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Dracula im Film (34): Renfield (2023)

12. Juni 2023

Selten hat mich ein Dracula-Film so hin und her gerissen, wie Renfield, die Horror-Splatter-Komödie um den Diener unseren Lieblingsgrafen. Die Idee der Abhängigkeit ist eine gute Idee und viele kleinen Anspielungen in dem Film habe ich in meinem Lieblingskino Scala Fürstenfeldbruck absolut genossen.

Ich muss zugeben, dass ich absolut kein Fan von Nicolas Cage bin. Es gibt kaum Filme, die ich mit ihm mag. Und jetzt spielt Cage den Grafen sehr theatralisch, arrogant und ich gebe ungern zu: Er hat mir als aufbrausender Dracula gefallen.

Der Film beginnt mit den Schwarzweißaufnahmen im Stile von Tod Browing und eine Verbeugung von dem großen Bela Lugosi. Nikolas Cage in der Rolle Dracula spielt die Schlüsselszenen des 1930 Draculas gekonnt und sie machen viel Lust auf mehr. „Ich trinke niemals Wein“ kommt einfach gut. Und auch die Beleuchtung der Augenpartie macht einfach Spaß. Cage hat seine Vorbilder Bela Lugosi (Dracula), Frank Langella (Dracula) und Gary Oldman (Bram Stoker’s Dracula) gut studiert – an Max Schreck und Klaus Kinski wäre er gescheitert und Christopher Lee hat er gleich übersprungen.

Als einziger habe ich im Kino gelacht als ich den Fußabstreifer mit Willkommen und Tritt ein gesehen habe, der Dracula den Zutritt zum kritischen Apartment Renfield gewährt. Dracula darf ja nur eine Wohnung betreten, wenn er eingeladen wird. Ich fans gut, die restlichen Zuschauer im Kino haben den Hinweis wohl nicht verstanden.

Und es sind weitere Details wie der Abspann mit dem Titel Renfield in Stil und Farben des 1930 Kino-Plakats. Aber bis es zum Abspann kam, musste ich eine ganze Menge an wirren Drehbuch aushalten. Regisseur Chris McKay kann zwar Splatter, aber ein schlechtes Drehbuch bleibt ein schlechtes Drehbuch. Chris McKay bemüht sich sehr zwischen Horror und Humor zu wechseln, aber für mich ist es ein weiterer Beweis, dass das Dark Universe von Universal wohl in der frühen Phase von Hollywood erfolgreich war und eine Wiederbelebung Konsequent scheitert.

Und dieses Drehbuch macht den Genuss des Films den Garaus. Die Verbraucherstory ist so konstruiert, so schwach, wenn nicht gar schwachsinnig. Das Drehbuch zerstört die meiste Atmosphäre, wenn Dracula mal nicht zu sehen. Nicholas Hoult als Renfield hat seine gute Seiten, empfinde ich aber als zu blass.

Draculas Gehilfe Renfield hat die Arbeit für seinen narzisstischen Meister satt. Nach Jahrhunderten der entwürdigenden Knechtschaft will er herausfinden, ob es für ihn auch ein Leben ohne den Fürsten der Finsternis geben kann und schließt sich dafür einer Selbsthilfegruppe an. Dort lernt er Rebecca Quincy (Awkwafina) kennen, die ihn bei seinem emanzipatorischen Projekt unterstützt, das sich jedoch bald als ziemlich gefährliches Mafia-Unterfangen erweist.

Der Vampirfan in mir freut sich auf neues (Film-)Futter

14. April 2023

Als Fan des Grafen Dracula stehen dieses Jahr zwei Pflichttermine auf meinem Kinoprogramm: Renfield und The Last Voyage of the Demeter.

Bei Renfield bin ich mir unsicher, ob ich den Film mag. Zum einen ist es eine Horrorkomödie, zum anderen spielt da Nicolas Cage mit. Renfield von Regisseur Chris McKay, basiert lose auf dem Roman Dracula des irischen Schriftstellers Bram Stoker, wurde von US-Kritikern unterschiedlich bewertet. Es gibt nur wenige Filme, die ich mit Nicolas Cage mag, darunter beispielsweise 8 mm. Aber ich will ihm als Dracula mal eine Chance geben und freue mich über seine überzogene, eilte Darstellung.

Um was geht es? Renfield (Nicholas Hoult) ist Diener des Grafen Dracula (Nicolas Cage) und diesem eben überdrüssig. Daher schließt er sich einer Selbsthilfegruppe an, lernt die Verkehrspolizistin Rebecca Quincy (Awkwafina) kennen und möchte dem Zwang der absoluten Abhängigkeit Draculas entkommen. Das scheint dann doch nicht einfach zu sein. Der Trailer verspricht einen schönen Auftritt Dracula und leider auch typische Hollywood-Humorsprüche. Naja, anschauen werde ich ihn mir ab 25. Mai pflichtbewusst. Zumindest Dracula sieht ganz anständig aus. In meinem Lieblingskino Scala Fürstenfeldbruck hängt schon das Plakat.

Deutlich mehr Hoffnungen setzte ich auf The Last Voyage of the Demeter, der im August ins Kino kommt. Der Trailer verspricht Atmosphäre. Die Überfahrt Draculas von Rumänien nach England kommt ja kaum in Filmen vor – eine lobende Ausnahme ist Nosferatu. Ich habe mir immer das Grauen ausgemalt, wie es auf dem Schiff Demeter zugegangen ist.

Basierend auf einem einzigen Kapitel „The Captain’s Log“ aus Bram Stokers klassischem Roman Dracula erzählt The Last Voyage of the Demeter die Geschichte des Handelsschiffs Demeter, das gechartert wurde, um private Fracht – fünfzig nicht gekennzeichnete Holzkisten – von der Carpathia nach London zu transportieren. Und wir wissen ja, dass in den Kisten der böse Graf lauert.

Seltsame Ereignisse ereignen sich, als die dem Untergang geweihte Besatzung versucht, die Seereise zu überleben, wobei sie jede Nacht von einer unbarmherzigen Präsenz an Bord des Schiffes verfolgt wird. Als die Demeter schließlich vor den Küsten Englands ankommt, ist sie ein verkohltes, verlassenes Wrack. Von der Besatzung gibt es keine Spur.
In den Hauptrollen spielen Corey Hawkins (In the Heights, Straight Outta Compton) als Clemens, ein Arzt, der sich der Demeter-Besatzung anschließt, Aisling Franciosi (Game of Thrones, The Nightingale) als unfreiwilliger blinder Passagier, Liam Cunningham (Game of Thrones, Clash of the Titans) als Kapitän des Schiffes und David Dastmalchian (Dune, Ant-Man) als Erster Offizier der Demeter.