Im Moment beschäftige ich mich mit dem deutschen Helden Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Ich habe bereits ein Online-Seminar hinter mir und eines liegt vor mir. Heute am 20. Juli sind meine Gedanken bei diesem Mann und allgemein wird in der Gesellschaft wieder um Attentate diskutiert. Zur Erinnerung habe ich mir zwei Filme angeschaut, die sehr unterschiedlich sind. Es gibt mehr Filme zum Thema 20. Juli, aber ich habe aus Zeitgründen mir zwei herausgesucht.

Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat
Zum einen Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat (Originaltitel: Valkyrie) ein von 2007 bis 2008 gedrehter Kinofilm des Regisseurs Bryan Singer mit Tom Cruise in der Hauptrolle. Cruise ist bekennendes und ranghohes Mitglied („Operating Thetan VII“) der umstrittenen Scientology-Sekte.

Der Film zeigt die Entwicklung des Offiziers der Wehrmacht Claus Schenk Graf von Stauffenberg vom Frontsoldaten in Afrika bis zu seiner Exekution nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 und anderer Mitverschwörer gegen Adolf Hitler. Dabei werden sowohl die Beweggründe der großenteils aus dem Offizierskorps stammenden Verschwörer aufgezeigt wie auch die Schwierigkeiten der praktischen Umsetzung des geplanten Attentats und dem nachfolgenden „Unternehmen Walküre“. Der Film ist voller Fehler, so wird Stauffenberg durchgehend als Oberst bezeichnet, obwohl erst dies erst seit 1.Juli 1944 war. Zu den zahlreichen anderen Ungenauigkeiten zählt auch, dass Soldaten den Hitlergruß ausführen. Tatsächlich wurde der Hitlerguß in der Wehrmacht erst nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 eingeführt. Bis dahin wurde mit dem militärischen Gruß gegrüßt. Dennoch hat der Film dazu geführt, dass durch Cruise der in Amerika bis dato immer noch recht unbekannte deutsche Widerstand zu mehr Anerkennung kam.

Es geschah am 20. Juli
Eine wirkliche Perle für mich ist dagegen der Film „Es geschah am 20. Juli“. Er ist ein Film, der nicht nur als ein Stück historischer Dokumentation, sondern auch als ein tief bewegendes menschliches Drama in Erinnerung bleibt. Unter der Regie von G.W. Pabst, der vor schon den Letzten Akt als Vorbild für den Film der Untergang drehte, bringt dieser Film die mutige und tragische Geschichte der Männer und Frauen, die versuchten, Adolf Hitler zu stürzen, eindrucksvoll auf die Leinwand.

Die Darstellung von Claus Schenk Graf von Stauffenberg durch Bernhard Wicki ist von außergewöhnlicher Intensität und Tiefe. Wicki fängt die innere Zerrissenheit und den unbeugsamen Mut von Stauffenberg auf eine Weise ein, die den Zuschauer mitten ins Herz trifft. Man spürt die Last der Verantwortung, die auf seinen Schultern liegt, und die schrecklichen Konsequenzen, die seine Entscheidungen nach sich ziehen. Jeder Blick, jede Geste von Wicki spricht von der Verzweiflung und zugleich der Hoffnung, die den Kern dieses historischen Augenblicks ausmachen.
Karl Ludwig Diehl als General Friedrich Olbricht und Paul Bildt als General Ludwig Beck bieten ebenfalls herausragende Leistungen, die die Tragik und die heroische Dimension des Attentatsversuchs intensivieren. Walter Franck als Dr. Carl Goerdeler bringt eine glaubhafte Mischung aus intellektuellem Eifer und tiefer moralischer Überzeugung in seine Rolle ein. Diese Charaktere sind nicht nur historische Figuren, sondern Menschen aus Fleisch und Blut, die mit ihren Ängsten, Hoffnungen und ihrem unerschütterlichen Willen, das Richtige zu tun, kämpfen.

Die filmische Umsetzung der Ereignisse vom 20. Juli 1944 ist von atemberaubender Präzision und Dramatik. Die Spannung ist nahezu unerträglich, wenn Stauffenberg die Bombe in Hitlers Hauptquartier, der Wolfsschanze, platziert. Die Minuten, die folgen, sind von einer solchen Intensität, dass man als Zuschauer den Atem anhält, wohl wissend, dass das Schicksal einer ganzen Nation auf dem Spiel steht. Als der Versuch schließlich scheitert, durchdringt eine tiefe, schmerzliche Traurigkeit den Film. Die Ergriffenheit über die Tragödie der gescheiterten Mission und das Opfer der Verschwörer lässt niemanden unberührt.
G.W. Pabst gelingt es, nicht nur die historischen Ereignisse nachzuzeichnen, sondern auch die emotionale Tiefe und Komplexität dieser Menschen zu erfassen. Die Kameraarbeit, das Spiel mit Licht und Schatten, die eindringliche Musik – all das verbindet sich zu einem intensiven Erlebnis, das lange nach dem Ende des Films nachhallt. „Es geschah am 20. Juli“ ist nicht nur ein Film über ein historisches Ereignis; es ist ein Mahnmal des Mutes, der Opferbereitschaft und der Hoffnung auf eine bessere Welt. Es erinnert uns daran, dass es in den dunkelsten Stunden Menschen gibt, die das Licht der Menschlichkeit und der Gerechtigkeit am Leben erhalten. Dieser Film ist ein bewegendes Zeugnis der Kraft und des Wertes des menschlichen Geistes und bleibt in seiner emotionalen Tiefe und historischen Bedeutung unvergessen.

