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Brainlight: Massage auf dem Entspannungsstuhl bringt Power

24. Oktober 2012

Ok, ich bin anfällig für Entspannungsstühle. Sie kennen diese Stühle? Da schlappt man Tüten oder Koffer bewaffnet durch ein Einkaufszentrum oder einen Flughafen und alles tut einem weh. Da sieht man im öffentlichen Raum diese saubequemen Massagestühle. Für ein, zwei Euro bekommt der gestresste Handlungsreisende eine automatisierte Massage. Der Stuhl knetet meinen geschundenen Körper durch. Ich liebe das und ich fühle mich nach der Massage frisch gestärkt. Neulich auf meiner Lieblingsfriseurmesse HAARE in Nürnberg war der wichtigste Hersteller dieser Entspannungsstühle Brainlight als Aussteller vertreten.

Natürlich musste ich die neue Generation dieser Stühle samt Brille ausprobieren. Das war Entspannung pur und wenn ich ehrlich bin, bin ich auch eingeschlafen. Kurz, aber immerhin: Ich bin sofort weggeschlafen. Die Stühle kneten Beine und Rücken durch, dazu kommt über den Kopfhörer Entspannungsmusik und über eine Brille werden Lichtsignale eingespielt. Alles in Kombination soll den Körper entspannen. Und der Stuhl macht das. In der Pro-Version verwandelt sich der Stuhl zur Liege und ich kann richtig wegsacken – genial. Allerdings ist es natürlich doof, wenn ich auf einer Messe einnicke und zu schnarchen beginne.Hunderte von Leute ziehen an meinem Stuhl vorbei, schießen Fotos und Videos und posten diese bei Facebook oder YouTube.

Das bedeutet, ich brauche so einen Stuhl zu Hause, aber die Gattin hat klar die rote Karte gezeigt.

Und dennoch rufe ich gerne zum Kauf eines solches Entspannungsstuhls auf. Mit über 4000 Euro ist man dabei, Leasing geht auch. Gerade für Unternehmen ist so ein Stuhl sicher ein absoluter Mehrwert. Die Mitarbeiter können einen kurzen Mittagsschlaf, neudeutsch Powernapping, halten. Als Freiberufler gönne ich mir ab und zu so ein 15minütiges Schläfchen und ich muss zugeben: Ich habe dann wieder richtig Power und fühle mich frischer, um mein Tagwerk in der zweiten Tageshälfte zu verrichten.

Einst arbeitete ich in einem Unternehmen, da konnte man sich (auf eigene Kosten) einen Masseur buchen, der einen am Arbeitsplatz durchgeknetet hatte. Meist nutzen wir das Krankenzimmer mit der entsprechenden Liege. Ich habe sehr gerne dort gearbeitet. Schließlich sind zufriedene Mitarbeiter ein hohes Gut eines Unternehmens. Da gibt es sicherlich viele Studien, die die Mehrleistung der Mitarbeiter durch Entspannungsstühle beweisen und Brainlight kann sie sicher bei Bedarf auflisten. Brauch ich nicht, ich bin von dem Konzept überzeugt.

Ich würde zwar die Musik ändern – das esoterische Dedudel geht mir auf den Senkel. Ich würde wirkliche Entspannungsmusik nehmen. Das geht freilich auf Messen nicht. Da geht es darum, eine Oase der Ruhe zu schaffen. Bei den Stühlen im Kaufhaus gibt es zudem keine Kopfhörer oder Brille, weil sie sofort von Deppen zerstört werden. Und ich würde noch mehr Sinne ansprechen. Sicher lässt sich die Entspannung mit ausgesuchten Raumdüften noch verstärken, die über entsprechende Raumbefeuchter zugeführt werden. Das würde ich gerne einmal ausprobieren.

Social Media: Live-Streaming von der HAARE PK

17. Oktober 2012
Mit dem iPad im Chat und dem MacBook Pro live den Stream verfolgt.

Mit dem iPad im Chat und dem MacBook Pro live den Stream verfolgt.

