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Vierschanzentournee: Drahtlos vom Schanzentisch

12. Januar 2013
Vierschanzentournee 2013

Vierschanzentournee 2013

Als Sportfan im Fernsehen würde ich mich nicht gerade bezeichnen. Ich finde es einfach langweilig. Dennoch habe ich neulich in die Vierschanzentournee gezappt. Ich war fasziniert, nicht von der sportlichen Leistung, sondern von der technischen Leistung. Die Übertragung des Sportereignisses war rundweg perfekt und das in HD.

Während der diesjährigen Vierschanzentournee übertrug HDwireless die Signale von sechs Sony HDC-Kameras vom Boden und aus der Luft drahtlos in den Ü-Wagen von Host-Broadcaster TopVision.

HDwireless, die sowohl für die technische Planung als auch die Umsetzung des Wireless-Parts der Live-Produktion des Skispringens zuständig waren, nutzen für die mobilen Kameraeinheiten eine Sony HDC-1500, eine HDC-P1 und vier HDC-2400. Während die HDC-1500 an einem Helikopter für die Aufnahme der Stadiontotale befestigt war, lieferten die weiteren Kameras Bilder direkt vom Schanzentisch, dem Servicebereich, Springerlager, Exit-Gate und auf Wunsch der Regie auch verschiedene Motive aus dem Event-Areal.

Zur drahtlosen Übertragung errichtete HDwireless ein zellulares Asi-Netzwerk mit zentralen Empfängerpunkten, von denen aus das Signal per Glasfaserkabel in die Regie von Topvision gelangte. Durch eigens von der Bundesnetzagentur zugeteilte Funk-Frequenzen war das Setup vor Störungen geschützt.

Technisches Novum der Drahtlos-Übertragung waren die vier Sony HDC-2400, die HDwireless mittels Vislink-RF-Modul zu „SonyHDwirelessCams“ umrüstete. Auf der NAB 2012 noch als Prototyp vorgestellt, entwickelte HDwireless gemeinsam mit Sony und weiteren Partnern eine leistungsfähige Übertragungstechnik mit Telemetriesteuerung, die dem aktuellen Stand der Technik entspricht. Der Clou: Die Sony HDC-2400 kann mittels eines abnehmbaren Seitenteils innerhalb weniger Minuten von einer Glasfaserkamera auf eine integrierte Wireless-Kamera umgerüstet werden. Das macht die Kamera in der Verwendung sehr flexibel. Das seitliche Andocken des RF-Moduls bringt eine Gewichtsersparnis von rund einem Kilo im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen. Durch die kompakte Bauform ist die WiCam als Hand- und Steadicam einsetzbar. Mit einer Datenrate von bis zu 40 MBit erzielt die Lösung eine Latenz von maximal 60ms und bietet volle RCP Kontrolle sowie Ethernet-Integration.

„Ohne das Wireless-System wären viele Aufnahmen nicht oder nur mit sehr großem Aufwand möglich gewesen“, berichtet Patrick Nußbaum, Geschäftsführer von HDwireless. „Ohne Kabel arbeiten zu können, eröffnet Kameramännern und Regisseuren bei der Live-Produktion viele neue kreative Möglichkeiten.“

Live in HD bei der Vierschanzentournee 2013

Live in HD bei der Vierschanzentournee 2013

Steadicam für das iPhone

21. Mai 2011
Meine Steadicam für das iPhone 4.

Meine Steadicam für das iPhone 4.

Für kleine Drehs bin ich einfach zu faul die großen HD-Kameras mitzuschleppen. Für manche Aufträge, die nur auf YouTube veröffentlicht werden, reicht mein iPhone 4 durchaus als Kamera aus. Der Nachteil ist natürlich die enorme Verwacklung beim Filmen. Selbst der Puls oder der Herzschlag ist bei den iPhone-Aufnahmen zu bemerken. Diese Wackelei kann ja manchmal ein Underground-Feeling erzeugen, manchmal stört sie einfach nur. Aus diesem Grunde habe ich mir eine Steadicam-Halterung Steadicam Smoothee für das iPhone 4 zugelegt. Ich bin rundum zufrieden.

Das System federt Stöße ab und sorgt für verwacklungsfreie Aufnahmen. Nun kann ich eindrucksvolle Aufnahmen mit dem iPhone in Szene setzen. Das erste Mal als ich Steadicam-Aufnahmen im Kino gesehen habe, war das bei Stanley Kubricks The Shining im Jahre 1980. Hier erzeugte die Kamera einen wahren Sog und zog mich in das Geschehen. Damals war die Steadicam-Ausrüstung sauschwer und sauteuer, aber Garrett Brown, der auch Erfinder des Systems – eine Art Daniel Düsentrieb der Kameratechnik, war, überzeugte mich.  Auf vielen Veranstaltungen wie die NAB oder die IBC schaute ich mir Steadicam-Versionen an. Das deutsche Unternehmen P+S-Technik hatte sogar ein FreeStyle Rig für Stereo3D-Kameras. Das ist natürlich völlig überdimensionalisiert für meine Bedürfnisse. Mir reicht die low End Version Steadicam Smoothee erst einmal aus. Die Betonung liegt auf erst einmal.

Wichtig ist, dass der Kopfhöreranschluss frei bleibt, um Mikros anzuschließen.

Wichtig ist, dass der Kopfhöreranschluss frei bleibt, um Mikros anzuschließen.