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Eine Unsitte: Anmelden und reservieren und dann nicht erscheinen

6. August 2023

Natürlich kann es mal vorkommen, dass wegen Krankheit oder Schicksalsschlag jemand nicht zu einer Veranstaltung erscheint zu der er angemeldet ist. Aber ich habe das Gefühl, dass das Fernbleiben von einem Termin trotz verbindlicher Anmeldung und Zusage mehr und mehr einreißt.

Ich bemerke diese Unart immer mehr in meinem Umfeld und auch bei meinen eigenen Veranstaltungen. Die Plätze bei Präsenz-Veranstaltungen sind begrenzt und begehrt. Oft habe ich eine hohe Nachfrage und mehr Anmeldungen als Plätze. Und am Tage der Veranstaltung muss ich feststellen, dass einige der angemeldeten Personen nicht zu dem Termin erscheinen. Sie nehmen anderen Interessierten die Plätze weg und auch als Veranstalter sehe ich gegenüber Kooperationspartner nicht gerade vorbildlich aus. Das ärgert mich, denn es ist unkollegial und unsozial. Das sind so genannte No-shows.

No-show bezeichnet vor allem im Tourismus das Nichterscheinen Reisender trotz getätigter Buchung und ohne Ankündigung gegenüber dem Reiseveranstalter, der Fluggesellschaft, dem Beherbergungsbetrieb oder ähnlichen Unternehmungen.

Ich habe mal bei meinen Unternehmerfreunden herumgefragt. Sie bestätigen mir diesen Trend. Vor allem habe ich dieses Feedback aus der Gastronomie und dem Friseurhandwerk erhalten, bei letzteren zum Beispiel wenn es um hochwertige Brautfrisuren geht. Bei Gastronomen höhenwertiger Gastronomie ist es mir schon vorgekommen, dass bei der Reservierung meine Kreditkarten angeben musste und bei Nichterscheinen eine Summe eingezogen wird. Das ist vielleicht nicht kundenfreundlich, aber nur konsequent. Und: Es ist rechtlich nicht ganz einfach, wenn man es dann vor Gericht durchsetzen will. Besser vorher kassieren also später klagen. Durch eine Tischreservierung kommt kein Vertrag zustande. Bei dehoga-Bayern habe ich eine sehr gute Anleitung gefunden, die ich hier mal hinterlegt habe.

Und was mich überrascht: Auch bei Arztpraxen reißt die Unsitte ein. 70 Prozent der Arztpraxen in Deutschland haben Probleme mit Terminen, die nicht abgesagt werden. Das geht aus einer Online-Umfrage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung hervor. Es sei mehr als ärgerlich, wenn Patienten Termine in Praxen buchen und diese einfach verstreichen lassen, beklagte KBV-Chef Gassen. Die Termine seien dann geblockt und stünden für andere Patienten nicht zur Verfügung. Um den Schaden für die Praxen zu begrenzen, forderte Gassen eine von den Kassen zu entrichtende Ausfallgebühr, wenn deren Versicherte Termine vereinbaren und dann nicht wahrnehmen.