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Espresso für unterwegs: Espressomaschine Outin nano

11. Mai 2024

Ich geb es zu, ich mag Espresso. Ich bin jetzt nicht der Typ, der überall mit seinem Kaffeebecher herumläuft und den Extrakt der braunen Bohne schlürft, aber für einen guten Espresso bin ich jederzeit zu haben.

So ist es kein Wunder, dass ich nach dem Aufwachen sofort die Siebträger anwerfe und mir einen guten Espresso gönne. Das ist für mich Luxus und Leben. Jetzt bin ich aber oft auf Reisen zu mehrtägigen Seminaren und Vorträgen. Dort gibt es keinen Kaffee gleich nach dem Aufstehen oder Kaffee ist Plörre. Ich will ja in meinem Zimmer sitzen, mich vorberieten und eben einen Espresso trinken. Ich will nicht mit dem Pyjama in die Rezeption oder Küche der Unterkunft schleichen und einen Espresso erbetteln, der übrigens in der Regel überteuert ist. Scheinbar ist Espresso eines der teueres Getränke der Welt in deutschen Hotelbetrieben.

Also war guter Rat teuer. Meinem Kollegen Thomas, ein erfolgreicher Foodblogger, ergeht es ebenso. Wir diskutierten den Kauf einer mobilen Espresso-Maschine und kamen beide nach unserer Recherche auf die Modelle von Outin. Er kaufte die Outin nano im langweiligen Grün, ich wagte Farbe und nahm Fuchsia. Freilich ersetzt das Ding keine Siebträger, aber es verrichtet unterwegs seine Arbeit. Die Kaffeemaschine mit Selbstaufheizend in 3-4 Minuten und bringt einen Druck von 20 Bar. Ich kann den Akku per USB-C Aufladen, was kein Problem ist, denn Technik hab ich bei meinen Reisen immer dabei. Ein Aufladen im Auto geht auch, nutze ich aber eher selten, weil ich kaum Auto fahre. Ich bevorzuge die Bahn. Wasser habe ich durch eine Trinkflasche immer dabei.

Ich kann Kaffee aus Kapseln und auch Kaffeepulver verwenden. Ich bin absolut kein Freund dieser Alu-Kapseln, aber meine Experimente mit eigenen Kaffeepulver waren eine Sauerei. So biss ich in den sauren Apfel und kaufte mir bei Amazon die spezielle Amazon-Variante von Espresso. Es gehen auch die Kapseln von Illy, Lavazza, Kimbo, Cafe Royal, L’OR, Jacobs und Nespresso, aber da bin ich von der Auswahl überfordert und habe mir erst einen Probepack der Amazon-Eigenmarke gekauft, um herauszufinden, was mir eigentlich schmeckt.

Also wenn Wasser (ich nehme 50 ml) und Kapsel in der Maschine sind, drücke ich ein Knöpfchen und los gehts. Die Maschine erhitzt das Wasser und extrahiert den Espresso automatisch mit nur einem Tastendruck. Der Hersteller hat unten eine vergrößerte Kaffeetasse aus Plastik angebracht. So könnte die Maschine beim Zubereiten des Espressos einfach auf dem Tisch stehen und ich hätte meine Hände frei. Aber die Plastiktasse finde ich einfach stillos. Ich verwende statt der sinnvollen Kaffeetasse aus Plastik lieber eine meine Espressotasse. Hie muss ich die Maschine im entscheidenden Augenblick über die Tasse halten. Das bekomme ich hin. Also einen, zwei oder drei Tassen Espresso am Morgen und der Tag ist mein Freund.

Von Luigi Colani bleibt ein Spielzeugauto und ne Tasse

17. September 2019

Luigi Colani wird für viele Ideen in Erinnerung bleiben. Autos, Flugzeuge, Haushaltsgeräte. Die Design-Welt trauert um den 91jährigen Stardesigner. Persönlich habe ich ein paar Erinnerungen an Colani, der den Mund immer zu voll nahm. Ich besuchte 2005 die Ausstellung in Karlsruhe und erwarb den Katalog mit dem schichten Titel „Das Gesamtwerk“. Ich war damals ziemlich beeindruckt von diesem streitbaren Designer im weißen Pulli. Aus Anlass seines Todes holte ich den Katalog aus meinen Archiv hervor und blätterte darin. 

Colani bei mir zu Hause.

Colani bei mir zu Hause.

Obwohl ich ja ein Apple Fanboy durch und durch bin und das Design von Dieter Rams und Sir Jonathan Ive verehre, staunte ich nicht schlecht als Luigi Lutz Colani 1993 für Vobis Windows-Rechner designte. Die Linie hieß Highscreen und ein paar Freude hatten sich so eine Maschine gekauft. Sie sah irgendwie organisch aus, nicht so kalt und technisch wie andere Windows-Dosen ihrer Zeit. Es gab von Highscreen Desktop-Rechner und Laptops mit einem typischen Colani-Design. Irgendwo hab ich mal ein Zitat von ihm gelesen in der Art: „Die Welt ist rund.“ Ich weiß nicht, ob die Rechner gut waren, aber sie sahen zumindest ungewöhnlich aus. 

Ich lernte als Schüler erstmals den Begriff Biodesign gehört zu haben und mochte diese Art. Unser Kunstlehrer hatte uns mit dieser Gedankenwelt vertraut gemacht. Colanis Einfälle erinnerte mich immer wieder an den Schweizer Künstler H.G. Giger, den ich ebenso gerne mag.

Als Nikon-Fotograf schaute ich voller Begeisterung auf die Kollegen, die sich eine Canon im Colani-Design geleistet haben. Die T90 war der Vorläufer der heutigen EOS-Serie und sah bedeutend besser aus als meine Nikon. Rückblickend war Colani damit ein Wegbereiter der moderne Fotografie. 

Als Brillenträger bin ich ziemlich langweilig, was mein Brillendesign angeht. Ich trage seit Jahren, Jahrzehnten die Clubmaster von Ray-Ban. Ich hätte nur einmal eine Ausnahme gemacht, als ich die Wing Commander auf einem Flohmarkt anprobierte. Die Sonnenbrille von Colani war eine Aviator-Design-Brille aus den 80ern mit geschwungenen Metallrahmen. Die hätte mir gefallen. Aber meine Gattin zeigte bei so viel organischen Brillendesign die rote Karte und so blieb ich also bei Ray-Ban. Colani kam mir nicht auf die Nase. 

Tja und dann hatte ich ne Zeitlang eine Colani-Maus. Ich konnte mich eigentlich nicht an die Maus gewöhnen, denn sie lang etwas ungewöhnlich in der Hand. Leider hab ich sie weggeworfen – schade eigentlich. 

Während ich diese Zeilen so in mein iPad tippe, trinke ich einen Kaffee. Und schlagartig wird mir bewusst, dass ich meinen Espresso aus einer Colani-Tasse trinke. Die habe ich mir mal bei der Metro aufgrund ihres Designs gekauft und sie ist nahezu täglich im Einsatz. Vielleicht würdige ich so, diesen einzigartigen Designer. 

Als ich K1 vom Tode Colanis erzählte, ging mein Kind in den Keller und kramte in seiner Spielzeugauto-Kiste. Er zog einen Colani-Truck hervor, der extrem stromlinienförmig geformt war. So wird Colani in unserer Familie in Erinnerung bleiben. Auch irgendwie traurig, dass einer der berühmtesten deutschen Designer mit einem Spielzeugauto und einer Kaffeetasse bei uns in Erinnerung bleibt.