Posts Tagged ‘altes Testament’

Eine Schlange in der Münchner Frauenkirche

5. März 2025

Was macht eine Schlange in der Münchner Frauenkirche? Dies habe ich mich gefragt, als ich den Dom besucht hatte und wegen eines Wolkenbruchs das Gotteshaus besichtigte und dabei auf eine Kupferschlange des Moses stieß.

In der Kapelle Mariä Opferung gibt es ein bemerkenswertes Kunstwerk: der sogenannte Münchner Domkreuzigungsaltar. Dieses Flügelretabel stammt aus der Zeit um 1440 und wurde aus der Vorgängerkirche übernommen. Es zeigt im Hauptfeld eine eindrucksvolle Darstellung der Kreuzigung Christi. Die trauernde Gruppe im Vordergrund besteht aus der heiligen Veronika, der Gottesmutter Maria, dem Apostel Johannes, Maria Magdalena und einem weiteren Heiligen. In ihren Heiligenscheinen ist die Inschrift zu lesen: “Maria hilf uns aus der Not durch deines Sohnes bittren Tod”.
In der Predella des Altars ist ein Silberrelief des Reliquienschreins des heiligen Arsatius eingelassen. Dieser Schrein, gefertigt 1496 vom Goldschmied Hans Löffler, zeigt den Heiligen im bischöflichen Ornat liegend. Der Legende nach war Arsatius Bischof von Mailand und brachte die Reliquien der Heiligen Drei Könige sowie die eherne Schlange des Mose dorthin. Als Anspielung darauf ist das Kapellengitter mit einer Schlange auf einer Säule geschmückt.

Und natürlich gibt es auch etwas Mystisches: Die Darstellung der ehernen Schlange bezieht sich auf eine Episode aus dem Alten Testament. Während des Exodus sandte Gott zur Strafe für den Ungehorsam der Israeliten Giftschlangen, die viele Menschen bissen. Auf Gottes Anweisung hin fertigte Mose eine Schlange aus Kupfer und befestigte sie an einer Fahnenstange. Jeder, der von einer Schlange gebissen wurde und zu der Kupferschlange aufblickte, blieb am Leben.

Reformationstag – der Luther von Playmobil hat seinen Auftritt

31. Oktober 2016

Martin Luther als Playmobil-Figur.

Martin Luther als Playmobil-Figur.

Gut, dass es die Reformation gab. Heute ist Reformationstag und der Auftakt zum Lutherjahr 2017. Ich werde hier im Blog keine theologischen Ausführungen machen, denn ich habe auch gelernt, dass Religion eine Privatsache ist.
Ich halte es persönlich mit dem alten Fritz „Jeder soll nach seiner Fasson selig werden“ und auch Kants kategorischer Imperativ ist für mich wichtig: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“

Sowohl Friedrich der Große und Immanuel Kant waren nur möglich, weil es Luther gab. Der Luther hat in den Köpfen etwas bewegt und eine Revolution in Europa ausgelöst. Reformation bedeutet Erneuerung und Luthers Gedanken haben die Kirche erneuert und zuvor die Kirchenspaltung ausgelöst. Interessant für mich als Medienfuzzi ist, dass sich die Gedanken Luthers eines neuen Massenmediums bedient haben. Mitte des 15. Jahrhunderts wurde schließlich der Buchdruck erfunden und die Gedanken von Luther wurden in die Welt getragen. Ich beobachte genau die Wirkung von heutigen Massenmedien, die jeder von uns bedienen kann.
Zurück zu Luther: Ich hab einen Luther bei mir am Schreibtisch stehen. Mein Luther ist eine Playmobil-Figur. Es handelt sich um die Figur 6099 und ich hab meinen Luther zusammen mit der Sonderausgabe von Dürer im Stadttourismus-Amt Nürnberg gekauft. Wer in Nürnberg unterwegs ist, sollte aufgrund des niedrigen Preises zuschlagen.

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Mein Playmo-Luther hat eine Feder in seiner beweglichen rechten Hand. Übrigens, Luther war Rechtshänder. In der anderen Hand hält die Figur die Bibel. Sie hat die Aufdruck „Bücher des Alten Testaments ENDE – Das Neue Testament übersetzt von Doktor Martin Luther“. Der Luther hat eine Mütze auf und trägt einen schwarzen Umhang. Für mich ein Novum bei Playmobil: Es liegt ein Faltblatt mit Lebensstationen von Martin Luther bei.

Bei einem Festgottesdienst ist die neue Lutherbibel gestern offiziell den evangelischen Kirchengemeinden übergeben worden. Es handelt sich nicht um die Playmo-Bibel.  70 Experten hatten in den vergangenen Jahren die Bibelübersetzung auf ihre Genauigkeit überprüft. Fast 12.000 der rund 31.000 Verse wurden in der Neufassung geändert – auf die Wörter gerechnet sind das acht Prozent.