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Tröpfchen für Tröpfchen – Pipette für meinen Whisky

10. März 2025

Eigentlich bin ich beim Whiskey ein Purist. Also den Schotten pur, auf keinen Fall barbarisch mit Eis. Aber bei dem geistigen Getränk mit Fassstärke empfiehlt sich ein paar Tropfen (Betonung liegt auf Tropfen) Wasser.

Also musste eine Pipette her. Ich hatte noch welche von meinem Kosmos Chemiebaukasten der Jugend, aber das empfand ich dann doch nicht stilgemäß. Ich wählte „Made in Germany“ und setzte auf die bewährte Marke meiner Weingläser: Eisch, die Glashütte aus Frauenau im Bayerischen Wald.

Eine Pipette beim Whiskytrinken dient dazu, kontrolliert Wasser hinzuzufügen und das Geschmackserlebnis zu verfeinern. Besonders bei hochprozentigen Whiskys in Fassstärke, die oft über 50 % Alkohol enthalten, kann ein paar Tropfen Wasser helfen, die Aromen besser freizusetzen. Ich wollte es anfangs nicht glauben, musste aber eingestehen: Es wirkt und funktioniert.

Eisch Pipette
Angebermäßig habe ich mir eine Eisch Pipette mit 24 Karat Gold bei meinem Whisky-Dealer Distille-FFB gekauft. Es gibt auch preiswertere und auch deutlich teuere, aber ich fand das Gold einfach schön. Allerdings braucht dieses Teil auch mehr Pflege als meine Pipette aus dem Chemiebaukasten meiner Jugend.

Das Glas wurde durch eine hochwertige Goldauflage veredelt. Diese wurde von Hand aufgetragen und bei 560°C mit der Glasoberfläche verbunden.Edelmetalle sind Naturprodukte, die sich je nach Herkunft in der Farbe unterscheiden. Auch bei immer gleicher Herstellungsweise können daher farbliche Unterschiede auftreten. Diese sind nicht Zeichen minderer Qualität, sondern Ausdruck der besonderen Natur des Materials. Damit die Auflage im Gebrauch nicht beschädigt wird, muss ich Pflegehinweise beachten: Die Reinigung sollte ausschließlich mit einem weichen Tuch in warmem Wasser erfolgen. Dabei sollte ein mildes Spülmittel verwendet werden, Kontakt mit aggressiven Reinigern (auch z.B. Glasreiniger) oder Scheuermitteln muss unbedingt vermieden werden. Merke: Keinesfalls darf die Reinigung in der Spülmaschine erfolgen.

Zur Sache
Durch die Zugabe verändert sich die Molekularstruktur des Whiskys, wodurch sich mehr Duftstoffe entfalten und die alkoholische Schärfe gemildert wird. Dies macht den Whisky weicher und zugänglicher, ohne ihn zu verwässern. Besonders sinnvoll ist dies bei Cask Strength Whiskys wie Ardbeg Uigeadail oder Aberlour A’bunadh sowie bei anderen stark rauchigen oder torfigen Whiskys von Islay, da das Wasser dazu beiträgt, versteckte Nuancen hervorzuheben. Auch ältere, komplexe Whiskys profitieren oft von einer präzisen Dosierung mit der Pipette, da so feine Aromen besser zur Geltung kommen. Durch die tröpfchenweise Zugabe lässt sich der Whisky individuell anpassen, ohne das Risiko, ihn unbeabsichtigt zu stark zu verdünnen. Nachdem ich ein paar Abende experimentiert habe, stelle ich fest: Eine Pipette ist daher ein nützliches Werkzeug für Genießer, die ihren Whisky in seiner ganzen Bandbreite erleben möchten. Probieren Sie es mal aus und wenn es auch nur die Pipette aus dem Chemiebaukasten Ihrer Jugend ist.

Marienbrunnen in Regen / Bayerischer Wald

12. Februar 2015

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Wer Regen in Niederbayern besucht, stößt in der Innenstadt unwillkürlich auf den schönen Marienbrunnen. Auch wer nicht religös ist, sollte sich das Kunstwerk einmal ansehen. Eine goldene Marienstatue mit Jesuskind ziert den Brunnen. Um die Mutter Gottes ist ein goldener Kranz zu sehen. Das Jesuskind auf dem linken Arm trägt Reichsapfel mit Kreuz.

