Posts Tagged ‘Mad Men’

Großer Umzug von Microsoft Deutschland #OfficemitWindows

19. September 2016
Ein bisschen Bauhaus: Das neue MS-Gebäude in München an der Walter-Gropius-Straße .

Ein bisschen Bauhaus: Das neue MS-Gebäude in München an der Walter-Gropius-Straße .

Während die einen auf die Wiesn ziehen, ziehen die rund 1900 Mitarbeiter von Microsoft Deutschland heute in ein neues Gebäude um. Am vergangenen Freitag haben die Mircosoft-Mitarbeiter am Standort Unterschleißheim das Licht ausgemacht und am heutigen Montag am neuen Standort München-Schwabing das Licht angemacht. Mit Sack und Pack, Mann und Maus wird die neue Bleibe bezogen.
Auf Einladung von Microsoft durfte ich mir eine Woche zuvor, den neuen Gebäudekomplex in der Walter-Gropius-Straße 1 im Rahmen eines InstaWalks ansehen. Die Besichtigung der Baustelle zeigte, es gab noch viel zu tun, aber ich bin sehr zuversichtlich, dass im Großen und Ganzen alles fertig wird. Unter dem Hashtag #OfficemitWindows wird über den Umzug gewittert. Übrigens, sind es 2800 Fenster in dem neuen Gebäude und es gibt sogar eine Baustellenreporterin bei Microsoft, die alles kommunikativ betreut. Maren Michaelis unter dem Twitternamen @MarenM__ berichtet, schreibt, fotografiert und dreht Videos vom Umzug. Ich habe mit der sympathischen Baustellenreporterin gleich mal ein Interview im Strandkorb gemacht.

Neue Arbeitswelten bei Microsoft Deutschland
Aber es ist nicht nur ein neues Bürogebäude, was auf die Mircosoft-Mitarbeiter zukommt, es ist auch eine neue Arbeitsweise. Microsoft hat die Anwesenheitspflicht mit den Betriebsvereinbarungen zur Vertrauensarbeitszeit (seit 1998) und dem Vertrauensarbeitsort (2014) abgeschafft. Nach Vertrauensarbeitszeit und Vertrauensarbeitsplatz kommt nun eine neue Arbeitsumgebung auf die 1900 Angestellten des Konzerns zu. Es gibt keine festen Arbeitsplätze mehr. Der Mitarbeiter kommt am Morgen, setzt sich an irgendeinen Platz und abends verlässt er diesen wieder und räumt seinen Schreibtisch leer. Clean Desk-Policy lautet die Devise, schönes Wort Clean Desk-Policy.


Das Konzept des „Smart Workspace“ schafft in Schwabing eine Arbeitsumgebung mit modernster technischer Ausstattung die auf die neuen Formen der (Zusammen-) Arbeit und die Bedürfnisse der Mitarbeiter ausgerichtet ist. Für die 1.900 Mitarbeiter des Standortes wird es offene Arbeitsbereiche für unterschiedliche Schwerpunkttätigkeiten geben. Dazu zählen Arbeitsbereiche zur kollaborativen Projekt- und Teamarbeit, Meetingwelten für den formellen und informellen Austausch/Dialog,  Rückzugsbereiche für Tätigkeiten, die hohe individuelle Konzentration 
erfordern  sowie ein kleiner Anteil klassischer Arbeitsplätze für Alleinarbeit. 
Die Arbeitsbereiche habe nette Namen: Die vier Workspaces, die bedarfsorientiert möbliert sind und über unterschiedliche technische Ausstattungen verfügen, heißen: Think Space, Accomplish Space, Converse Space, Share & Discuss Space.

