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Kunst: Beyond Recall in Salzburg

9. Oktober 2014
Staatsbrücke in Salzburg mit Kunstwerk Beyond Recall

Staatsbrücke in Salzburg mit Kunstwerk Beyond Recall

Wer die Staatsbrücke in Salzburg überquert, sollte einmal aufmerksam die Brückenköpfe betrachten. Dort gibt es eine interessante Installation der österreichischen Künstlerin Brigitte Kowanz zu finden. Das moderne Kunstwerk heißt Beyond Recall und stammt aus dem Jahre 2011. Es ist Teil des Modern Walk of Art in Salzburg.
Brigitte Kowanz studierte von 1975 bis 1980 an der Hochschule für angewandte Kunst Wien. Seit 1997 ist sie Professorin an der Universität für angewandte Kunst Wien. Sie lebt und arbeitet in Wien. Kowanz hat an den Salzburger Brückenköpfen semitransparente Spiegelkuben errichtete, in denen Schriftzüge aus Neon aufleuchten. Es steht dort geschrieben Beyond Recall, Envision und Dedicated Secret sowie eine Gedenktafel. Mit diesem Kunstwerk macht die Künstlerin auf die Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter aufmerksam, die in den Jahren 1941 bis 1945 die Staatsbrücke errichtet haben.

Gedenktafel an der Brücke

Gedenktafel an der Brücke

Ich habe mich ein wenig niedergelassen und die Reaktionen der Fußgänger angesehen. Die meisten übersehen die modernen Kunstwerke, andere betrachten die Kuben staunend und wollen ins Innere blicken. Sie beschäftigen sich mit moderner Kunst, wollen sie erfahren und begreifen. So mancher fotografiert die Werke mit dem Telefon und wieder andere recherchieren über diese Kunstwerke mit ihrem Telefon im Internet. Anschließend laufen sie die vier Brückenköpfe ab. Auf jeden Fall wird die Kunst wahrgenommen und sich mit ihr auseinandergesetzt.
Der funktionale Stellenwert der Brücke überlagert sich dabei mit dem historischen. Die Brücke ist heute und damals wichtiger Verkehrsknotenpunkt, eine Verbindung zwischen Alt- und Neustadt und für Kowanz ein Symbol historischer Unmenschlichkeit.

Fabelhafte Installation von Brigitte Kowanz.

Fabelhafte Installation von Brigitte Kowanz.

Ein Stuhl für Mozart – Spirit of Mozart von Marina Abramovic

20. September 2014

Foto 2-1

Wer auf der Staatsbrücke in Salzburg steht und die Altstadt im Rücken hat, wundert sich über einen überdimensionalen Stuhl, der am Ufer steht. Es ist keine banale Werbung für das Möbelhaus Lutz XXL mit seinen großen roten Stühlen, nein – vielmehr handelt es sich um moderne Kunst. Es nennt sich Spirit of Mozart, der berühmten Marina Abramovic.
Das Kunstwerk aus dem Jahre 2004 ist aus Metall und erhebt sich 15 Meter in den Himmel. Am Ende des Kunstwerks ist ein Stuhl zu erkennen. Wer sich der Installation nähert, entdeckt am Ufer weitere acht metallische Stühle. Sie laden zur Mediation und Verweilen über Spirit of Mozart ein. Und auf einmal wird das Kunstwerk interaktiv, man wird selbst zur Kunstwerk. Ich nehme auf einen Stuhl Platz und hänge meine Gedanken nach. Anfangs kam ich mir ein wenig komisch vor, das Ensemble zu nutzen, mich selbst zum Kunstwerk zu machen. Die Salzburger und Touristen eilen vorbei und schauen mich nur kurz an. Ich bleibe allein. Irgendwann setzt sich ein Kind auf einen Stuhl neben mir und betrachtet den Stuhl in der Höhe. Der Name Marina Abramovic ist mit moderner Kunst sehr eng verbunden und es ist schön, ein Kunstwerk auf dem Walk of modern Art in Salzburg zu begegnen und das in einem belebten Stadtraum und nicht in einem Museum.


Die Künstlerin Marina Abramovic sagt selbst: „Mitten im Herzen von Salzburg, wo Verkehr und hektisches Stadtleben pulsieren, wollte ich einen Ort der Besinnung schaffen und ihm dem Geiste Mozarts widmen. Der Geist ist etwas Unsichtbares, aber wenn man ihm einen Sitz errichtet, wird das Unsichtbare sichtbar. Jeder, der lange genug sitzt und nachdenkt, kann eine Verbindung mit unsichtbaren Kräften eingehen.“ Bei dem Kind das neben mir auf den Metallstühlen saß war das Fazit ein anderes. Es sagte „Mozart ist wohl nicht da!“

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