Gestern fand in Nürnberg die Pressekonferenz zur HAARE 2012 statt. Die HAARE ist die wichtigste regionale Friseurmesse in Deutschland. Rund 15.000 Friseure aus ganz Deutschland pilgern am 21./22. Oktober zur NürnbergMesse und informieren sich über neue Trends in der Branche. Um ein bisschen Werbung für die Fachveranstaltung zu machen, haben wir die Pressekonferenz live ins Netz übertragen. Der Hammer oder?

Erfolgreich lief die PK zur HAARE ab - vor Ort in Nürnberg und im Netz.

Erfolgreich lief die PK zur HAARE ab – vor Ort in Nürnberg und im Netz.

Wer jetzt meint, dass wir auf große Broadcast-Ausrüstung gesetzt haben, der irrt sich komplett. Ausgestattet mit einem iPhone, einem Stativ, einem Mikrofon und einem WLAN-Hotspot war eine Kollegin in Nürnberg vor Ort und streamte die Pressekonferenz live ins Netz. Als Plattform nutzen wir qik. Natürlich geht es auch deutlich professioneller (und auch teuerer), aber wir waren mit unserer kleinen Lösung vollauf zufrieden. Und der Kunde, der Landesinnungsverband des bayerischen Friseurhandwerks, auch. Damit ist der LIV Friseure Bayern meines Wissens der erste Friseurverband, der solch ein Live-Streaming durchgeführt hat. Der bayerische Verband ist in Sachen Social Media ganz weit vorne (schließlich haben die ja auch ein Buch von mir zum Thema herausgebracht).

Die Zuschauerschaft war noch übersichtlich aber das war gar nicht das Ziel. Es sollte gezeigt werden, dass mit wenig Finanzeinsatz im Web 2.0-Zeitalter enorm viel möglich ist. Auf das Tun kommt es an. Über die technische Qualität lässt sich diskutieren, dennoch ging der Stream in HD raus. Mir kam da wieder der Spruch von Steve Jobs in Erinnerung: „Real Artists ship.“

Beim verwendeten Mikro handelte es sich um ein iRig Mic. Es hat sich bei mir als Hand-Kondensator-Mikrofon für iOS-Geräte hervorragend bewährt. Das robuste, strapazierfähige Metallgehäuse liegt gut in der Hand, bzw. steckt im Mikro-Ständer. Das iRig Mic verfügt über eine hoch unidirektionale Kondensator-Elektret-Mikrofonkapsel für Aufnahmen aus der Nähe und der Ferne. Dank dem dualen Minianschluss ist ein Monitoring in Echtzeit möglich. Über den 3-Stufen-Schalter kann das iRig Mic direkt an sämtliche Schalldruckpegel angepasst werden – von leisem Sprechen bis zu lauter Musik. Das Einrichten für die Aufnahme einer beliebigen Tonquelle auf der Pressekonferenz war simpel.

Das Tamrac Zip Shot leistet mir gute Dienste.

Das Tamrac Zip Shot leistet mir gute Dienste.

Als Stativ diente ein Tamrac Zip Shot. Das Ding ist superleicht. Das war wichtig, weil die Kollegin in Nürnberg mit dem Zug fahren und daher nichts schleppen wollte. Das Stativ wiegt nur 300 Gramm und ist in Sekunden aufgestellt. Natürlich ist das kein Pro-Stativ, aber es passt in die Handtasche, wiegt nichts und ist sofort einsatzbereit. Im Grunde habe ich das Stativ bei Bergtouren im Einsatz, aber auch für diesen Zweck hat es wunderbar ausgereicht.

Das iPhone liefert eine genügend ausreichende Bildqualität. Die JVC-Kameras konnten zu Hause bleiben. Schwenken und Zoomen waren Nebensache, sondern es ging, wie bereits geschrieben, um das Machen. Vor der Veranstaltung wurde über verschiedene Facebook-Seiten wie Verbands- und Messeseite geworben. Via Twitter wurden zusätzlich Leute auf den Stream aufmerksam gemacht. Es hat sich hier wieder gezeigt, die Web 2.0-Werkzeuge sind vorhanden. Es gilt es nur, sie anzuwenden.

Bezahlen mit dem Handy: SumUp mit kostenlosem Kartenleser und App

25. September 2012
SumUp ist ein Square-Clon aus Berlin.

SumUp ist ein Square-Clon aus Berlin.

