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Peter Ramsauer – der Mann spricht deutsh

30. Dezember 2010

Man spricht deutsh – dieser Polt-Film von 1988 kam mir in den Sinn als ich von der jüngsten Aktion unseres Bundesverkehrsministers Peter Ramsauer hörte. Anstatt um sich um die massiven Probleme der Deutschen Bahn zu kümmern, die bundesdeutschen Straßen auszubessern, Maut einzutreiben oder Straßen einzuweihen kümmert sich der einst schönste Mann des Deutschen Bundestages um die deutsche Sprache. Das ist lobenswert, bedient aber wieder mal nur eine gewisse Wählerklientel. Ramsauer will durchsetzen, dass in seinem Ministerium und bei der Bahn die deutschen statt den englischen Ausdrücken verwendet werden, also Fahrschein statt Ticket oder Klappcomputer statt Laptop.

Damit greif er eine Initiative des SPD-Bundestagspräsidenten Wolfgang „Zottel“ Thierse auf, der den Verfall der deutschen Sprache bereits im November 2005 beklagte. Grundsätzlich haben Thierse und sein Anhänger Ramsauer recht: Wir müssen uns um den Erhalt unserer Sprache kümmern. Das hat nichts mit Deutschtümelei zu tun.

Jetzt kommt sicher einer auf die Idee, auch andere Wörter zu streichen: Durch die Napoleonische Zeit haben wir in Bayern viele Wörter der Franzosen, für die es schöne deutsche Wörter gibt: So legt sich Peter Ramsauer aufs Canapé statt aufs Sofa, öffnet sein Portemonnaie statt seinen Geldbeutel oder läuft auf dem Trottoir statt auf dem Gehweg. Leute, ich kann das ganze Gerede nicht mehr hören. Ich bin nicht Politikmüde – gewiss nicht, aber ich bin Politkermüde.

Gleichzeitig müssen wir in einer globalisierten Welt – und das haben uns diese Politiker auch eingebrockt – auch globalisiert denken. Dies ist derzeit nun mal Englisch. Zwar spricht unser Außenminister kein Englisch, aber mein Sohn wird in der dritten Klasse laut Lehrplan gezwungen Englisch zu lernen. Dabei sollte der kleine Mann vielmehr den Umgang mit seiner Heimatsprache lernen.

Für viele bei uns auf dem Land ist Deutsch die erste Fremdsprache nach ihrem Dialekt.

Interessant wird es, ob Ramsauer wirklich statt SMS jetzt Kurznachrichtendienst oder für den CD-Player nun Kompaktschallplattenspieler sagt. Wie wäre es mit Lichtabtaster statt Scanner und wie wäre es, wenn man einfach mal seine Aufgaben als Politiker macht und nicht so einen Quatsch verzapft?

 

Löcher machen und verschwinden

3. September 2008

Bei uns in der Straße hat die Telekom große Löcher in den Boden des Gehwegs gerissen und dann diese Baustelle mit Gitter abgesperrt, damit keiner hinfällt. Seitdem kann man mit dem Kinderwagen den Gehweg nicht mehr passieren. Man muss auf die stark befahrene Straße ausweichen. Wahrscheinlich kommen neue Kabel in die Erde für Fernsehen oder DSL. Das Komische ist nur, die Löcher wurden vor knapp zwei Wochen gebuddelt und seitdem wird die Straße zum Hindernisparcours für Fußgänger. Und: Natürlich ist bis dahin an den Löchern nichts geschehen. Kein Telekomiker der irgendwas arbeitet. Einfach Loch gegraben, Gitter aufgestellt und für eine Woche verschwunden. In wiederum zwei Wochen ist Schulanfang und ich hoffe, dass die Löcher bis dahin verschwunden sind. Die ABC-Schützen müssen die Straße entlang zur Schule gehen. Hier besteht massive Gefahr für die Schulkinder, denn die Autos fahren recht flott die Straße entlang. Wenn bis in einer Woche nix passiert ist, frage ich bei uns auf der Gemeinde nach.