Meine Arbeit macht es notwenig, dass ich auf Reisen gehe. Da ich manches Mal über Nacht bleibe, bette ich mein müdes Haupt in dem einen oder anderen Hotel zur Ruhe. Bevor es aber ans Auspacken geht, drehe ich ab und zu mal ein Video von meinem Zimmer. Es ist eine Art spontaner Hotel- und Zimmercheck, der nicht den Anspruch auf Vollständigkeit hat. Es sind nur spontane Eindrücke, die ich sammle. Ab und zu werde ich in meinem Blog einige dieser Hotel- und Zimmerchecks vorstellen – viel Spaß.
Übernachten im Schloss oder auf einer Burg? Die Vorstellung gefällt mir und ab und zu nächtige ich in einem Schlosshotel. Eine besondere Art von Burghotel ist im Feriendorf des Legolandes Deutschland zu finden. Also Lego-verrückte Familie mussten wir dies unbedingt ausprobieren. Anlässlich einer Einladung zu Beer and Dine buchte ich zwei Zimmer für die Familie und ab ging es nach Günzburg zur Tafelrunde.
Irgendwie erinnerte mich alles an Las Vegas: Künstlichkeit pur, aber mir macht so Zeug einfach Spaß – vor allem wenn es um Lego geht. Die Anfahrt von der Autobahnabfahrt zum Feriendorf ist einfach. Schnell einchecken in der Rezeption (super freunliche Mitarbeiterinnen), Schlüsselkarten holen, WLAN klären und ab geht es zur Königsburg.
Im Moment wird gerade gebaut. Wer seinen Aufenthalt verlängern möchte, kann im parkeigenen Feriendorf ab März 2016 auch in der neuen Drachenburg nächtigen. Sie komplettiert den bestehenden Burgenkomplex und bildet mit der Königs- und der Ritterburg einen imposanten Burghof. Die drei Burgen verfügen insgesamt über 136 Zimmern mit 622 Betten, alleine in der Drachenburg sind es 34 Lego thematisierte Familienzimmer für bis zu vier Personen. Die Räumlichkeiten sind liebevoll dekoriert und Modelle aus rund 5.000 Lego Steinen pro Zimmer verwandeln die Gemächer in ein Lego Königreich.
Meine Frau und ich sind im Zimmer 417 untergebracht. Meine Kinder haben das Zimmer nebenan 418 und beide Zimmer sind gleich eingerichtet.
Die Tür wird mit einer Schlüsselkarte geöffnet und gleich betritt man den dunklen Raum. Gleich auf der rechten Seite steht ein Stockbett für (kleine) Kinder. Der Legoland-Aufkleber auf dem Bett wird gleich kassiert.
Im Schlafraum der Eltern steht ein großes Doppelbett und darüber das Wappen der Königsburg. Die Fackeln links und recht vom Bett sind Lampen. Die Wände des Zimmers sind mit Mittelalter- und Ritterszenen verziert, hier ein Magier, dort ein Ritter auf seinem Streitross mit Morgenstern und natürlich auch ein Burgfräulein.
Das Badezimmer wird von einem schlafenden Ritter bewacht. Im großzügen Badezimmer mit Dusche hängt eine Krone an der Wand (wenn der König den speziellen Thron besteigt). Das Wandmotiv zeigt einen badenden Ritter. Seifen, Fön und auch für Feuchttücher für kleinere Kinder sind kostenlos vorhanden.
Als Aufmerksamkeit gibt es einen Wasserkocher sammt Teebeutel. Kritik habe ich nur an der Stromversorgung. Als digitaler Nomade brauche ich deutlich mehr Steckdosen, um die Gerätschaften aufzuladen. Zur Not habe ich eine Mehrfachsteckdose immer im Reisegepäck.
Nach dem Erstbezug der Zimmer muss ich die Burg erkunden. Es gibt drei identische Stockwerke mit langen Gängen. Im Treppenhaus hängt ein Leuchter von der Drecke. An den Wänden hängen Bilder von erfolgreichen Rittersleut. Ich schreite die Treppen herauf und wieder herab. Im Eingangsbereich stehen drei Legoritter als Fotomotiv. Später macht die Familie ein Erinnerungsfoto. Ein Burgverlies konnte ich nicht entdecken. Gibt es eigentlich verborgene Räume? Geheimgänge? Eine Folterkammer? Mir begegnet kein Hui Buh-Schlossgespenst als vielmehr ein Rentnerehepaar auf der Suche nach ihren Zimmer. Der Zugang zum Versorgungsbereich im Erdgeschoss ist versperrt. Fleiße Legoland-Mitarbeiter bereiten alles vor für das abendliche Event Beer and Dine.
