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Bayern zeigt Flagge mit Munich Gaming

16. März 2011
Werbung für Munich Gaming am Stachus

Werbung für Munich Gaming am Stachus

Viele Verantwortliche in Bayern tun sich immer noch schwer mit Computerspielen, aber es ist viel Bewegung am Markt. Ich stelle einen scharfen Wettbewerb der Bundesländer fest, wer die Zukunftsindustrie bei sich ansiedelt. Einen Beitrag für den Standort Bayern ist sicherlich die Konferenz Munich Gaming, die am 30. und 31. März im Haus der Kunst stattfindet.

Spiele sind für mich grundsätzlich ein Kulturgut. Ein Vortasten ist auch in der bayerischen Staatsregierung festzustellen. Staatskanzleichef Siegfried Schneider dazu: „Digitale Spiele zählen sowohl kulturell als auch ökonomisch zu den bedeutendsten Medientrends des 21. Jahrhunderts.“ Dabei habe Deutschland als einer der ganz großen Absatzmärkte für elektronische Spiele einen erheblichen Nachholbedarf bei der eigenen Herstellung. Dafür liege die Quote bislang nur bei rund 10 Prozent.

Es ist also notwendig, für Games-Entwicklung die Trommel zu schlagen. Da ist die Munich Gaming ideal, denn am Abend des ersten Tages wird der Deutsche Computerspielepreis verliehen.  Ich habe mal zwei Interviews geführt, die uns die Munich Gaming näher bringen. Zum einen erklärt Anja Kistler vom Projektteam über Sinn und Zweck von Munich Gaming.

Zum anderen lädt Barbara Schardt vom Cluster audiovisuelle Medien vor allem Schüler und Studenten zum zweiten Tag der Veranstaltung ein. Es gibt Sonderkonditionen für Schüler und Studenten (bis 27 Jahre): Das Tagesticket Mittwoch 30.03. ist deutlich ermäßigt auf 25 Euro (!) und der Donnerstag (31.3.) ist frei. Akkreditierung ist Voraussetzung.

Die Eröffnungsveranstaltung am 30. März widmet sich in diesem Jahr dem großen Feld der Online Spiele. Nach einer Keynote von Oliver Kaltner, Senior Director Retail Sales und Marketing von Microsoft, diskutieren Electronic Arts-Chef Olaf Coenen, bigpoint-CEO Heiko Hubertz, Gameforge-Chef Carsten van Husen sowie André Sonder von IGA Worldwide über die Zielgruppen, Geschäftsmodelle, aber auch die Herausforderungen auf dem Online Games-Markt. Die Keynote der Munich Gaming hält Oliver Kaltner, Senior Director EMEA Retail Sales & Marketing von Microsoft Deutschland: „Cloud Computing bietet neue Chancen: War früher das Endgerät – zumeist der PC – mit seinen Leistungsdaten dafür entscheidend, was am Bildschirm geboten wurde, so schafft die Cloud ganz neue Möglichkeiten. Spiele, Medien, Kommunikation und Anwendungen laufen grenzüberschreitend in der Cloud zusammen. Sie nutzen die zur Verfügung stehenden Ressourcen gemeinsam und schaffen so eine neue Erfahrung der vernetzten Welt.“

Am zweiten Kongresstag, dem 31. März, werden die neuen Möglichkeiten erörtert, die Tablets, Smartphones und Co. für die Spielebranche eröffnen. Daneben richtet sich ein eigener Track am Donnerstag gezielt an den Nachwuchs der Gamesbranche. Hier stellen Wissenschaftler neue Forschungsprojekte vor, zeigen Universitätsvertreter und Studenten, wie professionell Spieleentwicklung an der Hochschule sein kann, und werden Berufsbilder im Gamessektor vorgestellt. Außerdem erfahren junge Unternehmen und Startups, welche Fördermöglichkeiten in Bayern existieren, bzw. wie man Fördermittel beantragt.

