Gleich vorweg: Dieses Spiel ist für mich das Weihnachtsgeschenk 2012 schlechthin. Ich war von der Umsetzung der Star Wars Saga in die Lego-Welt schon begeistert, aber bei der Lego-Version von Lego Der Herr der Ringe blieb mir die Spucke weg. Wie stark ist das denn? Basierend auf der „Herr der Ringe“-Filmtrilogie erzählt Lego Der Herr der Ringe die Originalgeschichten aus Tolkiens Der Herr der Ringe: Die Gefährten, Der Herr der Ringe: Die zwei Türme und Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs und entführt die Spieler auf eine epische Abenteuerreise mit drolligem Lego-Humor und typischer Lego-Kreativität. Gestellte Aufgaben sind durchaus lösbar nach ein wenig Nachdenken und so macht das Spiel Spaß für die ganze Familie. Bei uns gaben sich die Generationen den PS3-Controller in die Hand. Im Game werden die wichtigsten Stationen von Mittelerde besucht: Schicksalsberg, Wetterspitze, Helms Klamm, die Minen von Moria, Fangor, Isengart und die Totensümpfe und einige mehr. Die Szenen sind sehr humorvoll gezeichnet und auch wenn die Geschichte mal etwas blutig wird, sind wir doch schließlich in der Welt der dänischen bunten Klötzchen. Ein Lacher zu Hause war beispielsweise die Darstellung der Reiter von Rohan, deren Pferde sich wie Zirkuspferde gebahren und sich zur Pyramide aufstellen. Der Lego-Humor ist liegt oft im Detail: Frodo wird mit einer Lego-Bauanleitung geheilt.
Während die Spielzentrale bei Lego Batman die Bat-Höhle und bei Lego Star Wars die Schlachtkreuzer sind, so ist die Zentrale bei Herr der Ringe eine Karte von Mittelerde. Hier kann der Spieler seine Missionen wählen. Betraut mit der Aufgabe, den Meisterring zu zerstören, der das Gute bedroht, muss Frodo sein friedliches Zuhause im Auenland verlassen. Doch der böse Ring will erst einmal gefunden werden, und der Weg zum Schicksalsberg – der einzige Ort, wo der Ring bekanntlich zerstört werden kann – ist gefährlich und mit Orks und noch übleren Bestien gespickt. Um Frodo zu helfen, wird das bekannte Bündnis geschmiedet – Aragorn der Waldläufer, Gandalf der Magier, Legolas der Elb, Gimli der Zwerg, Boromir der Kämpfer aus Gondor und Frodos Hobbit-Freunde Merry und Pippin. Die Spieler erleben die Herr-der-Ringe-Saga im Lego-Stil, erforschen Wunder, lösen zeitlose Rätsel und machen auf ihrer Jagd nach dem Ring schier endlosen Feindesscharen den Garaus. Hat der Spieler das Game zum ersten Mal komplett gelöst, kann er neu beginnen und die hohe Anzahl von Minikits/Schätzen sammeln. So macht das Spiel immer wieder Spaß und schafft neuen Anreiz.
Manches Mal ist wie bei all den Lego-Spielen auch die Kameraführung in Lego Der Herr der Ringe etwas strange. Bei einem gesplitteten Bildschirm im Zweispieler-Modus empfiehlt sich der Einsatz eines großen Displays, sonst wird es ganz zu klein. Spielt man über Beamer und der Sound kommt von der Anlage, dann taucht der Spieler in die Welt von Mittelerde ein. Dazu kommt die Originalmusik von Howard Shore.
Positiv für mich: Obwohl die Kinder bis dato nichts von Herr der Ringe gehört hatten, wurden sie durch das Spiel an die Welt von Tolkien herangeführt. Sie bekamen Lust auf die Bücher und wenn sie im entsprechenden Alter sind, können sie die Klassiker der Fantasyliteratur in der richtigen Übersetzung lesen. Und da sage noch einer: Spielen bildet nicht.