Die Gänge machen Spaß.
Also Jacke an und um die Burg marschiert. Nachdem es aber eklig kalt ist, bleibe ich nicht lange vor der Tür. Ich beonachte die Handwerker, die sich aufmachen, die Drachenburg zu optimieren. Im Moment stehen die Zimmerarbeiten an, damit alles ab März fertig ist. Nachdem ich auch die Kopfhörer abnehme, lausche ich Mittelaltermusik, die von verschiedenen Lautsprecher eingespielt wird. Am nächsten Morgen werde ich von so einer Mittelaltermusik geweckt, weil unser Zimmer direkt an einem Lautsprecher angrenzt und ich das Fenster über Nacht geöffnet habe. So viel Atmosphäre brauche ich dann doch nicht.
Das Frühstück ist reichhaltig und es gibt es für jeden Geschmack etwas. Die charmante Bedienung bringt eine Etagere mit drei Ebenen: Früchte, Käse und Wurst. Der Kaffee ist gut, der Espresso auch. Eier und Speck sind da, aber Eierbecher finde ich nicht, egal.
Gegen 14 Uhr verlassen wir die Königsburg wieder, geben unsere Schlüsselkarten ab und machen uns auf dem Heimweg. Es wird nicht das letzte Mal sein, dass ich im Feriendorf zu Besuch war. Die Kinder haben schon ein Auge auf die Campingfässern geworfen. Mit 25 neuen Campingfässern im Wildnis-Look steht den Feriendorf-Gästen 2016 eine weitere Übernachtungsmöglichkeit zur Verfügung. Die urigen Fässer für bis zu vier Personen sind beheizbar und bestehen aus einem Schlafbereich und einem kleinen Wohnabteil, das zum Kinderschlafraum umgebaut werden kann. Alle Fässer sind mit Lego Modellen dekoriert und haben einen eigenen Außenbereich mit Sitzgelegenheiten. Mit der neuen Drachenburg und den Campingfässern hat das Legland Feriendorf eine Gesamtkapazität von 2.090 Gästen pro Nacht.
Mein Kumpel und ich waren im Legoland Deutschland bei Beer and Dine.
Ich hatte gewonnen – wow, ich hatte gewonnen! Ich mache kaum bei Gewinnspielen in Facebook mit, aber dieses Mal habe ich bewegt und bei einem Gewinnspiel des Legolandes Deutschland geklickt und glatt gewonnen. Hurra – als Preis gab es zwei Karten für Beer and Dine in der Königsburg im Legoland. Also gleich für die Familie eine Übernachtung in der Königsburg gebucht und ab nach Günzburg. Die Autobahn ist aus Richtung München endlich fertiggestellt.
Im Restaurant der Königsburg wurde serviert.
Nach drei Events zum Thema Wein, ging das Eventteam des Legolandes jetzt eine Kooperation mit der lokalen Brauerei Autenrieder ein. Es wurden alle Varianten des Autenrieder Bieres ausgeschenkt, passend zum 500. Geburtstag des Reinheitsgebotes. Rund 70 Gäste waren der Einladung zu Beer and Dine in das Restaurant der Königsburg gefolgt. Für die Küche um Philip Fischer war es wohl auch eine Wohltat, nicht wie immer ein Freizeitpark-Standardprogramm wie Pommes, Kässpatzen oder Fischstäbchen zu produzieren, sondern ein vier Gänge Menü zu zaubern.
Beim Degustationsmenü konnten wir Gäste wählen zwischen der fleisch- und vegetarischen Variante. Unsere Familie wählte beide und so konnten wir prima tauschen und ausprobieren.
Es begann nach einem Gruß aus der Küche mit rosa gebrateten Roastbeef vom Weiderind mit fruchtig-saurer Topfencreme und knusprigen Walnussbrot. Die Vegatarier bekamen einen grillteb Gemüsesalat mit Rucola und Quinoa.
Der zweite Gang war ein pfeffringer Zander mit Rahmlinsen, Salbei-Butter und lila Kartoffeln. Die vegatarische Variante waren knusprige Polentaknödel mit sautierten Plizen und Lauchcreme.
Der Hauptgang war Filet und Bäckchen vom Kalb mit Kräuter-Gnocchi und Pilzen. Und die Vegetarierer genossen Lasagne von der Süßkatoffel mit geschmolzenen Tomaten und Grana Padano Chips.
Die Nachspeise war für alle gleich. Es gab Weißbier Mousse mit Schokoladen-Haselnuss-Brownie und Cassis Sorbet.
