Posts Tagged ‘Handwerksmeister’

Zukunft der Arbeit: Automobilbranche als nächstes Opfer

6. Juni 2018

Gestern war ich Mäuschen und belauschte bei einer Zugfahrt zwei Herren, die sich über eine Fraunhofer-Studie zur Automobilindustrie unterhielten. Die Studie sagt, dass ein Umstellen auf Elektroautos in der deutschen Automobilindustrie zehntausende von Jobs kosten würde. Die beiden Herren waren sich einig, dass der Staat – also ich als Steuerzahler – den Autofirmen helfen müssten und das so ein Umstieg generell eher Blödsinn sei. Benziner seien doch besser als Elektroaustos. Dann stiegen die Herren aus und ich fuhr zu meinen Seminarort weiter und machte mir meine Gedanken. 

Stromtanken mit Karte.

Stromtanken mit Karte.

Es ist richtig, dass diese Transformation Arbeitsplätze kosten wird und ja ich halte es für richtig, dass diese Transformation kommen wird. Wir können Veränderung nicht aufhalten, aber in vernünftige Bahnen lenken – das nennt sich soziale Marktwirtschaft. Die Welt dreht sich weiter, ob mit oder ohne deutscher Automobilindustrie. Und nein: Der Staat soll und darf mit meinen Steuergeldern nicht in diesen Prozess eingreifen. Sollen sie doch Kuchen essen. Ich habe kein Mitleid mit einem Industriezweig, der sich nur schwer bewegen will. Für mich sind die Zeiten der PS-starken Benzinmotoren vorbei und es kommt etwas Neues. 

Die Autoindustrie hat den Arbeitsmarkt leer geräumt. Sie hat mit Verlockungen und Rabatten an Mitarbeiter dem klassischen Mittelstand die Arbeitsplätze weggenommen. Das Handwerk hatte das Nachsehen, weil junge Menschen lieber zu einem Automobiler gegangen sind als sich im Rückgrat unserer mittelständischen Wirtschaft zu engagieren. Der Handwerksmeister oder der klassischer Unternehmer bei KMU konnte mit den Prämien und Geschenken der Autobauer nicht mithalten. Politiker aus Bundesländern mit Autobauern begehren nicht gegen diese Industriegiganten auf und ganze Branchen mussten sich der Automobilindustrie unterordnen: Arbeitsplätze waren immer das Todschlagargument.  

Ist das wirklich zeitgemäß?

Ist das wirklich zeitgemäß?

Die Automobiler haben jahrelang große Gewinne gemacht und wenn jemand nun nach staatlicher Unterstützung schreit, halte ich es für falsch. Die Fraunhofer-Studie sagt: Bei einem angenommenen Anteil von 40 Prozent Elektroautos im Jahr 2030 würde allein in der Motoren-und Antriebsproduktion jeder dritte Arbeitsplatz wegfallen, weil Elektromotoren aus weniger Einzelteilen bestehen und dafür weniger Arbeit anfällt. Das Worst-Case-Szenario sagt sogar bei 90 Prozent Neuwagen-Elektroanteil einen Verlust von mehr als die Hälte der rund 210.000 Jobs im Fahrzeugbau aus. 

Die Diskussion um die Zukunft der Arbeit halte ich für ein enorm wichtiges Thema. Die Zukunft hat begonnen und die Transformation ist eingeläutet. Die beiden Herren hatten vielleicht berechtige Angst um ihren Arbeitsplatz, aber die Veränderungen wird eintreten. Es wäre wichtig, dass Eltern und Kinder sich dieser Veränderung bewusst machen und entsprechend reagieren. Angst vor der Transformation und Digitalisierung zu haben, ist falsch, denn diese Angst lähmt. Wir müssen unser Potenzial entfalten, dass wir haben.

iPad im Friseursalon von Lars Nicolaisen

19. Juni 2010
Ein Teil des Teams von Lars Nicolaisen und einem iPad.

Ein Teil des Teams von Lars Nicolaisen und einem iPad.

Das iPad ist eine Innovation – das ist nichts neues. Neu ist aber, dass das iPad nun auch im Friseursalon eingesetzt wird. In Hamburg bin ich beim Friseursalon von Lars Nicolaisen am Ballindamm vorbeigekommen. Hier sind seit einer Woche die iPads aktiv im Einsatz. Das nenne ich Innovation – chapeau. „Unsere Kunden können das neue technische Wunder von Apple nutzen um darauf zu spielen, im Internet zu surfen oder sich sogar Filme anzuschauen. Hauptsächlich jedoch wird das iPad von den Teams genutzt um auf dem großen und klaren HD Bildschirm noch besser beraten zu können“, erzählt der Friseurmeister Lars Nicolaisen.

Die Resonanz sei fantastisch. Kunden, aber auch Belegschaft sind von dem neuen Device begeistert. Auf den iPads sind in Alben eine große Vielzahl von Haarschnitten abgelegt, unterteilt in unterschiedliche Haarlängen für Männer wie für Frauen, dazu Vorschläge für ideenreiche Steck- und Brautfrisuren, Stylings für Girls & Boys und Beispiele für unterschiedliche Farb- und Strähnentechniken. Die heimlichen Highlights für viele Kunden sind jedoch die Fotoalben mit den aktuellen Stars wie z.B. Jennifer Aniston, Pink, Sylvie van der Vaart, Audrey Tautou oder Agyness Deyn. „Dank der hervorragenden Zoom-Funktion des iPads können wir alle Frisuren stufenlos vergrößern, um so gemeinsam mit unseren Kunden genau zu sehen wie stark z.B. die Stufungen sind oder wie und wo Farbnuancen gesetzt wurden“, berichtet Apple-Fan Lars Nicolaisen, der auch seine Website mit Apple-Software iWeb gestaltet hat. „Ich denke dies ist weiterer Schritt in die Optimierung unserer Beratungsqualität und ein neuer, toller Service für unsere Kunden, welcher natürlich kostenfrei genutzt werden kann.“

Doch der Handwerksmeister setzt noch eines oben drauf. Er nutzt für die Werbung seiner beiden Salons ein Spektrum an Social Media-Diensten. Der Salon twittert über den Microblogging-Dienst Twitter und arbeitet aktiv in Facebook mit.

Bei solchen Friseuren, wie Lars Nicolaisen brauche ich mir keine Sorgen machen, dass das Handwerk den Anschluss an die neue Zeit verliert – zudem der Friseurmeister auch richtig gut Haare schneiden kann.