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Motorworld München: Rolls-Royce Silver Shadow Cabrio von Boxerlegende Muhammad Ali

30. Juli 2024

Ich mag das Flair, das die Marken Rolls-Royce und Aston Martin verbreiten mit der Gewissheit, dass ich mir niemals ein solches Automobil leisten kann. Aber andere Leute können es, wie der Boxer Muhammad Ali. In der Motorworld München stieß ich in einer Seitengasse auf den 1970 Silver Shadow Cabrio, der einst dem berühmten Boxer gehörte.

Ich wusste nicht, dass Ali ein Rolls-Royce war und schaute nach, wie es dazu kam. Zu Beginn seines Comebacks brauchte Ali einen Motivationsschub. Ich kaufe mir eine schöne Schallplatte, aber Ali hatte Größeres im Sinn. Es musste für ihn etwas sein, was ihm Freude bereitet, wertvoll ist und sich bis dahin kaum ein „farbiger“ Mann leisten konnte. Ali ging in ein exklusives US-Autohaus und kaufte dieses brandneue Rolls-Royce Silver Shadow Cabrio.

Eigentlich konnte er sich das finanziell gar nicht leisten, aber er hat es bekommen. Wahrscheinlich hätte der Verkäufer eines auf die Nase vom Champion bekommen. Das Cabrio war Alis absolutes Lieblingsspielzeug. Ali hat es weit über das gelungene Ende seines Comebacks hinaus bis zum Jahr 1976 gefahren.

Die Papiere sind beim Kauf am 1. Dezember 1970 ausgestellt und unterschrieben von Cley Cassius, wie sein Führerschein. Am 14. Februar 1971 ändert Cassius Clay seinen Namen auf Muhammad Ali. Am 31. März 1971 wurde das Fahrzeug ausgeliefert und die Papiere von Muhammad Ali unterschrieben.

Ali, Ali – Ali hat den letzten Kampf verloren – mein Nachruf

4. Juni 2016

Wenn es ums Boxen in meiner Familie ging, dann wurden nur zwei Namen genannt: Max Schmeling und Muhammad Ali. Nun verstarb Ali im Alter von 74 Jahren. Neben all den sportlichen Leistungen imponierte er mir vor allem durch eine Eigenschaft: Der Kerl war unbeugsam und machte sein Ding.
Mit meiner Mutter, die der Boxfan in unserer Familie war, schaute ich als Kind zusammen nachts die Kämpfe von Ali an. Mutter erklärte mir, dass Ali eigentlich Cassius Clay hieß, aber dann zum Islam konvertierte und sich Muhammad Ali nannte. Warum, das habe ich als Kind ebenso wenig verstanden wie seine Aussagen zu Black Panther oder sein Engagement in der US-Bürgerrechtsbewegung – ich war einfach zu jung. Mir hat einfach das Boxen gefallen. Mitschüler von mir gingen nach Alis Kämpfen in den örtlichen Boxclub BC Piccolo, aber das war für mich als schüchterner Brillenträger nichts. Ich schaute Ali im Fernsehen an und war zufrieden.
Was mir auch auffiel und imponierte, war die große Klappe von Muhammad Ali. Eigentlich war er ein Großmaul, aber ein begnadetes Großmaul. Er hatte eine Meinung und ließ sie jeden wissen. Das faszinierte mich. Ich erkannte, dieser schwarze Mann geht unbeugsam seinen Weg. Das ist gut so.
Mein musikalischer Held Bob Dylan traf sich mit Ali im Rahmen der Rolling Thunder Tour als es um die Unterstützung des schwarzen Boxers Rubin „Hurricane“ Carter ging. Der Song war das erste Lied auf dem legendären Album Desire. Hier hörte ich wieder diese unbeugsame Stimme, die sich wehrt.

Ali und Apple

Ali und Apple

Als große Ehrung sah ich es an, als Ali in der Think different-Plakatserie von Apple erschien. Ich war gerade in den USA als mir Muhammad Ali die Faust auf einem schwarzweiß-Plakat entgegenstreckte. Think different – das war das Comeback von Apple, eben To the crazy ones. Noch heute erinnere ich mich an das Mantra und Teil dieses Mantras war Muhammad Ali.

Here’s to the crazy ones.
The misfits.
The rebels.
The troublemakers.
The round pegs in the square holes.
The ones who see things differently.
They’re not fond of rules.
And they have no respect for the status quo.
You can quote them, disagree with them, glorify or vilify them.
But the only thing you can’t do is ignore them.
Because they change things.
They push the human race forward.
And while some may see them as the crazy ones,
We see genius.
Because the people who are crazy enough to think
they can change the world,
Are the ones who do.

Muhammad Ali war immer da und zeigte auch nach seiner Erkrankung wirkliche Größe. Zuletzt mit der klaren Positionierung gegen Donald Trump. Politiker sollten für ein Verständnis für den Islam sorgen und klar stellen, dass „fehlgeleitete Mörder“ das Ansehen seiner Religion gefährden. Gut gesprochen, obwohl ich mir das alte Großmaul von früher hier gewünscht hätte.
Heute werde ich mir die Ali-Verfilmung mit Will Smith ansehen – und naürlich „Rumble in the Jungle“.