Microsoft Büros in den Farben des Logos 
Während des gesamten Bauprozesses kamen 25.000 Kubikmeter Beton und 4.100 Tonnen Stahl zum Einsatz. Ich habe mir die Büros angeschaut. Sie erinnern mich auf dem ersten Blick an eine moderne Version von Mad Men. Es gibt die vier Grundfarben Grün, Gelb, Rot und Blau – die dem MS-Logo nachempfunden wurden. Aber es sind keine kräftigen Farben, sondern gedämpfte Töne. Aus dem Bauch heraus, könnte ich mich mit den Farben Rot und Blau anfreunden. Die Arbeitseinheiten sind zusammengefasst, aber es ist gewünscht, dass sich die Teams vermischen und miteinander kommunizieren. Das finde ich ausgezeichnet. Freilich gibt es Ruhezonen, Kommunikationszonen, Konferenzzonen, Arbeitszonen. Es gibt Regionen, da soll nicht gequatscht, sondern abgearbeitet werden. So eine Art Malocher-Arbeitsplatz. Manche Schreibtische lassen sich in der Höhe verstellen, um die optimale Arbeitsumgebung zu ermöglichen.
Auf 26.000 Quadratmetern und über sieben Etagen wird das Gebäude optimal auf modernes und kollaboratives Arbeiten ausgerichtet sein. Ein leistungsstarkes WLAN ist in dem Gebäude vorhanden, aber die mitgebrachten Laptops (ich habe ein paar alte ThinkPads vom IBM und ein paar Asus gesehen) sowie die Microsoft Surface-Tabletts werden über LAN verbunden. Klassische Telefone gibt es nicht mehr. Es wird via Skype for Business telefoniert. Microsoft hatte vor Jahren ja Skype aufgekauft und voll in das MS-Universum integriert. Künftig kommen noch ein paar Tools wie ein Trello-Erstatz hinzu.
Natürlich ist am ersten Tag im neuen Gebäude noch nicht alles fertig. Aber das Tagesgeschäft kann beginnen.

Digital Eatery wie in Berlin jetzt auch in München 

Zur Stärkung gibt es eine Kantine mit Live-Cooking Konzept auf 836 Quadratmetern und für Besucher eine Digital Eatery. Das Konzept der Digital Eatery kenne ich aus Berlin. Dort betreibt Microsoft in zentrale Lage unter den Linden 17 eine Kaffeeshop mit Knabberzeugs. Zudem kann man MS-Produkte ausprobieren. Ich habe bei meinen Besuchen als PS4-Gamer die Xbox ausprobiert und zwei, drei Kaffee getrunken. In Berlin herrschte ein reger Besucherverkehr, das wird in München noch anders sein. Die MS-Zentrale liegt in Schwabing recht abseits, in der Nähe der neuen CSU-Zentrale und viel Publikumsverkehr wird zunächst nicht da sein. Aber Microsoft ist gerüstet.

Zum Auspowern gibt es einen 200 Quadratmeter großen Fitnessbereich, den ich allerdings nicht besichtigt habe. Begeistert war ich aber von den Dächern, die ich betreten habe. Insgesamt stehen elf Dachterrassen mit einer Fläche von insgesamt 1.759 Quadratmetern zum Arbeiten und Abschalten zur Verfügung. Die Begrünung wirkt als ökologische Ausgleichsfläche. 
Ich habe die Fläche gleich für ein Interview mit dem Architekturfotografen Paul Eis genutzt.

Wer die Zentrale betritt, wird vom Atrium begeistert sein. Wie Banner hängen von der Decke farbige Displays mit Botschaften, Börsenkurse, Uhrzeiten (freilich auch von Redmond). Das sieht sehr nett aus und bringt einen futuristischen Einstieg. Dann beginnen im ersten Stock die Büroabteile in den besagten vier Farben. Leider noch nicht fertig war bei meinem Besuch der VR-Raum, in dem Microsoft seine HoloLens präsentieren will. Darauf bin ich sehr, sehr neugierig. Und nachdem ich bei meinem Besuch einen Kaffeegutschein für die Digital Eatery geschenkt bekommen habe, werde ich auf jeden Fall mal wieder vorbeischauen, die MS-Leute von der Arbeit abhalten und die VR-Brille ausprobieren.

Buchtipp: Mad Men und die Mid-Century Ads von Jim Heimann, Steven Heller

26. Juli 2015

aufmacher

Die Serie Mad Men wurde mit zahlreichen Fernsehpreisen überhäuft. Obwohl ich nie Werber werden wollte, fasziniert mich die Atmosphäre dieser Serie und der dazugehörigen Branche. Ich habe die Serie um den fiktiven Werbetexter Don Draper genossen und bisher alle Teile auf DVD verschlungen. Mad Men bedeutet ja eigentlich Men of Madison Avenue, dem Zentrum der US-Werbeindustrie. Wie später die Meister des Universums an der Wallstreet waren hier Meister der Beeinflussung am Werk.
Die Serie war so detailreich und machte durch diese Details einfach Spaß. Wer sich die Zeit nimmt, wird feststellen, wie liebevoll an die ganze Sache herangegangen wurde. Es stimmt einfach alles: Musik, Tapeten, Autos, Einrichtung sogar die Frisuren und die Klamotten. Das Setdesign hat ganze Arbeit geleistet. In der Serie selbst geht es ums Geld verdienen, Frauen vernaschen, Fremdgehen, Alkohol trinken und Zigaretten rauchen. Die Serie zieht sich durch die spannende Zeit der sechziger Jahre und ist eine prima TV-Unterhaltung. Sie zeigt eine Zeitenwende – wie aus den konservativen 50ern die progressiven 60er wurden. Es ist schön, wie historische Momente mit der Fiction der Erzählstory verwoben werden, seien es die Mondlandung, die Ermordung von Dr. Martin Luther King, die Beatles oder die Beatniks in Greenich Village.

