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Düsenjäger auf dem Klo

4. Februar 2009

klo

„Nach dem Klo und vor dem Essen, Händewaschen nicht vergessen.“ Diesen Spruch habe ich als Kind gehört und gebe ihn an meine Kinder weiter. Vor allem im Zeiten des Noro-Virus ist er ganz, ganz wichtig. Wichtig ist aber auch das anschließende Händetrocknen, wenn man unterwegs ist. Da gab es in der Vergangenheit unterschiedliche Lösungen:

Variante 1: Wenn kein Handtuch in der Nähe ist, dann Hände trocknen an der Hose. Sieht blöd aus, wenn man aus der Toilette mit feuchten Klamotten kommt.

Variante 2:Man nehme die Papiertücher, in der Regel sind sie umweltweiß oder türkisgrün. Da nimmt man nicht nur eins, sondern gleich eine ganze Ladung, die sich sofort vollsaugen. In der Regel fällt gleich der Stapel um, denn sie liegen auf einem Spender wackelig aufgestapelt. Allerdings ist meist der Spender leer. Anschließend beginnt die Suche nach dem Mülleimer, der ein Gittergestell mit blauem Plastiksack ist.

Variante 3: Man geht zu einem altersschwachen Trockner und drückt den roten Power-Knopf. Ein Ventilator rattert los und unter einen warmen Luftstrom voller Bakterien trocknet man seine Hände mehr schlecht als recht. Komisch ist eigentlich nur, dass diese Trockner alle Aufkleber von Servicefirmen haben, die mit einer 4-stelligen Postleitzahl ausgestattet sind. Wir erinnern uns: Die Umstellung auf die 5-stellige Postleitzahl war am 1. Juli 1993. Wie alt sind denn diese Trockner?

Variante 4: Ich habe neulich einen High-Tech-Trockner entdeckt. Er sieht irgendwie aus, wie eine zugeklappte Wickelstation für Babys. Man steckt seine feuchten Hände hinein und ein heißer Luftstrahl bläst einen hinweg. Kein Knopfdrücken mehr, alles geht automatisch. Außerdem gibt es einen Höllenlärm, wenn die Düsen anfangen zu arbeiten. Brummmmm Aber das System funktioniert. In knapp zehn Sekunden sind die Hände trocken. Cool. Für die anderen Besucher ist es vielleicht so, als ob ein Düsenjäger durchs Klo saust, aber das Ziel ist klar erfüllt: Hände sind trocken. 

Zweites Klo im All

3. Dezember 2008

Endeavour ist wieder gelandet und wie man ließt, ohne größere Probleme. Wegen des schlechten Wetters in Houston drehten die Astronauten noch eine Runde und landeten prima im Kalifornien. Jetzt kommt die Raumfähre huckepack auf einem Jumbo zurück in den Heimathafen. Die Rückreise wird mit 1,8 Millionen US-Dollar etwas teuerer als das klassische First-Class-Ticket.

Doch was hat die Mannschaft eigentlich im All gemacht. Ich hab ja gebloggt, dass eine Astronautin Werkzeug im All verloren hat. Aber wenn man die Mitteilungen der Nasa genau schaut, heißt es: Seit 16. November hat man ein neues Wasseraufbereitungssystem, einen Kühlschrank und neue Schlafplätze auf der ISS installiert. Irgendwie erinnert es mich an den neuen Bausparprospekt meiner örtlichen LBS. Ich kann mir nach Abschluss des Bausparers auch ein neues Schlafzimmer kaufen oder einen neuen Kühlschrank mein eigen nennen. Ob die Nasa auch einen Bausparvertrag abgeschlossen hat?

Außerdem – und das wird immer gerne verschwiegen – wurde ein zweites Klo im All gebaut. Bisher hatten die Besatzungsmitglieder der internationalen Raumstation nur ein stilles Örtchen. Und wir erinnern uns: Dieses Klos war Ende Mai 2008 kaputt und die Raumfahrer mussten sich ihr Geschäft verkneifen. Eine Pumpe, made in Russland, gab nach sieben Jahren den Dienst auf. Sie saugte nicht mehr und die Toilette im All war außer Betrieb. Ob die Astronauten dies auch trainiert haben?