Posts Tagged ‘Chelsea London’

Social Media: Deutschland versagt im Twitter-Fußball

22. Mai 2012

So leid es mir persönlich tut: Twitter ist und bleib in Deutschland wohl eher eine Randerscheinung – zumindest wenn man den internationalen Vergleich heranzieht. Der Kurznachrichtendienst hat im Land der Dichter und Denker eher ein Nischendasein. Dies wird wieder deutlich, wenn man die jüngste Untersuchung von ExactTarget beim Lieblingsthema der Deutschen anschaut: Fußball

Das Unternehmen ExactTarget untersuchte die Tweets bei der zurückliegenden Champions League. Sowohl im Netz als auch auf dem Fußballfeld unterlag der FC Bayern  dem glücklichen Gewinner Chelsea London. Mit rund 73 Prozent von weltweit insgesamt 1,8 Millionen Tweets ist Chelsea London der klare Social Media-Gewinner der Champions League.

ExactTarget, Anbieter von E-Mail-Marketing- und interaktiver Marketing-Lösungen, hat eine Woche lang weltweit alle Tweets zum Finale Bayern gegen Chelsea erfasst: Das Monitoring ergab unter anderem: Insgesamt gab es weltweit rund 1,8 Millionen Tweets zur Auseinandersetzung, davon 1,12 Millionen am Finaltag der Champions League. In 73 Prozent der Tweets wurde Chelsea London genannt, Bayern München dementsprechend nur in 27 Prozent der Tweets. Rund 70 Prozent der Beiträge auf Twitter wurden in Englisch verfasst, gefolgt von etwa 16 Prozent in Spanisch und nur 3,5 Prozent in Deutsch.

Fußball am Hauptbahnhof in München, aber ohne Twitter.

Fußball am Hauptbahnhof in München, aber ohne Twitter.

Das zeigt mir, dass Twitter noch nicht richtig in Deutschland angekommen ist. Während Facebook für die Masse ist, scheint Twitter mit seinen 140 Zeichen in Deutschland wohl nur ein Netzwerk für eine gewisse sprachliche Elite zu sein. Die hat entweder mit Fußball nichts am Hut, oder – und das glaube ich vielmehr – die Masse ist eben nicht auf Twitter unterwegs. Meine Timeline am Abend der Champions League war voll von Fußball, aber wohl zu wenig im internationalen Vergleich.

Spannung pur, aber Twitter war nicht gefragt.

Spannung pur, aber Twitter war nicht gefragt.