Die Vereinigten Staaten von Amerika verändern sich nach dem Amtsantritt von The Donald radikal und schneller als ich gedacht habe. Viele Firmen beugen sich der Macht des US-Präsidenten, haben die Schere im Kopf oder sind im vorauseilenden Gehorsam dem Herrn in den Allerwertesten gekrochen.

Für mich interessant: Apple soll Diversitätsprogramme abschaffen. Diversität, Chancengleichheit und Inklusion sind nicht die Themen von The Donald. Im Moment bleibt Cupertino standhaft und versucht den Präsidenten mit gewaltigen Investitionen im eigenen Land ruhig zu stellen. Apple kündigte US-Investition von 500 Milliarden US-Dollar (!) an. 20.000 Beschäftigte sollen neu eingestellt werden.

Aber Apple soll Diversitätsprogramme abschaffen. Das heißt auf Englisch: Diversity, Equity and Inclusion (DEI). Das trifft den Apple CEO Tim Cook persönlich, der von Trump schon mal Tim Apple genannt. Cook ist bekennender Homosexueller und das passt wohl nicht in das Weltbild von Trump. 2014 erkläre Cook: „Ich bin stolz, schwul zu sein“. In der heutigen Zeit egal, Hauptsache er macht seine Sache als CEO gut und das tut er, wenn ich meine Aktienportfolio ansehe.

Cook meinte unlängst in der Aktionsversammlung: Das „Leitprinzip der Würde und des Respekts für alle“ werde aber „niemals wanken“. Seine Mitbewerber im Tech-Umfeld haben längst die Waffen gestreckt und entsprechende Programme eingestellt oder zurückgefahren. Für Cook ist aber auch klar, dass sich die „rechtliche Landschaft in dieser Angelegenheit weiterentwickelt“ habe.
Trump poltert weiter: Apple solle die „DEI-Regeln komplett loszuwerden und nicht einfach nur anzupassen“. Vielleicht wirft Cook das Handtuch in diesem Streit Apple vs USA, Cook vs Trump. Persönlich könnte ich es durchaus verstehen, aber für mich ist Apple unter den Tech-Riesen irgendwie ein gallisches Dorf und ich hoffe, Cook bietet Trumpf die Stirn.
