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Tipps für den Straßenkarneval und Fasching

15. Februar 2017

Meine Frau sagt, ich sei eine Spaßbremse. Irgendwie hat sie recht, vor allem wenn es um das Thema Karneval, Fasching usw. geht. Vielleicht liegt es an meiner Zeit in Bonn, als ich an vielen Sitzungen beruflich teilnehmen musste und erkannte: Vieles davon hat nichts mit Humor zu tun.
Es gibt ja den offiziellen Karneval und den Straßenkarnval: Ich glaube, der Rhythmus dort geht so: Feiern, Kneipe rein, Feiern, Kneipe raus, Feiern, Verbrüderung, Feiern und so weiter. Meine Kunden in Köln brauche ich zu Karneval gar nicht kontaktieren, da kommt nichts sinnvolles heraus. Mein Lieblingsausstatter für Karneval und Fasching mit Masken und Schminke ist natürlich Maskwold in Berlin. Ich habe über den Laden schon sehr oft geschrieben und auch besucht. Ich kann Maskwold persönlich ausdrücklich empfehlen. Und die Narren von Maskworld haben ein paar sinnvolle Empfehlungen für den Straßenkarneval zusammengestellt, die ich gerne teilen möchte.

1. Bitte warm anziehen!

Zieh dich warm an. Dass hat meine Mama immer zu mir gesagt und das gilt natürlich beim Karneval auch. Um einer Erkältung nach dem Feiern vorzubeugen, sollte der Narr beim Straßenkarneval warm angezogen sein. Tierkostüme eignen sich hervorragend für den Straßenkarneval, denn als Bär, Wolf oder Affe hat man bekanntlich ein dickes Fell. Meine Frau ist mal als Hahn gegangen und ich hab ihr ein paar Federn ausgerissen.

Warm verpackt. Foto: maskworld.com

Warm verpackt. Foto: maskworld.com

Viele Kostüme, z.B. Clownskostüme, sind weit genug geschnitten, um darunter wärmende Kleidung zu tragen. Alternativ kann das Kostüm auch eine Nummer größer gekauft werden, dann kann ein warmer Pulli oder gar die Winterjacke drunter gezogen werden. Ich gehe dieses Jahr wieder in meiner Captain Kirk-Kostümierung, die ist warm genug.
Auch sexy Kostüme sind durchaus bei kalten Temperaturen tragbar: Zusätzliche Thermoleggings und Legwarmer helfen gegen kalte Beine. Warme Kostüme und Accessoires für den Straßenkarneval sind also das A und O, um die fünfte Jahreszeit erkältungsfrei zu überstehen.
Noch ein zusätzlicher Tipp: Viele Kostüme werden am Rücken verschlossen. Wenn man also mal schnell für kleine Karnevalisten muss, sollten man daran denken, dass man beim Aus- und Ankleiden ggf. Hilfe von einem Freund benötigt. Und wenn es schnell gehen soll, kann sich Mann auch vorher kreativ am Kostüm betätigen und einen “Hosenschlitz” ins Kostüm einbauen.
2. Gemeinsam ist besser als einsam!

Wer zu zweit oder als Gruppe auf den Straßenkarneval gehen möchte, wird mit Paar- und Gruppenkostümen zum Blickfang jedes Karnevalsumzugs. Ganz gleich ob als Familie Feuerstein, Ärztepaar oder als Stormtrooper Gruppe – ein gemeinsamer Auftritt kommt nicht nur cool rüber, sondern hilft auch, die Begleiter im Getümmel wiederzufinden. Mal sehen, ob ich mich mit meiner Frau auf ein gemeinsames Kostüm einigen kann. Wie sieht eigentlich das Kostüm einer Spaßbremse aus?

Flotte Biene - auch im Karneval. Foto: maskworld.com

Flotte Biene – auch im Karneval. Foto: maskworld.com

3. Gut behütet!

Gut gegen Kälte und zudem schicke Accessoires für den Kopf sind Hüte, Mützen und Perücken aller Art. Das kann eine kuschelige Fellmütze, ein Cowboyhut oder eine bunte Clownsperücke sein. Auf jeden Fall ist man im Handumdrehen verkleidet und benötigt nicht gleich ein ganzes Kostüm. Diese Accessoires sind somit auch perfekt für Verkleidungsmuffel geeignet. Feuerwehr- und Astronautenhelme schützen auch zugleich das närrische Haupt vor Schokoladentafeln und Pralinenschachteln, die von den Umzugswagen geworfen werden. Im Winter trage ich sehr viel Harris Tweed. Und ich habe auch gerne eine Deerstalker-Mütze auf, die viele Leute an Sherlock Holmes erinnert. Freunde, das ist keine Verkleidung und ich will nicht immer als Mr. Holmes angesprochen werden. Meine Antwort ist dann auch immer: Und Sie sind mein Dr. Watson. Aber als Hutträger kann ich den Tipp von Maskworld bestätigen: Mit Hut lebt und feiert es sich besser.