Ich halte das Thema für sehr wichtig und habe deshalb spontan ein (un-)offizielle Blog zu Munich Gaming eingerichtet. Dort sammele ich Beiträge und Ideen. Viel Spaß beim Lesen.

 

Games Convention 2009 in Leipzig abgesagt

30. Januar 2009

Jetzt ist es offiziell. Die Games Convention 2009 in Leipzig ist abgesagt. Stattdessen wird es eine Games Convention Online geben, die sich um mobile Gaming kümmert. Damit wird klar: Leipzig hat sich nicht gegen den neuen Messestandort Köln durchsetzen können. Die Industrie ist nach Köln gewandert und Leipzig schaut in die Röhre.

So habe man für 2009 die Games Convention ausgesetzt, heißt es im Messejargon. Auf gut Deutsch: Aus, Schluss, Amen, vorbei, Kiste zu. Aber Leipzig will ein neues Konzept ins Rennen schicken: Die Leipziger Messe veranstaltet vom 31. Juli bis 2. August 2009 eine neue Gamesmesse. Unter dem Titel Games Convention Online ist sie die erste eigenständige Plattform in Europa für den derzeit dynamischsten Markt der Spielebranche: die Browser, Client und Mobile Games. Unterstützt wird die neue Gamesmesse von marktführenden Unternehmen der Onlinebranche wie BIGPOINT und GAMEFORGE.

Ist ja eine nette Idee, wird aber nicht Leute nach Leipzig locken. Mobil ist cool, ich spiele auch an meiner PSP und am iPhone, doch eine Messe dazu brauche ich nicht. Carsten van Husen, CEO GAMEFORGE 4D, wirbt für die Notwendigkeit einer eigenen Branchenplattform: GAMEFORGE ist der größte unabhängige Anbieter von Onlinegames weltweit. Mehr als 65 Millionen Spieler sind registriert für GAMEFORGE-Spiele, die in über 50 Sprachen angeboten werden. Täglich kommen bis zu 300.000 neue Gamer dazu, das sind etwa drei pro Sekunde. Aber sie werden eben nicht nach Leipzig kommen, sage ich mal als Miesmacher voraus.

Da nutzen alle Zahlenspiele nichts. Wolfgang Marzin, Geschäftsführer der Leipziger Messe, hofft auf großen Zuspruch: „Im asiatischen Markt spielt zum Teil schon ein Drittel der Bevölkerung regelmäßig Online Games. Auch in Deutschland werden die letzten Dämme brechen durch die zügige Verbreitung von schnellen Breitbandleitungen und Mobilfunkstandards.“

Die Zahlen der deutschen und weltweiten Marktentwicklung unterstreichen Marzins Einschätzung. Zum Beispiel sagt der „Global Entertainment and Media Outlook 2008 – 2012“  den Online- und Wireless-Spielen weltweite Wachstumsraten von bis zu knapp 20 Prozent voraus. Der deutsche Markt wird durch die Ausbreitung schneller Internet-Zugänge angetrieben. Die Zahl der Haushalte, die mit Breitband-Internet ausgestattet sind, soll sich in den nächsten Jahren verdoppeln. Lag die Breitbandabdeckung 2007 noch bei 44,5 Prozent aller Haushalte, so erwarten die Experten für 2012 eine Steigerung auf 82,9 Prozent.

Alles richtig und glaube ich auch fest daran, aber brauche ich eine Messe dafür? Im Business-Bereich auf jeden Fall, aber als Spieler ist es mir zu blöd, den Weg für ein Handygame nach Leipzig auf mich zu nehmen.

Und was will Leipzig genau? Die GAMES CONVENTION ONLINE wird in zwei getrennte Bereiche für das Fachpublikum und die Gamer gegliedert sein. Im Zentrum der Messe steht das Business Center mit einer Fachausstellung und qualifiziertem Matchmaking. Dazu findet eine integrierte Dialogkonferenz statt. Einzelne Foren der Konferenz werden für registrierte Teilnehmer online übertragen (gegen Teilnahmegebühr). Ich bin mal gespannt …