Beim Betrachten der Serie kam bei mir mehr und mehr das Interesse an der Werbung dieser Zeit auf. Schließlich nehmen Werbekampagnen und der Kampf um Werbeetats einen großen Raum in Mad Men ein und der Zuschauer wird an die Werbephilosophie der Zeit durch den Hauptprotagonisten Don Draper herangeführt. Wie tickt eigentlich so ein Werber? Und was macht eigentlich eine gute Werbung aus? Wie sah das Storytelling aus? Ich stellte mir immer die Frage: Wie war eigentlich die Werbung in dieser Zeit? Ich selbst bin durch die Werbung der siebziger und achtziger Jahre sozialisiert worden, durch Bärenmarke, Kinderschokolade, Klementine und Palomliv. Ich kenne Herrn Kaiser, den Käfer, vielleicht noch ein wenig das HB-Männchen und den Malboro-Mann. Gerade eben hat die Allianz die Werbespots meiner Jugend online gestellt – großartig. Doch wie funktionierte Werbung in den fünfziger und sechziger Jahren?


Von Kommunikationstheoretiker Marshall McLuhan stammt der Ausspruch „Werbung ist die Höhenmalerei des 20. Jahrhunderts.“ McLuhans Werk gilt als ein Grundstein der Medientheorie.
Ich entdeckte bei meiner Recherche den zweibändigen Bildband Mid-Century Ads von Jim Heimann und Steven Heller aus dem Taschen Verlag. Dieses zweibändige Werk versammelt Bestleistungen amerikanischer Printwerbung in der Epoche, als Markenfirmen und Agenturen bei ihren Kampagnen noch auf die eine „Big Idea“ setzten. In den goldenen Tagen der Konsumbegeisterung waren die Magazine voll mit cleveren Anzeigen, die von Hüfthaltern bis zu Waffen so ziemlich alles verkauften. Am meisten liebte ich die Autowerbung. Als Ausdruck von ungebremstem Optimismus zeichnen sie ein faszinierendes Bild jenes bunten Kapitalismus, der die Atmosphäre der 50er und 60er Jahre prägte, als die Beschäftigung mit dem Kalten Krieg durch die sorglose Mad Men-Ära mit ihrer Alkohol- und Zigarettenkultur abgelöst wurde. Das Buch enthält ein breites Spektrum der wichtigsten Werbekampagnen beider Dekaden, ausgewählt aus Tausenden von Bildern. Für diese Publikation Mid-Century Ads wurden die Motive digital überarbeitet, damit sie wieder so frisch und munter aussehen wie an dem Tag, als sie am Kiosk auslagen.

Marilyns letzter Fotograf Bert Stern ist tot

28. Juni 2013
Eines von 2571 Bildern von Bert Sterns Session mit Marilyn Monroe-

Eines von 2571 Bildern von Bert Sterns Session mit Marilyn Monroe-

Der US-Modefotograf Bert Stern ist im Alter von 83 Jahren in New York gestorben. Wer Mad Men gesehen hat, weiß in welcher Welt Bert Stern berühmt geworden ist. In die Geschichte der Fotografie geht er aber durch seine letzten Fotos von Marilyn Monroe ein. Er war der letzte Fotograf, der Marilyn Monroe vor die Linse bekommen hat. Drei Tage dauerte seine Fotosession mit der Sexikone im Bel Air Hotel von Los Angeles. Herausgekommen sind 2571 Fotos. Jahre später wurden diese gesamten Fotos in dem Buch the last sitting veröffentlicht. Ich habe mir das Buch Marilyn Monroe. The Complete Last Sitting aus dem Archiv geholt und stelle es vor. Ein großartiges Zeitdokument,  eine großartige Arbeit von Bert Stern und eine großartige Vorlage für Fotoseminare.