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Wie Deutschland essen geht

24. Februar 2024

Wie häufig geht Deutschland außer Haus essen? Welche Faktoren werden beim Besuch von Restaurants berücksichtigt? Und wie verändert sich das Konsumverhalten aufgrund der Preissteigerungen? Antworten zu diesen Fragen liefert die aktuelle Umfrage „Wie Deutschland essen geht“, die von GfK im Auftrag des Bayerischen Zentrums für Tourismus (BZT) im Januar 2024 deutschlandweit unter mehr als 2.000 Personen der deutschsprachigen Bevölkerung im Alter von 18 bis 74 Jahren durchgeführt wurde.

Bei mir selbst
Bevor ich zu den offiziellen Ergebnissen komme, denke ich mal über meine Person nach. Hat sich mein Konsumverhalten geändert? Ja, klares Ja. Ich gehe mit meiner Frau gerne essen, aber ich lege absoluten Wert auf Qualität der Speisen und Service. Auf der Strecke blieben bei mir die Gastronomen, die billige Metro-Ware auftauen oder in den Konvektomaten schiebe und mir dann Essen vorsetzen und dafür erhöhte Preise verlangen. Ich verlasse mich auf meine persönliche Erfahrungen und auf Bewertungsportale. Ich lass mich von den Schlaubergern in der Gastronomie nicht mehr hinters Licht führen: Schlechte Ware und hoher Preis.

Und ich habe auch kein Problem mit Reservierungszeitfenster. Die Zeiten sind einfach vorbei: Essen gehen und lange beisammensitzen, außer ich bezahle es. Ich kenne noch Zeiten, dass ein Gast bei einem Bier den ganzen Abend einen Platz belegt und einfach nur kostet. Immer mehr Restaurants vergeben daher zeitlich begrenzte Reservierungen.

Wie oft gehen die Deutschen auswärts essen?
Und jetzt die offiziellen Zahlen. Jeder Vierte der Befragten (25 Prozent) geht einmal oder mehrmals pro Woche außer Haus essen, 28 Prozent mindestens einmal im Monat und 31 Prozent seltener als monatlich. 16 Prozent der Befragten essen nie oder so gut wie nie auswärts. Betrachtet man die Ergebnisse nach Altersgruppen, wird deutlich, dass die Befragten in den Altersklassen „18 bis 29 Jahre“ und „30 bis 39 Jahre“ öfter außer Haus essen gehen als die älteren.

Auch beim Blick auf das Haushaltsnettoeinkommen zeigen sich Unterschiede: Knapp ein Drittel der Personen, deren Haushaltsnettoeinkommen unter 2.000 Euro liegt, speisen „nie bzw.so gut wie nie“ außer Haus, bei den Befragten mit einem Haushaltseinkommen von mehr als 4.000 Euro gaben dies nur 8 Prozent an.

Als Gründe warum sie selten bzw. nie oder so gut wie nie außer Haus essen gehen, gab die Hälfte dieser Personen an, sich einen Besuch in gastronomischen Einrichtungen finanziell nicht leisten zu können. 34 Prozent schmeckt ihr selbst gekochtes Essen besser und 32 Prozent finden es einfach bequemer zu Hause zu essen. Elf Prozent ziehen die Bestellung bei einem Lieferdienst dem Besuch eines gastronomischen Betriebs vor.

Was wird konsumiert?
Bei der Wahl des gastronomischen Betriebes spielt das Preis-Leistungs-Verhältnis (73 Prozent) die entscheidende Rolle. Jedoch auch die Themen „Gemütlichkeit/Ambiente“ (63 Prozent) und die „Gastlichkeit“ (49 Prozent) nehmen einen hohen Stellenwert ein. Für mehr als die Hälfte der Deutschen (53 Prozent) hat zudem die Nationalität des Speisenangebots einen großen Einfluss auf die Auswahl des Gastronomiebetriebs. Beinahe zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) gehen am liebsten beim Italiener zum Essen.

Etwas mehr als die Hälfte (54 Prozent) suchen auch die deutsche/regionale Küche. Einer hohen Beliebtheit erfreuen sich auch die asiatischen (47 Prozent) und die griechischen (46 Prozent) Angebote. Eine Betrachtung nach Altersgruppen zeigt deutliche Unterschiede in den Konsumpräferenzen: Ist die italienische und asiatische Küche noch durch alle Altersgruppen hinweg weitestgehend konsensfähig, bevorzugen ältere Befragungsteilnehmer*innen gegenüber jüngeren deutlich die deutsch/regionale und die griechische Küche. Dem gegenüber zeigt sich bei den jüngeren Befragten eine deutliche Präferenz für amerikanische, türkische, indische und mexikanische Gastronomieangebote.