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Social Media: Bewegung bei Dell

20. März 2011
Ich liebe Visualisierungen: hier der CAP Day bei Dell als Bild - super.

Ich liebe Visualisierungen: hier der CAP Day bei Dell als Bild - super.

Irgendwie bin ich schon ein wenig stolz. Ein wenig habe ich dazu beigetragen, dass sich Dell bei dem Thema Social Media offener zeigt. Dell lud mich zusammen mit ein paar anderen IT-Bloggern wie Martin Goldmann und Social Media-Experten zu einem Dell CAP Day nach Frankfurt ein und wir diskutierten das Auftreten des Computerriesen. Ich hatte den Eindruck, dass Dell die Kritik sehr ernst nahm. Nach eigenen Angaben hat sich Dell gewandelt. Jetzt wäre es vermessen zu sagen, dass sich die große Firma Dell aufgrund meiner Beratung geändert hat – so wichtig bin ich dann doch nicht. Aber ich war sicherlich ein kleiner Tropfen und wir kennen ja das mit dem Tropfen und den Stein.

Vor kurzem bekamen die Teilnehmer des Dell CAP Day eine Mail, in der die Strategien des Unternehmens dargestellt wurden. Wow, so ist es richtig – das ist vorbildliche Kommunikation. Und der CAP Day wohl ein voller Erfolg für Dell, denn Frankreich und Skandinavien wollen auch einen CAP Day haben („ich auch“, ich auch“) und Deutschland will seinen CAP Day nochmals 2011 wiederholen. Mal sehen, ob ich wieder eingeladen werde, nachdem ich mich als Mac-User geoutet habe.

Was hat sich bei Dell verändert? Alle unsere Kritikpunkte über Produktqualität und den Dell-Service hat Dell an die für EMEA verantwortlichen Abteilungen weitergegeben. Erste Maßnahmen zur Verbesserung reichen von entsprechenden Trainings der Services-Mitarbeiter über das Screenen verschiedener Social-Media-Kanäle nach Kundenbeschwerden zur bis hin zum monatlichen Austausch mit dem XPS-Forum bezüglich Produktqualität. Eine Reihe unserer Anregungen zur Verbesserung der Dell-Produkte fließen in die Produktentwicklung ein, und auch beim Thema Customer Support wird es Veränderungen geben, so sagte Dell in seiner Mail an uns Teilnehmer.

Dells Engagement in Social Media war wie zu erwarten eines der am intensivsten diskutierten Themen. Dass Social Media auch für Dell in Deutschland immer wichtiger werden, steht außer Frage. Ich hatte ja gemault, dass die deutsche Geschäftsführerin von Dell nicht in Xing vertreten sei. Seit den CAP Days hat Dell bereits eine ganze Reihe wichtiger Projekte umgesetzt: So hat Dell Deutschland seit kurzem eine eigene Präsent bei Xing, wo sich Unternehmen, Dell-Kunden, IT-Spezialisten und Dell-Mitarbeiter treffen und miteinander diskutieren können. Darüber hinaus hat Dell Facebook für sich entdeckt: Mit einer B2C-Seite und einem B2B-Facebook-Auftritt, mit dem sich Dell vor allem an mittelständische Unternehmen richten. Zudem hat Dell eine Facebook-Präsenz speziell für Themen rund um Job und Karriere – dies halte ich persönlich für ganz entscheidend.

Ins Leben gerufen wurde vor einiger Zeit auch das Dell Social Media Ground Control Team (cooler Name), das Kundenkommentare rund um den Globus in Echtzeit beobachtet, misst, analysiert und an die Führungsebenen berichtet. Zusammen mit dem Social Outreach Support Team unterstützt das Social Media Ground Control Team  auch Kunden, die Hilfe benötigen. Ab sofort hat Dell  einen Verantwortlichen, der von Frankfurt aus die deutschen Social-Media-Kanäle durchsucht, so steht es in der Nachricht von Dell. Leider ist der Kollege aber nicht so richtig aktiv. Er verfügt dann doch über einen (!) Xing-Kontakt seit 7/2007 und ich bin jetzt die Nummer 2, ist kein Premium-Mitglied und sitzt wohl laut Xing und Facebook in Bratislava und nicht in Frankfurt, wie Dell schreibt. Was soll ich nun davon halten? Nun gut, in Facebook ist der junge Mann dabei und arbeitet dort viel und es ist egal, von wo er aus arbeitet.

Dell macht in Schulungen ernst. „Angekündigt hatten wir auch, dass jeder Dell-Mitarbeiter im Social-Media-Umfeld aktiv sein sollte. Wir haben deshalb ein Schulungsprogramm aufgesetzt, das unsere Mitarbeiter hinsichtlich Social Media intensiv schult. Dieses Training ist die einzige Voraussetzung, die wir an unsere Kolleginnen und Kollegen stellen, um in Social Media im Namen von Dell aktiv zu werden. Weltweit haben bereits 7.500 Kollegen an der Schulung teilgenommen, in Deutschland sind es bereits 430 – und es werden täglich mehr. Darauf sind wir ganz besonders stolz“, schreibt mir Dell. Super Sache – hier bin ich sehr gespannt, wie die Erfahrungen von Dell sind.

