Posts Tagged ‘Hörgerät’

Werbeclips zum Fest: Mal lustig von Edeka, mal emotional von Apple

5. Dezember 2024

Es ist die Zeit der Weihnachtsclips und bin im Moment von zwei Werbefilmchen zu Weihnachten sehr angetan. Der eine Film ist von Edeka, der andere von Apple (wie könnte es bei mir anders sein). Viel Spaß beim Ansehen und langsam kommt bei mir eine Weihnachtsstimmung auf. Geschenke, hab ich übrigens alle schon zusammen.

Edeka ist bekannt für seine emotionalen Weihnachtskampagnen. Doch in diesem Jahr setzt der Lebensmittelhändler nicht auf Melancholie, sondern auf Leichtigkeit und Humor – genau das, wonach sich viele in diesen Zeiten sehnen. Unter dem Motto „Feiert Weihnachten, wie ihr wollt!“ überrascht Edeka mit einer etwas anderen Weihnachtskampagne, die Spaß und Lust auf Weihnachten macht. Prominente Unterstützung gibt es dabei von Schauspieler Marc Hosemann, unter anderem bekannt aus Serien wie „Die Discounter“ und „Last Exit Schinkenstraße“, der in seiner Rolle als Weihnachtsunterstützung einen EDEKA-Markt gehörig umkrempelt.

Mehr Emotionen gibt es bei Apple. Cupertino ist ja auf dem Gesundheitstripp und die neue Hörhilfe-Funktion bei den AirPods 2 steht im Mittelpunkt. Persönlich muss ich zugeben, dass diese Hörgerät for the rest of us, wirklich prima funktioniert. Im Spot sehen wir einen Familien­vater mit Hör­schaden, der durch die AirPods 2 wieder akustisch am Familienleben teilhaben kann. Ich musste schniefen.

Apple Keynote: AirPods als Hörgerät

10. September 2024

Die Apple Keynote brachte erwartungsgemäß neue Modelle von iPhone, Apple Watch und AirPods – schneller, stärker, weiter. Besonders faszinierte mich der Schwerpunkt auf Gesund­heits­features wie Hören und Schlafapnoe in den Präsentationen von Tim Cook und Mannschaft.

Nachdem in der Vergangenheit Sport und Fitness bei Apple im Vordergrund standen, war es nun das Thema Gesundheit. Wir werden alle älter. Im Grunde waren es Apple AirPods als Hörgerät. Meine Kinder haben es mir gleich empfohlen, ich tat es allerdings auch für Sie, weil das Hören bei Ihnen auch nicht so klappt, wenn aber auch anderen Gründen. Ich finde den Weg, den Apple hier beschreitet sehr interessant.

Mithilfe des Messwerts „Atemstörungen“ kommen Mitteilungen über Schlafapnoe auf die Apple Watch und geben Nutzermnoch mehr Möglichkeiten, ihre Gesundheit mit der Apple Watch im Blick zu behalten. Mitteilungen über Schlafapnoe werden voraussichtlich bald eine Marktzulassung von der Food and Drug Administration (FDA) und anderen Gesundheitsbehörden weltweit erhalten. Sie werden diesen Monat in über 150 Ländern und Regionen verfügbar sein, einschließlich den USA, der EU und Japan. Ich bin mir sicher, dass Atemaussetzer damit besser erkannt werden. Unbehandelt kann Schlafapnoe erhebliche Folgen für die Gesundheit haben, wie ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck, Typ 2 Diabetes und Herzprobleme. Das ist nicht zu unterschätzen.

Um fundierte Gespräche mit dem Arzt führen zu können, haben Nutzer die Möglichkeit, ein PDF zu exportieren. Es zeigt, wann eine Schlafapnoe aufgetreten sein könnte, sowie Daten zu Atemstörungen der vergangenen drei Monate und weitere Informationen. So geht Medizin im 21. Jahrhundert.

Neuartiges Hörgerät
Mit den AirPods Pro mit aktiver Reduktion lauter Geräusche, einem wissen­schaftlich anerkannten Hörtest und einer rezeptfreien Hörhilfe­funktion bietet Apple das weltweit erste umfassende Erlebnis für Hörgesundheit. Die erste softwarebasierte Hörhilfefunktion ihrer Art macht den Zugriff auf Hörhilfe für Nutzer einfacher als je zuvor, und das zu einem günstigen Preis. Das Hörgerät meiner Mutter kostet rund 1000 Euro, da sind die AirPods preiswerter und können auch noch Musik und Telefonate. Warten wir es ab.