Ich schau immer so aus und nein, es ist keine Verkleidung. Ich liebe den Deerstalker.

Ich schau immer so aus und nein, es ist keine Verkleidung. Ich liebe den Deerstalker.

4. An Stauraum denken!

Ohne Moos nix los – das gilt auch für die meisten Karnevalspartys. Wohin aber mit Portemonnaie und Telefon, wenn das Kostüm keine Taschen hat? Kein Problem, bei maskworld.com gibt es eine große Auswahl an bunten und lustigen Handtaschen, passend zum Kostüm. Und wenn man Kamelle sammelt, kann ein wenig zusätzlicher Stauraum auch nicht schaden. Apropos Hand: Wer oft an Frostfingern leidet, der sollte sich zu seiner Verkleidung passende Handschuhe und Armstulpen besorgen.

Für mich persönlich ein Favorit. Foto: maskworld.com

Für mich persönlich ein Favorit. Foto: maskworld.com

5. Wasserfeste Schminke

Ob Regen, Bier-Dusche oder eine Menge nasser Schmatzer: Die liebevoll aufgetragene Schminke ist auf dem Straßenkarneval einer echten Belastungsprobe ausgesetzt. Deshalb sollte man wasserlösliche Schminke unbedingt mit einem Fixierspray festigen. Wer Karnevalsschminke auf Fettbasis verwendet, der sollte Transparentpuder nicht vergessen. So hält das Make-up länger und das Transparentpuder schützt davor, dass das Make-up verschmiert.

Noch einmal Zeit für Tweed

3. März 2016
Absolut empfehlenswertes Buch über Tweed.

Absolut empfehlenswertes Buch über Tweed.

Der Winter ist trotz meterologischen Frühlingsanfang zurück. Und daher noch mal die warme Klamotte ausgepackt. Ich liebe dabei meinen Harris Tweed. Diese besondere Art von Stoff trage ich gerne. Eigentlich müsste ich als Bayer eher Lodenstoff tragen, aber mir gefällt Tweed einfach besser. Ich finde die Farben angenehmer und der schwere Stoff hält bei kalten Temperaturen warm. Vielleicht liegt es an meiner Vorliebe zu den äußeren Hebriden, von denen der Harris Tweed stammt – Scottland forever.
Ich habe mir bei meinen Herrenausstatter Felbinger in Immenstadt ein Tweed-Jacket maßschneidern lassen. Es passt wunderbar und es angenehm zu tragen. Klare Empfehlung an den Schneidermeister Felbinger. Über die Anprobe habe ich ja ausführlich hier gebloggt. Nach fünf Wochen kam das Tweed-Jacket bei mir an.

Als ideale Ergänzung zum Stoff habe ich mir ein wenig Literatur zum Thema Tweed angeschaut. Entschieden habe ich mich für das Buch Harris Tweed: From Land to Street.

Das Vorwort dieses englischen Buches schrieb Patrick Grant und ich musste beim Lesen herzhaft lachen. Als elfjähriger Bub musste er Tweed tragen und es regnete aus Eimer (klar britische Insel). Auf Druck seiner Mitmenschen musste er auf das Oberdeck des Schulbusses gehen, weil der mit Wasser vollgesogene Tweed extrem roch. Also ein netter Einstieg für das Buch. Im Grunde geht es um die Produktion des Tweed. Die Kapitel sind mit Wool, Mill, Waevers, Land and Livelihood usw. überschrieben und zeigen den genauen Produktionsprozess von Tweed. Neben erläuternden Texten sind es vor allem die Bilder, die dieses Buch ausmacht. Sie zeigen die atemberaubende Landschaft der äußerem Hebriden. Sie zeigen die Menschen, die diese schwere Arbeit machen. Die Weber, die Maschinen, der Schweiß bis zum fertigen Stoff. Tweed hat seinen Preis und wer dieses Buch durchblättert, der weiß warum diese Art von Handarbeit wertvoll ist.

Nachdem es jetzt wieder kalt geworden ist, trage ich mein Maßjacket und meine Jacke von Walker and Hawkes . Als Ergänzung habe ich meine Deerstalker-Mütze aufgezogen und sehe ein wenig aus wie Sherlock Holmes. Irgenwann lasse ich mir noch einen Havelock oder Inverness-Mantel schneidern, dann ist alles perfekt.

Harris Tweed-Jacket – handgewebter Stoff aus reiner Schurwolle

22. April 2015
Harris Tweed-Jacket in Immenstadt beim Herrenausstatter Felbinger.

Harris Tweed-Jacket in Immenstadt beim Herrenausstatter Felbinger.