Social Media: CAPday bei Dell mit Wirkung

2. Februar 2011

Da staunte ich als Mac-User nicht schlecht, als ich eine Einladung von Dell im Postfach hatte. Gesucht wurden Blogger, die sich zur von Dell Deutschland im Rahmen des ersten CAPday äußern wollten. Klar will und Profi genug bin ich auch, um die Strategie des Computerriesen beurteilen zu können.

Respekt: Dell ging offen an die Sache heran. „Wir wollen ehrlich, offen und ungeschönt die Wahrheit hören“, ging es los. Und die Wahrheit bekamen die interessierten Mitarbeiter von Dell zu hören. Was kann Dell besser machen?

Geladen waren unter anderem IT-Journalisten, die im Netz unterwegs sind sowie eine stattliche Anzahl von engagierten, ehrenamtlichen XPS-Foren-Mitarbeitern, die in ihrer Freizeit Support für Dell geben. So diskutierte man über ausführlich Treiber-Konflikte und Konfigurationsprobleme. Echte Tech-Freaks eben. Bei mir als überzeugter Mac-User kommt Dell vom Image des Kistenschiebers nicht los, obwohl sie ihre Werbung massiv geändert haben. Und ich gestehe: Ich habe auch einen Dell-Monitor und bin vollauf zufrieden. In meiner Vergangenheit war ich einstmals Textchef der PC Professionell. Damals hatte Dell einen guten Namen unter den Schraubern und Freaks. Man konnte sich sein individuelles System zusammenstellen. „Irgendwo auf der Welt wird mein Dell-Rechner für mich zusammengebaut“, so war die Meinung damals. Dieses Image ist irgendwann flöten gegangen.

Jeff Jarvis hat in seinen genialen Buch „Was würde Google tun?“ seine Erfahrungen mit den Dell Support geschildert. Kaum hat Jarvis drüber gebloggt, hat er Druck auf Dell ausgeübt und das Unternehmen hat sich bewegt. Sehr gute Aktion, die beiden Seiten sehr geholfen hat: Jarvis und Dell. Der eine bekam Popularität, der andere zufriedene Kunden.

Mancher forderte eine Preis-Garantie. „Viele Ihrer Kunden fühlen sich emotional hintergangen.“ Und es hagelte Kritik am Health-Check für 70 Euro. Temp-Dateien zu löschen und den Papierkorb zu entleeren – das kann kein wirklicher Service sein.

Als Journalist konnte ich ins gleiche Horn blasen und mahnte eine bessere Versorgung von Testgeräten an. Es könnte nicht sein, dass im Online-Zeitalter die US-Kollegen bevorzugt werden, während der alte Kontinent auf die Hardware wartet. Allerdings konnte ich auch von positiven Reaktionen an Dell berichten. Meine ehemaligen Leser aus dem Broadcast-Bereich lobten Dell über den grünen Klee. Die Reaktionszeiten seien hervorragend. Dieses Lob tat den Dell-Kollegen sichtlich gut.

In Sachen Social Media hat Dell noch einiges nachzuholen. Dell will künftig stärker auf Twitter setzen und schneller reagieren. „Mit der Twitter-Aktion wollen wir den Kunden zeigen, wir kümmern uns um dich.“ Außerdem wird Dell künftig Mitarbeiter über soziale Netzwerke suchen.

Wir haben den Dell-Leuten den dringenden Rat, sich nicht in den sozialen Plattformen zu verlieren. Für Deutschland zählt Facebook, Twitter, YouTube und Xing – basta. Experimente in den VZ-Netzwerten, Lokalisten oder wer-kennt-wen sind meines Erachtens sinnlos, denn Plattformen müssen gepflegt werden. Social Media ist kein weiterer PR-Kanal, sondern ein Dialogmedium. Kritisch sah ich es, dass so mancher Dell-Manager über Social Media spricht, aber nicht in den Netzwerken vertreten ist. Die Begründung ist immer die gleiche: Ich habe dafür keine Zeit. Und dann wieder: Wer darf sich überhaupt für die Firma äußern? – Gegenargument: Das Telefon können Sie auch bedienen. Und keiner will die Zeiten zurück, als es in der Firma nur ein Telefon gab. Jeder, der in der Firma ein Telefon hat, spricht für die Firma. Und so wären wir wieder bei meinem Lieblingsthema: Medienkompetenz.

Großes Aufgebot beim ersten CAPday von Dell Deutschland.

Großes Aufgebot beim ersten CAPday von Dell Deutschland.