Die Hörtest- und Hörhilfefunktionen werden voraussichtlich bald eine Marktzulassung von Gesundheitsbehörden weltweit erhalten und diesen Herbst in über 100 Ländern und Regionen verfügbar sein, darunter den USA, Deutschland und Japan. Damit greift Apple die Industrie der Hörakkustiker an, die bislang sehr teuere Geräte anbieten. Eine neue Generation, die es gewohnt ist, die weißen Stöpsel im Ohr zu tragen, greift vielleicht dann lieber zu den gewohnten AirPods.
Jetzt werde ich als nächstes meinen Arzt fragen, ob er mir die neue Watch und die AirPods auf Rezept verschreiben wird.

Vorsatz für 2024: Ich gönne den Ohren mehr Ruhe

10. Januar 2024

Habt ihr Vorsätze für das neue Jahr? Gesünder essen, mehr Sport, mehr lesen? Meine Frau sagte lakonisch über das neue Jahr: Einfach überleben – das ist ein guter Vorsatz. Ich hab mir etwas anderes vorgenommen. Ich will mein Gehör schärfen und meinen Ohren mehr Ruhe gönnen.

Und wieder kommt meine Frau wieder ins Spiel, die meint, ich müsste besser hören. Vielleicht verstehe ich nicht alles, was sie sagt, aber ich höre sie eigentlich sehr gut. Das meine ich aber nicht mit meinem Vorsatz, den Ohren mehr Ruhe zu gönnen.
Der Hörsinn ist der erste und auch der letzte Sinn, mit dem Menschen ihre Umwelt wahrnehmen können. Er funktioniert im Normalfall bereits vor der Geburt. Das Gehör ist immer auf Empfang, rund um die Uhr ein ganzes Leben lang.

Was ich nicht wusste: „Ohren schlafen nie. Auch wenn man in tiefen Träumen liegt und es nicht merkt, nehmen sie weiter Geräusche auf“, erklärt Eberhard Schmidt, Präsident der Bundesinnung der Hörakustiker (biha). In der Evolutionsgeschichte des Menschen war es einst überlebenswichtig, jeden Laut sofort zu hören und als mögliche Gefahr einordnen zu können. Heutzutage kann dieser Dauereinsatz der Ohren durch die große Reizüberflutung in der modernen, multimedialen und mitunter auch sehr lauten Welt jedoch den Stresspegel erhöhen.

Mein verstorbener Vater hatte ein Hörgerät und ich in den nächsten Wochen werde ich mit meiner Mutter zu meinem HNO-Arzt gehen, mit dem ich hervorragende Erfahrungen gemacht habe. Ich war selbst dort mehrmals bei Ohrenuntersuchungen und ich höre gut, egal was meine Frau sagt. Und dennoch möchte ich mehr auf meine Ohren achten. Wenn es vollkommen intakt ist, ermöglicht es jungen Menschen, Töne im Frequenz-Bereich von 20 Hertz bis etwa 20.000 Hertz zu hören – vom tiefen Donnergrollen bis zum hohen Grillenzirpen.

Mit beiden Ohren kann man darüber hinaus von Natur aus stereohören und dadurch zuordnen, aus welcher Richtung ein Laut ertönt. Das führt dazu, dass das Gehör im Alltag fortlaufend eine Vielzahl von Informationen und Reizen aufnimmt und sie zur Verarbeitung ans Gehirn weiterleitet.

Ich bin nicht so der Disco-Typ und wenn ich auf (Rock-)Konzerte gehe, dann trage ich immer einen Gehörschutz. Und nun mein Vorsatz: Wenn ich meinem Gehör regelmäßig Ruhepausen gönne, einfach zwischendurch die Stille genieße oder mal aufs Musikhören und Telefonieren per Kopfhörer verzichte, schont das gleichzeitig auch meine Nerven.

Anders als Augen lassen sich Ohren aber nicht einfach schließen. Sie arbeiten unaufhörlich weiter. Lärm bedeutet immer besonderen Stress fürs Gehör und kann es sogar irreparabel schädigen.

Ich habe ein wenig recherchiert: Die Bedeutung von Ruhepausen für das menschliche Ohr erstreckt sich über verschiedene Aspekte, die maßgeblich zur auditiven Gesundheit und dem Wohlbefinden beitragen. Das auditive System des Menschen ist anfällig für Ermüdung und Belastung, insbesondere durch exzessive oder langanhaltende Schalleinwirkung. Ruhepausen spielen in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle, um die Regeneration des auditiven Systems zu ermöglichen und potenzielle Schäden zu minimieren.