Die ganze Sache hieß ja Beer and Dine. Und hier kamen die Brauer von der Brauerei Autenrieder voll zum Zug. Insgesamt gab es am Abend sieben unterschiedliche Biere zum Verköstigen, allesamt handwerklich gebraut. Sie unterscheiden sich deutlich von dem Einheitsbier großer Konzerne. Das Bier macht Appetit und animiert zum Weitertrinken. Die Biere waren unter anderem:
Autenrieder Urtyp Hell
Goldgelb glänzend mit vollmundigem Geschmack, weich und würzig zugleich und mit feinhopfigem Aroma, so schätzen Kenner und Genießer Autenrieder Urtyp Hell als traditionelle urbayrische Spezialität. Alk. 5,0% Vol. Autenrieder Urtyp Dunkel
Die dunkle Urtyp-Variante, speziell mit dunklem Malz gebraut. Bester Biergenuss mit leicht süßem, feinnussigen Aroma gerösteten Malzes. Der ideale Begleiter zu vielen Gerichten. Alk. 5,4% Vol.
Autenrieder Zwickel
Der Probierhahn des Lagerfasses gab diesem Bier den Namen. Eine Spezialität, die gebraut nach überliefertem Familienrezept lagerfrisch und naturtrüb belassen abgefüllt wird. Sie enthält besonders viele Vitamine und Mineralien und schmeckt erfrischend leicht. Alk. 5,0% Vol.
Autenrieder Leonhardi-Bock
Geradezu ein Klassiker unter den Bockbieren ist unser Leonhardi-Bock mit 18,5% Stammwürze, malzbetont und kraftvoll, weich und süffig. Die Farbe wie dunkles Bernstein lässt den unvergleichlichen Genuss bereits erahnen. Alk. 7,5% Vol. Autenrieder Weizen-Bock
So kraftvoll kann ein traditionell gebrautes Weizenbier schmecken. Die dunkelrubinfarbene, süffige Spezialität vereint 16% Stammwürze mit der perligen Frische und feinen Eleganz unseres Original Hefe-Weizen. Nur noch wenige Brauereien bieten diese traditionelle Spezialität, gereift in echter Flaschengärung. Alk. 7,2% Vol.
Schlossbräu Original
Frisch eingeschenkt bringt mir die schneeweiße Schaumkrone – satt, fest und stabil – eine wunderbare Einstimmung. Zusammen mit der glanzfeinen, tiefgoldenen Farbe des Bieres freue ich mich auf den ersten Schluck. Sofort steigt mir ein neuer frischer Duft mit deutlicher Citrusnote in die Nase – ein herrliches Aroma aus Zitronen- und Mandarinenschalen. Gewürznoten halten sich dezent im Hintergrund.
Gleich zu Beginn bemerke ich, dass es auf meiner Zunge spritzig erfrischend prickelt. Da beim Brauen Karamellmalze verwendet werden, schmecke ich ausgeprägte Malztöne, die den Mundraum und Gaumen sofort ausfüllen. Diese überwältigende Vollmundigkeit ist sehr prägend, gepaart mit einer leichten Honigsüße. Das herzhafte Volumen und die komplexen Malznoten hallen noch wunderbar nach.
Der Nachtrunk ist sehr ausgeprägt und ich bekomme abermals ein Citrus- und Honigaroma zu spüren. Hier ist das Zusammenspiel der charaktervollen Zutaten besonders gelungen.
Schlossbräu Bernstein Weisse
Bernstein, so der Name, ist auch die Farbe und zusammen mit feinen Trübungen bemerke ich den cremefarbenen, satten Schaum. Feinporig, fest und mit feinen Konturen hält er sich wie eine Krone im frisch eingeschenkten Glas. Ich warte noch etwas ab und sehe die Hefewolken das Glas durchziehen.
Mit dem ersten Ansetzen des Glases nehme ich sofort das Aroma von vollreifen Bananen und einer Honigmelone war. Danach erreicht mich mit etwas Verzögerung ein anhaltend,
harmonischer Karamellduft.
Beim ersten Schluck schmecke ich sofort ein kräftiges, besonders angenehmes fruchtiges Bananenaroma. Weich und geradezu samtig verteilt sich die Bernstein Weisse prickelnd und fein im Mund und erfüllt mich mit einer Leichtigkeit des Geschmacks nach Karamell.
Der Abgang oder Nachtrunk vermittelt mir eine wunderbare Balance zwischen Säure und Süße mit einem anhaltenden vollen Geschmack. Nochmals am Glas gerochen, nehme ich eine feine Hopfennote auf, die ich angesichts der starken Frucht- und Karamellnoten anfangs noch nicht wahrgenommen hatte.