Posts Tagged ‘Director’s Cut’

Blade Runner – immernoch ein Meisterwerk

15. Januar 2014

Der wichtigste Science Fiction Film der achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts war für mich wohl Blade Runner. Die Verfilmung des Romans Träumen Androiden von elektrischen Schafen? von Philip K. Dick durch den genialen Ridley Scott hat fasziniert und tut es immer noch. Er spricht so viele Themen an und berührt emotional sowie intellektuell.

Inzwischen habe ich viele Veröffentlichungen des Werkes auf Video, DVD und Blu ray. Wer seine Heimanlage ausreizen will, besorgt sich Blade Runner als Referenzfilm und genießt ein geniales Zusammenspiel von Bild und Ton. Entweder man mag den Film oder findet ihn sterbens langweilig. In den sozialen Netzwerken wird der Film geliebt, schließlich lieben Twitterer ja Einhörner – aber dies nur am Rande.

Twitterer lieben diesen Film. Warum nur?

Twitterer lieben diesen Film. Warum nur?

Hier hatte einfach alles gepasst: Darsteller – allen voran Harrison Ford als Rick Deckard, Rutger Hauer als Roy Batty und Daryl Hannah als Pris. Die Musik von Vangelis trifft die Stimmung des Films voll. Der Soundtrack liegt inzwischen in verschiedenen Versionen vor. Ich empfehle hier ausdrücklich die Blade Runner Trilogy, die zum 25. Geburtstag des Films mit weiterer Musik auf den Markt kam. Es enthält den alten Soundtrack und von Blade Runner inspirierte Musik. Leider hat die SACD hat nur Stereoton und ich hoffe endlich einmal auf einen Mehrkanalton. Früher gab es ausgezeichnete Bootlegs vom Soundtrack, wie die Esper Edition oder die Deckard Edition. Einfach mal googlen für die Perlen.

Der Film selbst liegt in verschiedenen Fassungen vor, die sich in Länge und Dramaturgie unterschieden. Mal gibt es die Stimme von Deckard aus dem Off im Stil des Film Noir, mal gibt es sie nicht. Der Film hatte ja seit seinem Kinostart 1982 eine gewaltige Entwicklung durchgemacht. Insgesamt gibt es von dem Film fünf verschiedene Fassungen: Workprint, US-Kinofassung, internationale Kinofassung, 1992er Director’s Cut und 2007er Final Cut.

Auto

Als Sammler habe ich mir viele Fassungen bei jeweiligen Erscheinen besorgt und kann auf jeden Fall die Version zum 30. Geburtstag empfehlen. Sie heißt: Blade Runner – 30th Anniversary Collector’s Edition Sie enthält alle Fassungen sowie Unterlagen und ein Modell des Spinner-Fahrzeugs. Sehr nett ist auch die DVD-Sonderedition von Warner mit Drehbuch des 1992er Director’s Cuts.

Das PC-Spiel kam auf 4 CDs daher.

Das PC-Spiel kam auf 4 CDs daher.

Es gab für Windows 95 ein sehr schönes Computerspiel zum Film. Grafik war fein, aber noch feiner war der nicht lineare Spielverlauf mit unterschiedlichen Enden. Je nachdem welchen Weg der Spieler einschlägt, entwickelte sich das Spiel anders. Und es war mit 4 CDs damals sehr umfangreich. Das war schon eine Besonderheit von den Westwood Studios. Die Tricks aus dem Film stammten von Douglas Trumbull. Auf der FMX in Stuttgart sprach er lange über das Making of – leider durfte man die Sachen nicht mitdrehen. Ich traf dafür in der Schweiz den Conceptdesigner Syd Mead und konnte lange mit ihm über seine Ideen sprechen. Dazu folgt ein eigener Blogbeitrag.

Der Film als Aquarell.

Der Film als Aquarell.

Jetzt habe ich durch meine US-Kollegin Jennifer Wolfe eine neue Variante von Blade Runner entdeckt. Die Aquarell Edition. Es gibt 35 Minuten des Films als Aquarell. Der amerikanische Künstler Anders Ramsell malte 12,597 Aquarelle und fügte sie zu einem Film zusammen. Krank, aber genial. Er hat die Story zwar etwas verändert, aber das ist künstlerische Freiheit.

Alien Anthology mit Ei

30. Oktober 2010
Familienzusammenführung: Alien Kopf und Alien Ei.

Familienzusammenführung: Alien Kopf und Alien Ei.

Auf 4500 Exemplare weltweit ist die neue Eier-Edition von Alien Alien Anthology – Limited Edition „Egg“ [Blu-ray] begrenzt und ich hab ein Exemplar ergattert. Als Alien- und Giger-Fan ist es ein Muss. Die Alien-Geschichte ist ja hinlänglich bekannt und auch das Sir Scott das Prequel dreht – darüber habe ich in meinem Blog geschrieben.

Und nun die Frage: Warum braucht es nochmals die Alien Anthology auf Blu ray? Ich habe die Eier-Edition (das Plastik-Ei leuchtet) gewählt, weil sie schön zu meinem Alien-Kopf der 25 Jahres-Edition passt, die ich noch auf DVD habe. Während der Kopf eine wahre Zierde ist, ist das Ei etwas billig geraten.

Fox hat mit der Blu ray-Veröffentlichung ganze Arbeit geleistet. Das schärfere Blu ray Bild ist tadellos. Vor allem der Teil 1 hat ziemlich gewonnen: Mehr Schärfe, mehr Tiefe, kein Rauschen. Hier zeigt sich, was Technik leisten kann. Die HD-Version schlägt meine DVD um Längen. Insgesamt sind es zehn Scheiben in der Box, eine Mischung aus Blu ray und DVD.

Schön ist, dass die Kino-Versionen der Filme erhalten sind, sowie neu geschnittene Versionen. Gerade bei Teil 1 sieht der Zuschauer ein wenig mehr Alien. Der Film ist flotter geworden und passt so ganz gut in die heutige Zeit. Mir ist allerdings der Erzählstil der siebziger Jahre lieber – aber das ist Geschmacksache. Teil 2 ist mit Zusatzmaterial ergänzt, bleibt aber das klassische Geballer von James Cameron. Teil 3 hat deutlich mehr an inhaltlicher Tiefe und Logik bekommen und über Teil 4 brauchen wir gar nicht reden. Der Film ist zwar etwas schlüssiger – aber dennoch bleibt er Mist. Da waren einfach untalentierte Filmrüpel am Werk, die auf den Kommerz schielten.

Gute ist das beiliegende Booklet, das genau aufzeigt, welche Szenen in den Director’s Cut Versionen sich von den Kinoversionen unterscheiden. So kann der eilige Filmfan direkt die Szenen ansteuern.

Zum Bonusmaterial: Das Blu-ray Set versammelt erstmals das komplette Film- und Bonusmaterial aus jeder Veröffentlichung der Alien-Saga. Zudem gibt es eine technische Spielerei, den MU-TH-UR 6000 Modus – in Anlehnung an den Bordcomputer der Nostromo aus Alien „Mutter“ – ermöglicht den Fans auf Knopfdruck noch tiefer in die Alien-Saga und ihre nicht minder spannende Entstehungsgeschichte einzusteigen. Nicht zuletzt dient die Funktion als Index des kompletten Alien-Materials, inklusive über 12.000 Bildern.