Während der Wahrnehmung von Schallreizen erfolgt im Innenohr eine komplexe Umwandlung von Schallwellen in elektrische Signale, die vom Gehirn interpretiert werden. Kontinuierliche Schallbelastung, sei es durch laute Umgebungsgeräusche oder das Tragen von Kopfhörern, kann zu einer Überlastung der Haarzellen im Innenohr führen. Ruhepausen dienen dazu, diesen Zellen die Möglichkeit zur Erholung zu bieten und somit einer dauerhaften Schädigung vorzubeugen.

Darüber hinaus tragen Ruhepausen dazu bei, die Wahrnehmung von auditiven Reizen zu sensibilisieren. Bei anhaltender akustischer Stimulation kann es zu einer Ermüdung der Hörnerven und einer verminderten Fähigkeit zur Unterscheidung von Klangnuancen kommen. Durch regelmäßige Ruhepausen wird die Empfindlichkeit des Gehörsystems aufrechterhalten und eine adäquate Reaktion auf unterschiedliche Schallquellen ermöglicht.

Die Bedeutung von Ruhepausen für das menschliche Ohr wird auch im Kontext der Prävention von Hörschäden deutlich. Kontinuierliche Exposition gegenüber lauten Geräuschen ohne ausreichende Erholungsphasen kann langfristig zu auditiven Beeinträchtigungen führen. Ruhepausen fungieren somit als präventive Maßnahme, um die Integrität des Gehörsystems zu bewahren und das Risiko von dauerhaften Hörschäden zu reduzieren.

So fühle ich mich im Alter – Alterssimulation

3. Februar 2013

Jeden Tag werde ich älter – klar, das ist eine Binsenweisheit. Aber wie fühle ich mich, wenn ich alt bin? Diese Frage stelle ich mir oft. Ich meine dabei nicht die Altersvorsorge oder Rente, sondern meine Mobilität. Auf der Messe Berufsbildung in Nürnberg entdeckte ich eine interessante Simulation. Dort gab es bei einem Pflegedienst Alterssimulationsanzüge zum Ausprobieren. Die Anzüge simulieren den Alltag im Alter. Das interessierte mich.
Die Alterssimulationsanzüge, AgeSuits oder Altersanzüge dienen dazu, jüngeren Personen die Erlebniswelt älterer Personen nahe zu bringen. Wer einen Anzug anzieht, taucht in die Welt des Alters ein und merkt die Auswirkungen auf Sehen, Hören, Tastsinn, Beweglichkeit und Kraft. Ich beobachtete Jugendliche, die völlig überrascht waren und ihre Oma auf einmal besser verstehen. Das wollte ich auch einmal probieren.
Ein gedämpfter Kopfhörer sorgte dafür, dass meine Hörleistung deutlich reduziert wurde. Ich nahm Geräusche deutlich schwächer war. So muss sich mein Vater fühlen, wenn er das Hörgerät nicht einschaltet. Ebenso schränkt eine Brille, ähnlich wie eine Skibrille, mein Sehvermögen ein. Jetzt bin ich sowieso mit starken Brillengläsern gestraft, aber die Simulationsbrille schränkte mein Blickfeld noch stärker ein. Kein Problem, dachte ich mir, dann bewege ich den Kopf eben schneller und erfasse so die Situation. Aber denkste: Der Anzug simulierte eine verminderte Bewegung im Hals-/Kopf-Bereich und im Schulterbereich. Als ich den Anzug ausprobierte, war ich geschockt. Ich lief gebückt, noch mehr als jetzt. Meine Bewegungsfreiheit war völlig eingeschränkt. An meinen Beinen hingen Gewichte, die einen schnellen Schritt unmöglich machten. In meiner Mobilität und meinem Wahrnehmungsvermögen war ich damit komplett eingeschränkt. Ich probiere einen Rollator aus und schob meinen Gehwagen langsam und schwerfällig vor mich hin. Ich weiß nicht, ob es wirklich der Simulation des Alters entspricht, aber das Erlebnis war eindrucksvoll.
Ich empfehle diese Simulation allen, die sich mit der Pflege von älteren Leuten befassen, sei es Altenpflege oder einfach Menschen, die ihre Eltern zu hause pflegen. Diese Alterssimulationsanzüge schaffen Verständnis für die Situation im Alter, die ich zwar theoretisch weiß. Die praktische Erfahrung übertrifft dieses theoretische Wissen um einiges. Unsere Gesellschaft wird immer älter und wir müssen uns darauf einstellen.

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