Wer englische Mode in hoher Qualität liebt, der kommt um Harris Tweed nicht vorbei. Tweed gibt es eine Vielzahl, aber für mich persönlich ist Harris Tweed einmalig und trage ihn gerne. In Immenstadt besuchte ich den Herrenausstatter Klaus Felbinger. Seit über 60 Jahren gibt es in Immenstadt im Allgäu den Herrenausstatter Felbinger und Kunden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz lassen sich dort von Familie Felbinger einkleiden. Als ich in Immenstadt ein Seminar geben durfte, schaute ich in dem renommierten Geschäft vorbei.

Hier wird noch Wert auf echte Handarbeit gelegt.

Hier wird noch Wert auf echte Handarbeit gelegt.

Harris Tweed kommt aus Schottland von den äußeren Hebriden, eine Inselkette im Atlantischen Ozean an der Westküste von Schottland. Die gesamte Inselkette ist 208 Kilometer lang und es herrscht dort ein raues Klima. Ein wichtiger Industriezweig der Inselkette ist die Herstellung von Harris Tweed. Ich ließ mir vom Herrenausstatter Felbinger ein Jacket anfertigen aus diesem hochwertigen handgewebten Stoff aus reiner Schurwolle. Der klassische Webstuhl hat eine Breite von 1,5 Meter, die Webstühle des Harris Tweeds hatten früher nur 75 Zentimeter. Heute haben die Harris Tweed-Webstühle den Industriestandard und so können Stoffe für Jackets mit größerem Tuch gewebt werden. Die Wolle kommt aus den äußeren Hebriden und daher ist die Wolle etwas schwerer als andere Schurwolle. Die Farben halten sich an die Natur der rauhen Gegend. Der Harris Tweed ist ein Spiegel der Wälder, der Gräser, des Wassers der Hebriden. Das macht den Reiz für mich aus und ich entschied mich für ein grünes Fischgrätmuster.

Klaus Felbinger hat als besonderes Zuckerl. Er hat Zugang zu dem leichteren Tweed. Sein Stoff hat 390 Gramm anstatt bisher 500 Gramm. Dadurch werden die Jackets leichter und auch für etwas wärmere Gegenden tragbarer. Jedes Kleidungsstück aus Harris Tweed ist übrigens mit einem Echtheitsetikett ausgezeichnet, das das Markenzeichen des Harris Tweed, den Orb, einen Reichsapfel, und eine durchlaufende Nummer trägt.

Jedes Kleidungsstück aus Harris Tweed ist übrigens mit einem Echtheitsetikett ausgezeichnet, das das Markenzeichen des Harris Tweed, den Orb, einen Reichsapfel, und eine durchlaufende Nummer trägt.

Jedes Kleidungsstück aus Harris Tweed ist übrigens mit einem Echtheitsetikett ausgezeichnet, das das Markenzeichen des Harris Tweed, den Orb, einen Reichsapfel, und eine durchlaufende Nummer trägt.

Ich bin gespannt auf mein Jacket aus Harris Tweed. In ein paar Wochen habe ich es in den Händen und werde darüber berichten.
Der Herrenausstatter Felbinger ist ein Familienbetrieb seit der ersten Stunde. Firmengründer Eduard Felbinger lernte das Schneiderhandwerk und 1947 eröffnete er in einem Wohnzimmer in der Rothenfelsstrasse in Immenstadt/Allgäu eine Herrenschneiderei. Schnell war er ein Geheimtip für die Allgäuer, die anspruchsvolle Kleidung schätzen. 1957 war die Geburtsstunde des Herrenausstattergeschäfts „felbinger“ am heutigen Standort in der Bahnhofstrasse, welches 1981 umgebaut und erweitert wurde.

Der Firmensitz in Immenstadt.

Der Firmensitz in Immenstadt.

Eduard Felbinger übergab die Firma an seinen Sohn Heinz Felbinger, der ebenfalls das klassische Schneiderhandwerk erlernt hatte und bei Max Dietl in München Qualitätsbewusstsein und die Wünsche einer hochkarätigen Großstadtklientel vermittelt bekam. Das bestimmte bis heute seine Geschäftslinie. Inzwischen ist die dritte Generation mit in der Geschäftsleitung: Klaus Felbinger, Diplom-Betriebswirt, hat das fachliche Know-How bei Brioni, Italiens Nr. 1 der handverarbeitenden Herrenbekleidung erworben. 1992 wurd in Oberstaufen in der Schloßstrasse ein Aigner-Shop eröffnet. Das 50-jährige Firmenjubiläum wurde 1997 gefeiert. Wenn ich wieder im Allgäu bin, dann schaue ich auf jeden Fall wieder vorbei – natürlich bekleidet mit meinem Harris Tweed-Jacket.

Klaus Felbinger und ich im Gespräch.

Klaus Felbinger und ich im Gespräch.