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Skurrile Geschäfte in Hamburg – ein Besuch lohnt sich

29. August 2013

In Hamburg lässt es sich prima shoppen. Ich meine dabei nicht die Läden, die in jeder Mall oder Fußgängerzone zu finden sind, sondern alteingesessene Geschäfte mit Tradition. Sie haben eine eigene Kultur, einen eigenen Flair und natürlich ihre eigene Geschichte. Wunderbare Gespräche und ein hervorragendes Einkaufserlebnis hatte ich in Hamburg bei Schirm und Co, beim Hutladen Falkenhagen, dem Marine- und Tropenausrüster Ernst Brendler und der Eisenkrämerei Christian Weimeister.

 

Schirm und Co

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In Hamburg schaute ich mich nach einem Pagodenschirm um, der sowohl gegen Sonne als auch gegen Regen schützt. Und in dem einzig verbliebenen Schirmgeschäft in Hamburg Schirm und Co wurde ich fündig. Das Geschäft in der Rosenstraße 6 wird nunmehr in der sechsten Generation geführt und wenn jemand einen qualitativ hochwertigen Schirm sucht, hier wird er ihn finden. Die Betreiber zeigten mir verschiedene Schirmen und ich muss sagen, sie verstehen ihr Handwerk. Mit viel Liebe zum Detail stellte das Team von Schirm und Co verschiedene Schirme vor. Mich beeindruckte ein Kofferschirm. Hier lassen sich Spitze und Griff abschrauben, um den Schirm in einem Koffer zu verstauen. Dies kann beispielsweise für Flugreisende wichtig sein, denn ein spitzer Schirm macht die Sicherheitsleute bei der Abflugkontrolle nervös.

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Viele Schirme kommen aus eigener Herstellung und es macht Spaß, das richtige Material für seinen eigenen Schirm auszuwählen. Auch über das Web können die Schirme bezogen werden,  Rund 150 Schirme pro Jahr werden hier auf Kundenwunsch hergestellt. Billigware gibt es hier Gott sei Dank nicht. Und es gibt immer wieder Tipps für den richtigen Umgang mit Schirmen, auch per Video in YouTube. Hoffentlich regnet es bald wieder.

 

Hüte und Mützen bei Falkenhagen

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Ich finde, US-amerikanische Kappen sehen bei mir doof aus. Also greife ich wieder zu Mütze und Hut. Die optimale Kopfbedeckung schützt vor Sonne im Sommer, wärmt den Kopf im Winter. Das weiß auch Altkanzler Helmut Schmidt oder Deutschrocker Udo Lindenberg. Sie und ich kaufen bei Falkenhagen an der Großen Johannisstraße 7 ein. Nunmehr in der vierten Generation seit 1916 dreht sich hier alles um die optimale Kopfbedeckung. Auch ein starker Service ist die Reinigung, Aufbearbeitung und das Bügeln der Hüte und Mützen. Natürlich lohnt sich das nicht bei der Billigkappe, aber ich habe doch so einige Kopfbedeckungen, die mir ans Herz gewachsen sind. Wie ich erfahren durfte, sind in Hamburg wieder Melonen im Trend. So musste ich mir auch gleich eine klassische Melone kaufen, die ich bei besonderen Anlässen tragen werde. Die Beratung von Modistin Nadia Bunge war übrigens hervorragend und sie versteht auch schon mal einen Witz.

Eine neue Mütze gab es zudem noch.

Eine neue Mütze gab es zudem noch.

Auch hier hat Familie Falkenhagen die Zeichen der Zeit begriffen und über einen Webshop kann der Kunde aus den zahlreichen Kopfbedeckungen auswählen. Als Bayer kaufe ich meine Hüte in der Regel beim Regensburger Hutmacher am Dom, aber beim Familienunternehmen Falkenhagen mache ich schon einmal eine Ausnahme. Hut ist für mich kein Gebrauchsgegenstand, sondern der richtige Hut gehört für mich zum guten Ton.

 

Marine- und Tropenausrüster Ernst Brendler

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Als ich einstmals Geografie studierte, entdeckte ich die Liebe zu fremden Ländern, insbesondere Afrika. Und wer in bestimmte Gegenden nach Afrika geht, der braucht auch eine entsprechende Tropenausrüstung. Die richtige Kleidung finde ich auf jeden Fall bei Marine- und Tropenausrüster Ernst Brendler in der Großen Johannisstraße 15.

Wer das Geschäft betritt, fühlt sich sofort in eine andere Zeit versetzt. Seit 1879 besteht das Geschäft und hat sich einen weltweiten Ruf erarbeitet. Zahlreiche Reedereien vertrauen auf Ernst Brendler. Wenn ausländische Schiffe in Hamburg anlegen, kommen viele Besatzungen hierher zum Einkleiden. Nun, da ich keine Uniformen brauche und nicht zur See fahre, kann ich die Auswahl und Qualität der Marineausrüstung nicht richtig würdigen. Aber eindrucksvoll sind die Uniformen im ersten Stock des renommierten Geschäftes allemal.

Ich finde mich besser in der Tropenkleidung zurecht. Die verschiedenen Hemden und Anzüge aus Naturfasern gibt es in zahlreichen Spezialausführungen. Ich habe mir Hüte angesehen und Tropenhelme ausprobiert und in Deutschland gefertigte Hosenträger gekauft – eine wunderbare Zeitreise, die sich der Hamburgbesucher nicht entgehen lassen sollte. Neben einem Online-Shop gibt es auch eine interaktive Tour durch das Geschäft, unbedingt den ersten Stock ansehen.

 

 

Eisenkrämerei Christian Weimeister

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In der Nähe der Landungsbrücken findet sich beim Johannisbollwerk 19 die Eisenkrämerei Christian Weimeister, die seit über 100 Jahren Schiffe ausrüstet. Gemeint sind Schiffsausrüstung, Werkzeuge, Lampen und maritime Accessoires. Mir haben es die Petroleumlampen angetan und sollte ich einmal eine defekte Petroleumlampe habe, bringe ich sie zur Eisenkrämerei Christian Weimeister. Das gilt auch für die Reparatur von Spiritus-, Benzin- und Gasgeräten. Und wer seine alte Petroleumlampe elektrifizieren möchte, bringt sie ebenfalls hierher.

Einer der wichtigsten Unternehmensschwerpunkte ist die Handelsschifffahrt und fast jeden Tag ist ein Mitarbeiter der Firma im Hamburger Hafen, um benötigte Ausrüstung an die einlaufenden Schiffe zu liefern. Auch ich als Landratte liebe dieses Geschäft mit seiner einmaligen Atmosphäre. Besonders sehenswert ist der alte Buchenschrank hinter dem Verkaufstresen, dessen 600 Schubladen eine Fundgrube für Kleinteile sind.

Mit vielen maritimen Angeboten kann ich in Bayern nichts anfangen, wohl aber mit den wunderbaren Lampen. Die Leuchten sind zum Großteil in Serie gefertigt und in verschiedenen exquisiten Ausführungen erhältlich. Einen umfangreichen Katalog gibt es hier.