Bei meinen Recherchen für Vorträge rund um den Themenbereich „Sicheres Bezahlen für das Handy“ stieß ich auf eine interessante Neuerung für den deutschen Markt. Ich kannte aus den USA das Square-System für Kreditkarten. Hier wird ein kleines Lesegerät auf das Smartphone gesteckt, die kostenlose App (iOS ab 5 und Android ab 2.3.3) geladen und schon kann der Händler Kreditkartenzahlungen entgegen nehmen. Das System klingt interessant, hat nur einen Haken. In Deutschland lieben die Kunden ihre Maestro-Karte (EC-Karte), während Kreditkarten von mittelständischen Händlern nur zögerlich angenommen werden.

Jetzt kommt für Deutschland SumUp, das auf der Square-Idee basiert. Künftig kann jeder Kartenzahlungen akzeptieren, also EC- und Kreditkartenzahlungen. Das System der Ltd. aus Irland klingt einfach. Hinter SumUp steht unter anderem Daniel Klein, Gründer von Moneybookers.

Natürlich gibt es bereits erfolgreiche und bewährte Kartenterminals, wie beispielsweise die von Wirecard, die ich besonders empfehlen kann. Auch Wirecard arbeitet massiv an mobilen Lösungen fürs Smartphone. Seit August gibt es eine Mobile Card Reader-Lösung.  Das White-Label-Programm besteht aus unterschiedlichen Card Reader-Lösungen, dazugehöriger Kartenakzeptanz samt Wallet-Applikation und offenen Schnittstellen für Entwickler. Die Kartenlesegeräte werden an Smartphones oder Tablets aufgesteckt und unterstützen sowohl den EMV-Standard als auch Magnetstreifen für mobile Kartenzahlungen am Point-of-Sale. Mit der Unterschrift auf dem Touchscreen oder mittels PIN bestätigt der Endkunde die Zahlung. Leider war auf der Website des Unternehmens nichts über Kosten und Kombinationsmöglichkeiten mit bestehenden System u.a. zu lesen. Ich werde wohl auf der HAARE 2012 in Nürnberg mit den Kollegen von Wirecard sprechen und ein kleines Interview machen.

Bis dahin schau ich mir sum up näher an. Das Kartenlesegerät und die App gibt es kostenlos. SumUp kassiert 2,75 Prozent an Transaktionsgebühr. Das ist teuer, aber kann ggf. sich für kleine Unternehmen oder Freiberufler lohnen. Ich würde so ein System beispielsweise auf eine Messe oder einen Stand mitnehmen.

Folgendes Beispiel. Ich biete auf einer Messe meine selbstverlegten Bücher an. Der Kunde will ein paar meiner Bücher kaufen, hat aber nicht genügend Bargeld dabei bzw will sein Bargeld für andere Sachen aufheben. Er will stattdessen mit Karte (Kredit- oder EC-Karte) zahlen. Mein Kassensystem habe ich nicht dabei, oder ich habe gar kein Bezahlsystem und der Kunde geht mir verloren. Hier ist SumUp ideal. Aufs Handy das Gerät mit dem 3,5 mm Klinkenstecker gesteckt, App gestartet, Ware ausgewählt und Kunde unterschreibt auf dem Bildschirm. Der Kunde und ich machen unser Geschäft. Alle Bargeld- und Kartenzahlungen werden in der Transaktionshistorie dokumentiert. Mein Kunde bekommt eine Quittung via E-Mail oder SMS. Ab einem Umsatz von 20 Euro werden die Einnahmen täglich ausgezahlt.

In Puncto Sicherheit wirbt das Unternehmen mit „Sicherheit auf Bankniveau“: SumUp sei mit PCI-DSS Level 1 zertifiziert, dem höchsten Datensicherheitslevel im Finanzbereich. Die Datenübertragung erfolge durch 128 sowie 256 bit Verschlüsselung, ist also nach heutigem Stand sicher. Die Datenübertragung der Website werde durch RapidSSL gesichert. SumUp arbeitet mit den OWASP Coding Guidelines. Als Bankpartner wird im Kleingedruckten die Privatbank 1891 Bankverein Werther AG in München aufgeführt.