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Meine Gedanken zu Bahnhöfen und Flugplätze

21. August 2013
Kleines Panorama vom Frankfurter Hauptbahnhof.

Kleines Panorama vom Frankfurter Hauptbahnhof.

Der Frankfurter Hauptbahnhof feierte vor kurzem sein 125-jähriges Bestehen. Vor der Festwoche hatte ich ein bisschen Zeit auf dem Bahnhof verbracht und mich ein wenig umgeschaut. Ich kann mir schon vorstellen, dass der Bahnhof im Jahre 1888 wirklich eine Revolution gewesen war. Seiner Eröffnung damals fiel aufgrund des Todes von Kaiser Friedrich III. nur spärlich aus. Die fette Party wurde abgeblasen. Jetzt hat die Deutsche Bahn zur 125. Jahr Feier seinen Hauptbahnhof richtig herausgeputzt und die fette Party wurde nachgeholt. Die Bahn lockte mit zahlreichen Attraktionen und sie hat ein YouTube Video ins Netz gestellt bei denen die Besucher eine Zeitreise zurück ins Jahr 1888 miterleben konnten: Schaffner, Ingenieure, Reisende, Liebespaare und viele weitere Zeitzeugen in Kostümen dieser Zeit erzählten von den Geschehnissen rund um den damals neuen Bahnhof.

Für mich gehört die Eisenbahnromantik der Vergangenheit an. Als Reisender, der viel mit Bahn und Flugzeug unterwegs ist, habe ich mir über meine Mobilität einmal Gedanken gemacht. Ich habe den Eindruck, dass es auf Flughäfen deutlich geordneter zugeht als auf Bahnhöfen in Frankfurt, München oder Leipzig. Wie oft falle ich an Bahnhöfen über Gepäckstücke, muss ausweichen, weil mich Leute schneiden. Und auch ist auf Bahnhöfen allerlei seltsames Volk unterwegs – zugegeben auf Flughäfen ist dieses Volk nur besser gekleidet.

Das Problem der Hektik kommt daher, dass ich zum Zug in der Regel eile. Ich fahre just in Time. Beim Flieger muss ich aufgrund des Check ins und der Sicherheitskontrolle warten. Natürlich  kommt beim Flughafen auch mal Hektik auf – in der Regel bei mir bei US-Flügen, wenn dir Homeland Security wieder ewig braucht und ich meinen Anschlussflieger zu verpassen könnte.

Nach dem Check in kehrt in der Regel am Flughafen Ruhe ein. Am Gate halten sich grundsätzlich nur die Leute auf, die den jeweiligen Flieger erwischen müssen. Einen Check in am  Bahnhof gibt es nicht. Und den Gleisen ist deutlich mehr Hektik. Es gibt deutlich weniger Sitzplätze und die ganze Atmosphäre ist viel lauter.

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Der Unterschied zeigt sich auch bei den unterschiedlichen Geschäften. An Bahnhöfen sind vor allem Läden des täglichen Bedarfs und viele Fressbuden. Am Flughafen habe ich mehr Muse und schaue mir neben Duty Free vor allem teure Markenartikler an. So entstand meine Liebe zu Füller, Tücher, Taschen. Ich denke, dass so mancher Markenladen nur aus Imagegründen am Flughafen vertreten ist.

Und leider, verstehe ich die meisten Durchsagen am Bahnhof nicht. Das liegt nicht daran, dass ich schwerhörig bin. Oftmals fährt genau in dem Moment der Lautsprecherdurchsage am Zug mit lautem Quietschen und Getöse ein, sodass die Durchsage im Lärm untergehen.

Und wie oft habe ich es erlebt, dass im Untergeschoss vom Bahnhof irgendwelche Leute ihre Notdurft in Ecken verrichten, um die 50 Cent für die Toilette zu sparen. Es stinkt oftmals nach Pisse und Kotze.

Das war 1888 in Frankfurt sicherlich nicht der Fall. Damals war die Eisenbahn ein modernes, zukunftsgerichtetes Transportmittel. Neulich schaute ich mir auf DVD den wunderbaren Film von Martin Scorsese Hugo Cabret an. Dort wird eine Eisenbahn-Romantik an einem Pariser Bahnhof wunderbar in Szene gesetzt. So muss es damals gewesen sein, als Bahnhöfe die Kathedralen der Technik gewesen sind. Trotz Hektik habe ich die Zeit auf dem Frankfurter Hauptbahnhof genossen. Ich hatte keine Eile und konnte bei einer Tasse Kaffee mir den Trubel anschauen. Ich schaute mir die ganze Sache von der Terrasse eines Kaffees an. Und stellte mir vor, wie es wohl 1888 gewesen sein muss, als die Eisenbahn wirklich eine Revolution war. Aber vorbei ist vorbei. Es kommt etwas neues.

Ich hoffe, dass es bald Alternativen zu Flugzeug oder Eisenbahn gibt.Der Individualverkehr via Auto kann auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Neulich habe ich von einer Idee eines amerikanischen Milliardärs gelesen, der Reisende durch ein Rohr durch die Gegend schicken will. So eine Art Rohrpost für Reisende. Da gefällt mir das Beamen von Raumschiff Enterprise doch entscheidend besser.