Posts Tagged ‘Vermummungsverbot’

Plakate zur 1. Mai Demo in Hamburg

2. Mai 2023

Der 1. Mai ist der Tag der Arbeit, der von den Nationalsozialisten zum nationalen Feiertag erhoben wurde. Und am 1. Mai finden auch immer die 1. Mai Demonstrationen statt. Aufgrund eines Elton John Konzerts befand ich mich mit meiner Familie in Hamburg und unser Hotel war im Schanzenviertel untergebracht, also traditionell ein Ort der Randale.

Doch in meiner Umgebung blieb es ruhig. Es gab einen Aufruf zur Demo eher in einem besseren Viertel. Ich bekam von den Demos nichts mehr außer verstärkter Polizeipräsens. Mehr als 5.000 Menschen sind am 1. Mai in Hamburg bei mehreren Demonstrationen linker und autonomer Gruppen auf die Straße gegangen. Größere Ausschreitungen gab es nicht. Das Vermummungsverbot wurde im Großen und Ganzen von der Polizei durchgesetzt.

Bei meinen Spaziergängen durch das Schanzenviertel sah ich zahlreiche Plakate, die zur Demonstration aufriefen. „Wir können und wollen uns die Reichen nicht mehr leisten“, hieß es im Aufruf zur Demo unter dem Motto „Klassensturz statt Kassensturz“. Auch ein Spruch: „Das System ist in der Krise. A in die Offensive.“ Dann noch „Gegen imperialistische Kriege und Miitarisisierung“, „Für unsere ökonomischen, sozialen und politischen Rechte“ und auch „Heraus zum 1. Mai gegen Armut, Krieg und Klimakrise“ und „1. Mai Kampftag der Arbeiter:innen“.

Für mich interessante Fotomotive. Über Twitter verfolgte ich die Demo, um als Tourist vom Land nicht hineingezogen zu werden.

Matthias fragt nach bei … Wilfried Scharnagl über Friedrich Zimmermann

17. September 2012

Vor kurzem verstarb der ehemalige CSU-Politiker Friedrich Zimmermann. Als junger Journalist durfte ich ein paar Mal über den Hardliner Zimmermann berichten. Beispielswiese wie er 1983 sich mit Herbert Achternbusch wegen der Filmförderung zu dessen Film „Das Gespenst“ anlegte. Zimmermann verweigerte aufgrund der Blasphemie eine Rate der Förderung. Das machte den schlechten Film unverdient berühmt. Neben all den politischen Entscheidungen wie Vermummungsverbot, Kronzeugenregelung oder Einführung von Katalysator im Auto blieben mir persönlich zwei Dinge über „Old Schwurhand“ in Erinnerung, wie Zimmermann spöttisch nach der bayerischen Spielbankenaffäre genannt wurde.

  1. Zimmermann erklärte 1986, dass zu keiner Zeit Gefahr für die deutsche Bevölkerung bestanden hatte, nachdem den Sowjets ihr Reaktor in Tschernobyl um die Ohren geflogen ist.
  2. Als Verkehrsminister posierte Zimmermann vor laufenden Kameras auf einem Mofa. Allerdings beherrschte er das Gefährt nicht und bretterte durch den Vorgarten und blamierte sich. Bei Rudis Tagesshow und anderen Pannensendungen lief damals der Spot rauf und runter.

Ich traf mit Wilfried Scharnagl einen politischen Weggefährten Friedrich Zimmermanns zu einem Kurzinterview. Scharnagl kannte Zimmermann u.a. als ehemaliger Chefredakteur des Bayernkuriers. Im Interview würdigte er den Menschen und Politiker Zimmermann.