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Dune mit Klötzchen: LEGO 10327 Icons Dune Atreides Royal Ornithopter

7. März 2024

Ich bin mir nicht sicher, ob es so ein Erfolg wie die Star Wars-Serie wird, aber ich finde die Lego-Version von Dune sehr sympathisch. Vor kurzem wurde das erste Modell aus der Wüstenplanet-Reihe von Lego veröffentlicht. Es handelt sich um das LEGO 10327 Icons Dune Atreides Royal Ornithopter.

Wer nicht weiß, was ein Ornithopter ist, dem kann geholfen werden. Es ist ein Fluggerät auf dem Planeten Arrakis, eine Art Hubschrauber in Insektenform mit ausklappbaren „schlagenden“ Flügeln, um in den Stürmen des Wüstenplaneten fliegen zu können. Über das Drehrad lassen sich Fahrwerk und Rampe einziehen. Zu öffnendes Cockpit mit Platz für zwei Crewmitglieder. Die Flugzeugflügel lassen sich ausklappen.

Ob die Sache wirklich erfolgreich wird, bezweifle ich. Die Philosophie hinter Dune ist aufwendig und kompliziert, tiefgehend und in manchen Teilen sehr komplex. Star Wars war der Kampf Gut gegen Böse, Weiß gegen Schwarz und die Struktur war im Gegensatz zu Dune deutlich einfacher. Daher glaube ich nicht sehr an den Erfolg der Lego-Dune-Reihe, bin aber als Fan der Bücher und der Filme (alt wie neu) sehr angetan.

Der Ornithopter kommt mit acht Figuren. Es sind Dune-Charaktere als Minifiguren: Paul Atreides, Lady Jessica, Gurney Halleck, Chani, Leto Atreides, Liet Kynes, Duncan Idaho und Baron Harkonnen in seinem langen Mantel.

Der Bausatz umfasst 1369 Teile in zehn nummerierten Beutel. Zur Papieranleitung gibt es zusätzlich die Bau App von Lego weil dort die Anleitung in 3D anzuschauen ist. Insgesamt ist das Set 57 Zentimeter lang und 79 Zentimeter breit.

Filmkritik: Dune 2

27. Februar 2024

Es kommt selten vor, dass mich ein Film komplett sprachlos im Kino zurücklässt. Dune 2 hat mich in den Kinosessel gepresst und ich konnte mich nicht satt sehen, konnte mich nicht satt hören, konnte das Erlebte kaum verarbeiten. Der Film hat mich schlichtweg überwältigt.

Für solche Filme ist das Kino gemacht worden und im Kino muss bei besten Bild und Ton die Fortsetzung des Wüstenplaneten erlebt, ach was schreibe, ich genossen werden. Dune 2 geht dort weiter, wo Dune 1 geendet hat und das Epos ist noch nicht vorbei. Hier meine Kritik von Teil 1. Teil 3 wird noch gebraucht, um das erste Buch von Frank Herberts Saga abzuschließen. Ich hoffe doch sehr, dass Regisseur Denis Villeneuve das Werk beenden darf. Und es stehen ja noch weitere Bücher von Frank Herbert zur Verfügung – Stoff gibt es also genug. Wer übrigens wissen will, was die beste deutsche Übersetzung von Dune als Buch ist, der möge hier klicken.

Wer Dune 1 nicht gesehen hat, der wird sich meiner Meinung nach mit der Fortsetzung im Detail schwer tun. Zu anspruchsvoll ist die Geschichte von Paul Atreides. Frank Herbert hat nicht nur eine Science Fiction-Geschichte geschrieben, sondern eine Parabel über Philosophie, Religion, Politik, Macht und Intrigen. Mehrere komplizierte Handlungsstränge werden ineinander verwoben. Die Freunde des Blockbusterkinos werden sich mit einer derart komplizierten Geschichte mit allerlei Symbolen und Hinweisen schwer tun. Dune ist kein Action-Effekt-Movie, sondern ein antikes Lehrstück einer Tragödie in modernen Bildern.

Und der Dune-Epos ist für mich im Grunde ein feministischer Film, denn die Bene Gesserit ziehen die ganze Zeit über die Fäden im Hintergrund. Die Frauen haben die Macht im Universum. Die Schwesternschaft lässt die Männer im Glauben, dass sie das Gesehen bestimmen, doch in Wahrheit hat der Clan der mächtigen Bene Gesserit einen Weltenplan samt brutaler Eugenik. Für mich sind sie Schwestern die faszinierendsten Figuren des Wüstenplaneten-Zyklus. Eine Mischung aus Freimauer, Jesuiten, Illusionisten und Illuminaten und mehr, die die Geschicke des Universums bestimmen. Bei der Kälte ihrer Geburtenkontrolle stockt mir der Atem.

Und der Film macht mir Angst. Der Film zeigt die verführende Macht von Religion, wenn sich ein auserwählter Messias Paul Atreides zum Führer aufschwingt und den Heiligen Krieg ausruft. Da werden bedenkenlos Atomwaffen eingesetzt und Anhänger aufgestachelt und in den Kampf geschickt. Dabei geht es nicht um höhere Ziele wie Demokratie oder Freiheit, sondern schlichtweg um Rache und Unterwerfung. Es ist ein fast dreistündiges Bildnis über Kolonialismus und Fanatismus und auch ein tiefgründiger Kommentar auf Technik und Ökologie unserer Zeit.

Wir sehen Einstellungen, die von Leni Riefenstahl in Triumph des Willens geschaffen wurden und ihre Wirkung auf heutige Zuschauer nicht verfehlen. Es ist ein faszinierendes Spiel der Verführung durch Bilder. Hier läuft es einen kalt den Rücken herunter. Auch wenn in Schwarzweiß die Gladiatorenkämpfe ausgetragen werden samt frenetischen Jubel der Massen blickt der Zuschauer auf das Gemetzel.

Regisseur Denis Villeneuve liefert wie schon in Teil 1 eine exzellente Arbeit ab. Seine Schauspielerführung ist hervorragend. Die Jungstars können zeigen, was sie gelernt haben. Aber aus allen Darstellern ragt für mich der grandiose Christopher Walken als Imperator heraus. Er spielt Shaddam IV aus dem Haus Corrino ist der Padishah-Kaiser und den Vater von Prinzessin Irulan, die spätere Frau von Paul Atreides, wobei Chani seine Konkubine bleiben wird.

Ich bin wirklich kein Freund von Hans Zimmer, aber sein Sounddesign für Dune 2 ist gewaltig. Die Mischung von Klangwelten und Gesang ist nicht nur Untermalung des Films, sondern ein wesentlicher Beitrag zur bombastischen Wirkung des Films. Das Verweben von Soundtrack und Soundscape verfehlt die Wirkung nicht und entfesselt eine Sogwirkung. Und damit wären wir auch bei den Special Effects. Anders als bei der David Lynch-Verfilmung von 1984 werden alle technischen Register gezogen. Das Zähmen des großen Wurm des Shai-Hulud wird wohl in die Geschichte des Kinos eingehen, denn es sind ikonische Bilder entstanden. Die Wüstenmaus reitet den Wurm. Die Reisen durch die Wüste auf dem Rücken der Würmer erzeugen ein Donnern im Kino, wie man es selten zuvor erlebt hat. So muss Kino sein, die perfekte Illusion. Unbedingt ansehen und genießen.