Posts Tagged ‘Geldbeutel’

Ein- und Zwei-Cent Münzen belasten nur

25. Juli 2023

Ich habe Bargeld in der Tasche, aber wenn es irgend möglich ist, dann bezahle ich elektronisch per Karte oder Uhr. ES gibt in Deutschland noch genügend Unternehmen, da muss ich als Kunde Bargeld auf den Tisch legen. So ist das eben. Aber was ich wirklich nicht mag, sind die Münzen 1 Cent und 2 Cent. Sie werden abends in eine Godzilla-Spardose geworfen, weil die meinen kleinen Geldbeutel nur unnötig aufblähen. Höre ich da einen verfrühten Ruf aus dem Sommerloch? Es gibt einen erneuten Ruf aus der Politik nach Abschaffung von Ein- und Zwei-Cent-Münzen.

... aber dann schlägt Godzilla zu.
… aber dann schlägt Godzilla zu.

Jetzt hatte sich der Haushaltsexperte der Unions-Bundestagsfraktion, Andreas Mattfeldt (CDU), zu Wort gemeldet, dass er sich die Abschaffung durchaus vorstellen könnte.
Was ich nicht wusste: Das Kleinstgeld gilt in manchen Staaten als weitgehend überflüssig. In Belgien oder den Niederlanden etwa wird an der Kasse auf fünf Cent auf- oder abgerundet. Die kleineren Münzen sind weiterhin gültig, aber kaum noch im Umlauf.

Und die Herstellung der Ein- und Zwei-Cent-München ist teuerer als ihr eigentlicher Nennwert, so das Bundesfinanzministerium. Die EU-Kommission untersuche derzeit die Folgen einer tatsächlichen Abschaffung. Und man diskutiert den digitalen Euro als Zahlungsmittel. Ein Schelm, wer Böses sich dabei denkt.

Nun, entweder runde ich beim Bezahlen auf oder ich werfe die Münzen abends in mein Sparschwein. Alle paar Monate werden die Münzen dann beim Geldinstitut eingezahlt. Noch muss ich dafür keine Gebühren zahlen, aber ich sehe sie schon am Himmel der Wegelagerer.

Als Kind hat meine Familie eine große grüne Glasfalsche mit Bastboden aus Italien hinter der Tür gehabt. Die Flasche war gefüllt mit billigen Fusel, den meine Eltern im Campingurlaub tranken – oder vielleicht auch weggossen. Die Flasche fuhr von Italien nach Hause und stand fortan hinter der Wohnungstür. Meine Eltern leerten Pfennige in diese Flasche bis sie fast voll war. Wir hatten ein wahres Kupfervemögen. Irgendwann eines Nachts hielt die Flasche den Druck des Geldes nicht mehr stand und zerbarst. Meine Mutter trennte Scherben vom Geld. Geld zum Geldinstitut und Scherben in den Container, den es damals schon gab. Von wegen Scherben bringen Glück.

Bußgelder für Verkehrsverstöße überwachen

2. Februar 2009

Erinnern sei an die denkwürdige Aussage des ehemaligen Ministerpräsidenten Günther Beckstein zum Thema Autofahren und Biertrinken: „Wenn man die zwei Maß in sechs, sieben Stunden auf dem Oktoberfest trinkt, ist es noch möglich. Natürlich nicht, wenn man die zwei Maß in zwei Stunden trinkt.“ Naja Günther, das war wohl nix. Hauptsache Luft wackelt, wann der Mund aufgeht.

Seit Sonntag würde der Law-and-Ordner-Mann kräftig zahlen. Es gilt ein neuer Bußgeld-Katalog. Drogen oder Alkohol am Steuer kosten jetzt beim ersten Vergehen 500 statt bisher 250 Euro.

Die genauen Änderungen hat das Bundesverkehrsministerium hier aufgelistet. Fast alle Strafen wurden verdoppelt und es wird teuer, wenn man erwischt wird. Und genau das ist das Problem. Was nutzen diese Strafen, wenn sie nicht überwacht werden. Bei uns vor der Haustüre ist eine Tempo 30-Zone, doch nur die wenigsten richten sich danach. Dabei sind es nicht irgendwelche Ortsfremden, die in der Regel nach einer Straße suchen und deshalb langsam fahren. Nein, es sind Einheimische, die mal schnell zur S-Bahn müssen, zur Arbeit fahren oder eine Abkürzung nehmen. Jede Sekunde zählt.

Wenn ich morgens meine Kindern zu Fuß zur Schule gehe, dann gibt es mindestens ein, zwei Irre aus dem Hinterland, die die Straße entlang rasen. Sie fahren mindestens 50 Stundenkilometer und haben kein Unrechtsbewusstsein. Ich habe wirklich Angst, dass etwas passiert. Wenn ein Kind angefahren wird, dann nutzen auch höhere Strafen nichts, sondern ein Bewussteinseinswandel muss einsetzen.

Es heißt immer: Die Leute bekommt man über den Geldbeutel und vielleicht nutzen ja die höheren Bußgelder etwas. Nur überwacht müssen sie eben werden.