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Warum 42 auch eine politische Zahl ist

21. Oktober 2024

Immer wieder kommt die Frage, warum mein kleines Unternehmen redaktion42 heißt. Meine Antwort ist schlicht, weil ich ein Fan von Douglas Adams und seinen Romanen Per Anhalter durch die Galaxis bin, bei dem die 42 eine wichtige Rolle spielt.

Immer wieder stoße ich auf die Zahl 42, wie unglängst in Prag bei einer Straßenbahnlinie. Keine Angst, es wird nicht eine Bessenheit wie 21, die Insider und Illuminaten verstehen mich.

Aber im Lokschuppen Rosenheim begegnete ich auch meine Zahl 42 in einem anderen Zusammenhang. Es ist eine einzigartige Würdigung aus dem Sport. In diesem Genre habe ich massive Wissenslücken.

Jackie Robinson war ein amerikanischer Baseballspieler, der als erste afroamerikanische Person in der Major League Baseball (MLB) spielte. Er durchbrach 1947 die Rassenschranken im professionellen Baseball, als er für die Brooklyn Dodgers auflief, zu einer Zeit, als die Liga noch stark segregiert war. Sein Debüt markierte einen entscheidenden Moment im Kampf gegen Rassismus im Sport und in der amerikanischen Gesellschaft.

Die Zahl 42, die Robinson auf seinem Trikot trug, ist symbolisch für sein Vermächtnis. Sie wurde in der gesamten MLB im Jahr 1997, anlässlich des 50-jährigen Jubiläums seines historischen Debüts, als Ehrung für ihn dauerhaft zurückgezogen. Kein Spieler darf seitdem in der Liga diese Nummer tragen, mit Ausnahme des 15. April jeden Jahres, dem „Jackie Robinson Day“. An diesem Tag tragen alle Spieler in der MLB die Nummer 42, um an Robinsons bahnbrechende Leistung und seinen Beitrag zur Bürgerrechtsbewegung zu erinnern. Also ist die Zahl 42 durchaus eine politische Zahl.

Legenden: Filmrequisiten-Sammler Jan Eric Hauber: Warum hat Bayern kein wirkliches Filmarchiv?

20. Oktober 2024

Es gibt Leute, die sammeln Streichholzschachteln. Es ist Leute, die sammeln Bierdeckel. Und es gibt Leute wie Jan Eric Hauber, die sammeln Filmrequisiten. Markus Elfert vom Filmreport und Matthias J. Lange von redaktion42 haben diesen sympathischen Sammler im Lokschuppen in Rosenheim zum Interview getroffen.

Bei ihm begann es mit der TV-Serie Magnum. Von 1980 bis 1988 flimmerte die unterhaltsame Serie mit acht Staffeln über unsere TV-Schirme und wir saßen vor der Glotze, um die Abenteuer auf Hawaii von Thomas Sullivan Magnum IV und Jonathan Quayle Higgins III, dem roten Ferrari und den Dobermännern zu genießen.

Jan Eric Hauber war einer von uns TV-Enthusiasten und bei ihm wurde die Lust aufs Sammeln geweckt. Ab 1999 suchte Hauber, der im Hauptberuf Kunstlehrer und passionierter Jazzmusiker ist, auf eBay nach Filmrequisiten zu Magnum. Ein Saxophon aus der Serie war der Start der Sammlung, die größer und größer wurde. Hauber kam als Fan zum Sammeln und die Käufe waren nicht als Geldanlage gedacht, wie es heute manche so genannte Sammler tun. „Es ist eine Herzenssache“, gibt es offen im Interview zu. In unserem Interview erzählt Jan Eric Hauber viel von seinen Objekten wie Operation Walküre bis hin zu seinem Schatz Shaun das Schaf.

Übrigens, den Ferrari aus Magnum besitzt Hauber nicht, dafür drei Originalnummernschilder des Fahrzeugs und unglaublich viele Requisiten aus der Serie. Das größte Magnum-Objekt ist ein VW-Bus mit der Lackierung Island Hoppers, der verschrottet werden sollte. Heute steht das Auto in Franken.

Ein Kämpfer für den Film
Aber Jan Eric Hauber ist nicht nur ein Sammler, er ist auch ein Kämpfer für den Film. Es stellt sich die Frage, warum hat Bayern kein Filmarchiv hat, wo solche Filmrequisiten ausgestellt und wissenschaftlich zugänglich gemacht werden. Filmproduktion ist im Freistaat ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, aber die wissenschaftliche Aufarbeitung des Thema in Form einer Archives ist nicht vorhanden.

Frankfurt, Düsseldorf oder Berlin haben solche Institutionen, aber in Bayern fehlt so etwas. Die Bavaria oder Arri würden sich natürlich hier anbieten, aber auch andere Standorte kämen in Frage. Die Dokumente des Münchner Regisseurs Helmut Dietl werden beispielsweise in Berlin aufbewahrt, obwohl München und der Freistaat sich immer wieder mit den Münchner Geschichten, Kir Royal, Monaco Franze und andere Dietl-Werke brüsten. „Das gehört zu uns nach Bayern, nach München“, so die Bitte von Jan Eric Hauber, der das Gespräch mit den Verantwortlichen aus der Politik sucht und gerne zur Verfügung steht. Weitere Beispiele sind Requisiten und Originale von Rainer Werner Fassbinder oder die Winnetou-Kostüme von Rialto. Es ist so vieles vorhanden, aber nichts professionell archiviert und aufbereitet. Das wäre eine Kulturförderung, die dem Filmstandort Bayern gut zu Gesichte stünde.