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Am Stockel der Säule, auf dem die Marienfigur steht, ist auf zwei Tafeln in goldener Schrift zu lesen: „Der jungfräulichen Gottesmutter geweiht von den Frauen und Jungfrauen der Stadtpfarrei Regen 1872 errichtet, zum Brunnen umgestaltet 1948“. Auf der anderen Tafel ist zu lesen: „Maria versiegelter Brunnen lässt Strömen die Wasser der Gnade“.
Am 1. Mai 1873 wurde an dieser Stelle ursprünglich eine Mariensäule eingeweiht als Dank, dass Regen vom Krieg 1870/71 verschont wurde. Die Säule stand am Marktplatz an der Stelle des zerstörten Rathauses. Künstlerisches Vorbild war übrigens die Münchner Mariensäule vom Marienplatz.

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Dann begann 1948 der Umzug als Regen den 500. Geburtstag seines Wappens feierte. Das Wappen von Regen ist eine weiße Lilie und darüber ein Regenbogen in einem blauen Feld in dem Schilde. Gleichzeitig wurde die Säule durch einen Marienbrunnen ersetzt. In den siebziger Jahren zog der Brunnen wieder an einen neuen Standort und im Rahmen der Generalsanierung im Jahre 2012 wurde der Brunnen an dem neuen Marktplatz der Stadt näher an die Ludwigsbrücke errichtet. Der Blick auf dem Brunnen und im Hintergrund die Stadtpfarrkirche St. Michael ist ein beliebtes Fotomotiv. Ich muss mal im Sommer nach Regen kommen, wenn der Marktplatz nicht so trostlos ist und auf der Freifläche um die Marienstatue Cafés geöffnet haben.

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Vorbildlich: Quellwasser am Gymnasium

8. Juli 2014

Das Schuljahr in Bayern geht langsam zu Ende, aber ich habe eine hervorragende Idee für das kommende Schuljahr. Bei meinem Besuch am örtlichen Gymnasium in Zwiesel habe ich das Waldwasser entdeckt.

Wasser aus dem Bayerischen Wald und am Gymnasium Zwiesel.

Wasser aus dem Bayerischen Wald und am Gymnasium Zwiesel.

Hier können sich Schüler und Lehrer an einem Brunnen in der Aula mit frischen Wasser aus den Quellen des bayrischen Waldes versorgen. Die Schüler sind nicht mehr gezwungen Mineralwasser und ähnliches mitzubringen oder im Pausenverkauf etwas zu kaufen, sondern können bei Bedarf dort ihren Durst löschen – kostenlos.

Wer steckt hinter dem Waldwasserbrunnen? Die Wasserversorgung Bayerischer Wald wird getragen von den Landkreisen Cham, Deggendorf, Dingolfing-Landau, Freyung-Grafenau, Passau, Straubing-Bogen sowie von den Städten und Gemeinden der Region. Für mich ist es die ideale Werbung für das heimische Wasser, das hervorragend zum Trinken einlädt. Ich habe es bei meinem Besuch am Gymnasium Zwiesel ausgiebig probiert. Es soll gegen Müdigkeit, Übergewicht und Konzentrationsstörungen wirken. Ach ja, auch Kopfweh soll es beseitigen.

Und es ist auch eine politische Botschaft: Bestes Trinkwasser aus der Region für die Region ohne Gewinnstreben zu einem angemessenen Preis. Für mich hat dieses Projekt an der Schule wirklich Vorbildcharakter. Anderen Städten und Gemeinden, die über eine eigene Trinkwasserversorgung verfügen, könnten sich hier ein Vorbild nehmen. Ich habe Schüler und Lehrer beobachtet: Sie nutzen das Angebot ausgiebig und füllen ihre Flaschen für den täglichen Gebrauch in der Schule ab.

Das ist eine wirkliche Investitionen in unseren Nachwuchs. Gratulation.

Ich hab es probiert, prima

Ich hab es probiert, prima