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Social Media: Fehlende Internetkompetenz von Politikern aber es gibt Ausnahmen

19. April 2011

Vernichtend ist das Urteil der Bürger, wenn es um die Internetkompetenz von Politikern geht. 42 Prozent der Wahlberechtigten kritisieren fehlenden Sachverstand, so eine BITKOM-Studie. Das bedeutet: Nur jeder dritte Wahlberechtigte hält die Internetkenntnisse der Politiker für ausreichend. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des BITKOM aus Anlass des „Superwahljahrs“ 2011 ergeben.

Aber ich möchte für Politiker eine Lanze brechen. Ja es gibt Politiker, die sich mit dem Netz, speziell mit Social Media, schwer tun. Das Dialogmedium ist nicht ihre Sache – und wird vor allem mit fehlender Zeit begründet. Aber es gibt auch Ausnahmen, die ich immer wieder treffe und die mir Mut machen. Ein Beispiel ist der bayerische Abgeordnete Eberhard Sinner. Verstärkt halte ich derzeit Seminare für Politiker aller Ebenen, um ihnen das Thema Social Media näherzubringen. Ich hoffe, meine Kunden können der BITKOM-Umfrage locker entgegentreten. So finden in der Studie lediglich 31 Prozent der Deutschen ab 18 Jahren, dass deutsche Politiker genügend Kenntnisse über das Internet haben. Deutlich mehr Menschen (42 Prozent) sprechen den Politikern Internetkompetenz ausdrücklich ab, weitere 25 Prozent sind sich unsicher. Junge Männer von 18 und 29 Jahren urteilen besonders kritisch – 57 Prozent halten Politiker in puncto Internet für inkompetent. Dagegen haben Frauen in der gleichen Altersgruppe das beste Politikerbild: 48 Prozent bescheinigen den Politikern entsprechende Sachkenntnis.

Zur Methodik: Die Angaben hat das Institut Forsa im Auftrag des BITKOM erhoben. Dabei wurden 953 Bundesbürger ab 18 Jahren befragt.

Anbei gibt es exemplarisch das Beispiel eines Politikers mit Sachverstand in Sachen Internet. Auf einem gemeinsamen Vortrag mit Eberhard Sinner, ehemaliger bayerischer Medienminister und Mitglied des bayerischen Landtags, zeigte Sinner wie und in welchen Netzen er aktiv ist. Ich ließ die kleine Flip-Kamera mitlaufen, die den einstündigen Vortrag aufnahm. Die fünf Filme zeigen, dass sich auch ein Politiker über sechzig Jahren gut im Netz zurecht findet, voll auf Social Media als Dialogmedium setzt und anderen Politikern ein Leuchtturm sein kann. Schade, dass er bei der Landtagswahl 2013 nicht mehr antritt.