mein Liebling Godzilla. Sowohl Godzilla als auch Kong spüren eine Bedrohung, die aus dem Innern der Erde kommt. Auf Skull Island öffnen die Menschen einen Zugang zur Hohlerde. Dort treffen Godzilla und Kong auf einen mächtigen Gegner, der die Existenz aller bedroht, blablabla

Die Idee der Hohlerde wird weiter gesponnen und Sir Arthur Conan Doyles vergessene Welt wird ebenso zitiert wie Jules Vernes Mittelpunkt der Erde. Aber soviel Kultur wird nur angedeutet und verwirren nur das Geschehen. Tiefere Gedanken stören in dem Film nur, der sich brachial seinen Weg in das Stammhirn des Publikums haut. Ach ja, die Hohlerde hat gleich nochmal einen Hohlraum, aber das wird dann doch etwas verwirrend. Die Physik wie Lichteinfall kann getrost außer Acht gelassen werden, lenkt vom Film nur ab. Die erste Fan-Diskussion um Godzilla gab es dann auch, als er in violett auftauchte. Wahrscheinlich hatte Adidas mit seinen violetten Shirts für die Nationalmannschaft in den Fußballkreisen einen ähnlichen Aufruhr.

Kong wird allgemein emotionaler gezeigt. Er zeigt deutlich mehr Schauspieltalent als die hilflosen Schauspieler, die mit Sparwitzen nur so um sich werfen, damit sie wenigstens etwas Farbe bekommen. Einzig die Kong-Flüsterin Kaylee Hottle darf ein wenig geheimnisvoll schauspielern.

So hat der große Affe von Skull Island auch mal Zahnweh, nimmt sich einem Baby-Kong an, ist auf der Suche nach Verwandtschaft und scheint mit mehr Hirn ausgestattet zu sein, als der Rüpel Godzilla, der sich gleich das römische Kolosseum als Schlafplatz ausgesucht hat. Asiatische Drachen gegen römischen Imperialismus. Die Herrschaften nehmen bei ihren Zweikämpfen auch keine Rücksicht auf Kulturdenkmäler. Die Pyramiden bleiben ebenso auf der Strecke wie römische Tempel oder brasilianische Strände. Dann taucht noch ein Affendiktator mit Namen King Scar auf, der an den Trailer von Planet der Affen erinnert, der vor dem Hauptfilm im Scala-Kino gezeigt wurde. Der böse Affe unterjocht auch noch einen Titanten und die restliche Affenbande. Klar, dass hier eine Befreiungsaktion wie Indy Jones im Tempel des Todes gestartet werden muss. Befreiung der Affen ist ja schließlich auch eine Lebensaufgabe für Kong, der hier aber Godzilla an seiner Seite braucht. Godzilla ist ja auf der Erde so eine Art Weltpolizist und schaut, dass alles dort oben seine Ordnung hat. Kong hat sich derweil ein wenig mit Rousseeau vertraut gemacht und ist strebt nach dem idealen Naturzustand.

Godzilla X Kong als Kulturbotschafter und Ikonen der Popkultur. Und hier wird der Film auf einmal sehr interessant. Die menschlichen Akteure, voller Klischees, agieren hilflos und dienen nur der Erklärung der gezeigten Keilerei. Hirn abschalten und den Fights genießen, so ist die Forderung an den Zuschauer.
Wer das nicht kann und ein wenig in der Tradition der Toho-Godzilla-Filme beheimatet ist, erkennt wohlwollend die Filme der Showa- und der Heisei-Ära, als sich Menschen noch in Gummi-Monsterkostümen kloppten. Regisseur Adam Wingard hat diese Filme mit Monster-Suit wohl als Kind ebenso genossen und setzt die Klopperei der siebziger Jahre nun in VFX um.
Als endlich Mothra auftaucht, schlug mein Fan-Herz höher. Ich mag sie seit sie 1964 zum ersten Mal in Godzilla und die Urweltraupen ihr Antlitz zeigte. Die Motte war ja die Göttin der Modra-Insel, was aber im Monsterverse verloren gegangen ist. Regisseur Adam Wingard würde bei Erfolg des zweiten Teils seines Monsterverse noch einen dritten Teil draufsetzen, vielleicht geht sogar ein Film mit noch weniger Handlung. Aber bitte dann mit mehr Screentime von Godzilla.

Nur noch ein Wort zum Score. Den Score liefert Tom Holkenborg alias Junkie XL mit viel Bombast und ohne Akira Ifukube-Thema. Für mich ist de Score belanglos, da wünsche ich mir sogar Bear McCreary zurück und da hat mir der Score schon wenig gefallen.

Godzilla als Spardose – Vorbereitung für Godzilla: King of the Monsters

25. Januar 2019

Einer der wichtigsten Filme für mich ist dieses Jahr neben Star Wars 9 und Battle Angel Alita die Fortsetzung von Godzilla, der Ende Mai in den USA starten wird. Godzilla: King of the Monsters heißt der Streifen und es spielen neben Godzilla auch dessen Erzfeind King Ghidorah sowie Mothra und Rodan mit.

Als Vorbereitung für diese Klopperei auf der großen Kinoleinwand hat mir K2 ein besonderes Geschenk gemacht. Es handelt sich um eine Spardose, Sparbüchse mit Godzilla. Godzilla als Sparschwein? 

Noch ist alles ruhig ...

Noch ist alles ruhig …

Die rechteckige Büchse zeigt eine Wasserszene. Ein aufgewühltes Meer, ein Schiff und eine Art Gebirge oder Insel. Wird nun eine Geldmünze auf das Wasser gelegt und ein wenig angedrückt, kommt Godzilla zum Vorschein. Das Meer teilt sich und der Deckel hebt sich an. Godzilla schaut mit bösen Augen hervor und eine Pranke des Monsters zieht die Münze zu sich in die Tiefe. Dazu gibt es unterschiedliche Sounds, wie das Brüllen von Godzilla oder sogar Auszüge aus dem Score von Akira Ifukube von 1954.

... aber dann schlägt Godzilla zu.

… aber dann schlägt Godzilla zu.

Wir Godzilla-Fans wissen ja: Das charakteristische Brüllen Godzillas entstand nach unbefriedigenden Tonexperimenten mit verschiedenen Tierstimmen. Akira Ifukube schlug schließlich vor, für die Stimme ein Musikinstrument zu verwenden. Das Brüllen wurde mit einem Kontrabass erzeugt, über dessen Saiten ein mit Kiefernharz bestrichener Lederhandschuh der Länge nach gestrichen wurde.

Mir macht die Sache einen riesigen Spaß und ich hab ein Video davon gemacht. Die Spardose verkürzt die Wartezeit auf Godzilla.